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Film und Medien Stiftung NRWNewsFördermeldungenDie Filmstiftung vergibt insgesamt 452.500 Euro für Low Budget-Projekte

Die Filmstiftung vergibt insgesamt 452.500 Euro für Low Budget-Projekte

410.000 Euro gehen an 14 Low Budget-Projekte im Bereich Produktion, darunter den aktuellen Berlinale-Wettbewerbsfilm „Mr. Long“ von Sabu, einen Dokumentarfilm zur „Pfusch“-Inszenierung von Herbert Fritsch, den Spielfilm „Otar’s Death“ über einen Vater und Sohn in prekärer Lage. Im Verleih gehen 142.500 Euro an 11 Projekte, darunter Künstlerportraits, Filme übers Glücklichsein, Nachkriegsgeschichten, starke Kämpfer, die Geschichte eines Songs, eine Kindergang aus Manila, die Suche nach dem echten Leben im Digitalen und ein Lehrer, der eine gefährliche Entdeckung macht.

Spielfilm

„Otar’s Death“, Produzent: Color of May, Regie: Ioseb Bliadze, Förderung: 60.000 Euro
Mit einer Drehbuchförderung konnten ifs-Absolvent und Studentenoscar-Preisträger Elmar Imanov und Ioseb Bliadze das Buch für „Otar’s Death“ fertig entwickeln. Die Geschichte um Keti und seinen Sohn Nika, die in eine prekäre Lage geraten, als Nika einen alten Mann tötet und die Familie Geld fordert.

„Shonkhodhoni“, Produzent: Weydemann Bros., Regie: Kamar Ahmad Simon, Förderung: 50.000 Euro
Bijoy lebt seit der Flucht seiner hinduistischen Familie im indischen Staat West-Bengal. Doch er fühlt sich seltsam heimatlos. Als seine Mutter überraschend stirbt, bringt Bijoy die Asche nach Bangladesch zurück und trifft in seinem Geburtsort auf seinen Großvater.

Dokumentarfilm

„Erich und Schmitte“, Produzent: Corso Film, Regie: Stefan Eisenburger, Undine Siepker, Förderung: 60.000 Euro
In seinem Debüt erzählt KHM-Absolvent Stefan Eisenburger von einem ungewöhnlichen Schwimm­verein in Essen, einer sehr besonderen Freundschaft und den Widernissen und Beschwerden des Alters. Nach dem plötzlichen Tod von Stefan Eisenburger übernahm KHM-Absolventin Undine Siepker die Regie, nachdem sie das ursprüngliche Konzept gemeinsam mit Stefan Eisenburgers Freunden vom Kölner Dokomotive Filmkollektives weiterentwickelt hat.

„Wer ist ich?“, Produzent: Bildersturm, Regie: Eric Brinkmann, Förderung: 50.000 Euro
Mit seinem sehr persönlichen Romanwerk „Min Kampf“ / „Mein Kampf“, das aus sechs Bänden besteht, erreichte der norwegische Schriftsteller Karl Ove Knausgard weltweit ein Millionenpublikum. Seine meist jungen Leser sind vom der scheinbaren Authentizität der langsam erzählten Details fasziniert. Der Regisseur Eric Brinkmann darf mit Knausgard exklusiv drehen

„Die Liebe frisst das Leben“, Produzent: field recordings filmproduktion, Regie: Oliver Schwabe, Förderung: 40.000 Euro
Das extreme und kompromisslose Leben des Musikers Tobias Gruben endet mit 33 Jahren an einer Überdosis Heroin. Der Kölner Regisseur Oliver Schwabe geht in seinem Dokumentarfilm dem vergessenen Musiker nach, der als singender Junkie sich selbst zerstörte und bis heute andere berührt und inspiriert.

„Denn sie sehen nicht das Schöne“, Produzent: Stronzo Films, Regie: Sarah Müller, Förderung: 20.000 Euro
Bamako, eine Stadt am Niger, ist eine der ärmsten Städte in einem der ärmsten Länder der Welt. Regisseurin Sarah Müller trotzt in vier dokumentarischen und halbdokumentarischen Episoden dem westlichen Bild Afrikas, um das Leben zu zeigen wie es eben ist: roh, pulsierend, menschlich.

Kurzfilm

„We Are So Robotic“, Regie: Patrick Buhr, Förderung: 17.000 Euro
KHM-Absolvent Patrick Buhr begleitet in seinem Animationsfilm einen weiblichen Roboter auf einer Theaterbühne, die versucht, ihre Wut in den Griff zu bekommen. Begleitet wird sie von einer Off-Stimme, die Anweisungen des Regisseurs nacherzählt und von einem Handy, das lyrisch interveniert.

„Wasser“, Produzent: überRot, Regie: Irfan Akcadag, Förderung: 6.500 Euro
Im ländlichen Anatolien gelten die traditionellen Geschlechterrollen. Ein alleinerziehender Bauer sucht während der Dürre auf seinem Feld vergeblich nach Wasser. Erst spät bemerkt er, dass seine alleinerziehende Tochter die Gabe hat, ihn zum Wasser zu führen.

Drehbuch

„Das Dorf“, Autor:  Kerstin Neuwirth, Förderung: 10.000 Euro
KHM-Absolventin Kerstin Neuwirth beschreibt ein bizarres und phantastisches Szenario in einem zerfallenen Bergdorf. Alba kehrt zurück und trifft auf ihre kühl-distanzierte Mutter. Die Suche nach Identität, die Frage nach Heimat und letztlich das schmerzhafte Verhältnis zur Mutter treibt Alba immer wieder in Wunschbilder, die von Nähe und Geborgenheit bestimmt sind.

Projektvorbereitung

„Die Beobachtung der Beobachter“ (AT), Buch, Regie: Miguel Müller-Frank, Förderung: 10.000 Euro
KHM-Abolvent Miguel Müller-Frank geht den Nachrichten auf den Grund. Wie entstehen sie, und inwieweit beschreiben oder verfälschen, konstruieren oder manipulieren sie die Realität? Denn von allen Seiten strömen sie auf uns ein und geben uns ein Bild. Aber welches?

Postproduktionsförderung

„Mr. Long“, Produzent: Rapid Eye Movies, Förderung: 30.000 Euro
Weil er Ärger mit der lokalen Mafia hat, flüchtet der taiwanesische Auftragskiller Mr. Long nach Japan und eröffnet dort in einer Kleinstadt einen Nudelimbiss. Seine neue Existenz wird jäh unterbrochen, als seine Vergangenheit ihn einholt. Der japanische Regisseur SABU inszenierte wieder einen ganz eigenen Genrefilm.

„Pfusch“, Regie: Lisa Wagner, Förderung: 22.000 Euro
Für ihr Dokumentarfilm-Debüt begleitet Lisa Wagner den renommierten Regisseur Herbert Fritsch bei seiner  Inszenierung von „Pfusch“. Seine letzte Inszenierung an der Berliner Volksbühne, bevor der umstrittene Intendantenwechsel stattfindet.

„Mamacita“, Regie: José Pablo, Förderung: 20.000 Euro
Seiner 98jährigen Großmutter hat José Pablo versprochen, einen Film über ihr Leben zu drehen. Dafür hebt er Fiktion und Nicht-Fiktion auf, lässt Gegenwart und Vergangenheit verschwimmen und ermöglicht ihr, langersehnte Entschuldigen zu erhalten, um so die Familiengeschichte aufzuarbeiten.

„Estrada Real“ (AT), Regie: Akiro Hellgardt, Förderung: 14.500 Euro
Der essayistische Dokumentarfilm erzählt vom Straßenbau in Brasilien. Ein filmische Reflexion über die Perspektive eines ländlichen Raumes zwischen Tradition, Fortschritt und alternativen Lebensentwürfen.

Verleih

„Erzähl es niemandem!“, verleih: Real Fiction Film, Förderung: 20.000 Euro
Der Film nach dem gleichnamigen Bestseller-Sachbuch von Randi Crott erzählt die Geschichte von Lillian und Helmut. Die Norwegerin lernt den deutschen Soldaten im April 1942 kennen und lieben. Ihre Liebe gilt als Verrat. Doch Helmut vertraut Lillian ein Geheimnis an. Er ist Halbjude und kann sich nur in der Wehrmachtsuniform verstecken. Lillian verspricht ihm, für immer bei ihm zu bleiben. Seit 2. Februar im Kino.

„Pawlenski – Der Mensch und die Macht“, verleih: Lichtfilm, Förderung: 20.000 Euro
Der Künstler Pjotr Pawlenski kämpft im öffentlichen Raum gegen Gewalt und Ungerechtigkeit in Russland. Seine Aktionen basieren auf starker Symbolik. Der Film der Kölner Regisseurin Irene Langemann feierte seine Premiere beim Leipziger DOK Festival und eröffnete Ende letzten Jahres das Artdocfest in Moskau, das größte russische Dokumentarfilmfestival. Pjotr Pawlenski und seine Familie sind mittlerweile nach Paris geflohen und haben dort Asyl beantragt. Kinostart ist am 16. März.

„Maikäfer flieg“, Verleih: W-Film, Förderung: 20.000 Euro
Die Kinoadaption des Kinderbuchklassikers erzählt von der neunjährigen Christl. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges flüchtet die ausgebombte Familie in eine noble Villa in Neuwaldegg. Dort quartieren sich auch Soldaten der Roten Armee ein. Einzig Christel fürchtet sich nicht vor den als unberechenbar geltenden Russen. Der Eröffnungsfilm der letztjährigen Diagonale ist ab 27. April im deutschen Kino zu sehen.

„Fighter“, verleih: Real Fiction Film, Förderung: 15.000 Euro
Andreas Kraniotakes kämpft im Käfig. Weil er es will und weil andere das sehen wollen. Er ist Profi in einer in Deutschland extrem umstrittenen Sportart: Mixed Martial Arts. Er prügelt sich im Zweikampf, Mann gegen Mann. Dabei geht es ihm nicht nur ums Siegen. Er will endlich auch als Athlet anerkannt werden. Der Dokumentarfilm, der mit einem Gerd Ruge-Stipendium ausgezeichnet wurde, wird ab April im Kino sein.

„You’ll Never Walk Alone“, Verleih: mindjazz, Förderung: 12.500 Euro
Wie wurde aus einem ungarischen Theaterstück des frühen 20. Jahrhunderts ein Nr. 1 Hit? Wie ist aus einem Lied ein weltweites Ereignis geworden, eine der großen Erkennungsmelodien der globalen Populärmusik? Joachim Król begibt sich für den Kölner Regisseur André Schäfer auf die Reise nach einem Song, der im Kern nichts anderes als ein guter Rat für eine Wanderung im Sturm ist. Kinostart ist im Mai 2017.

„The Happy Film“, verleih: mindjazz, Förderung: 12.500 Euro
Kann man sein persönliches Glück beeinflussen? Was macht glücklich? Kann man es gestalten? Der Designer Stefan Sagmeister nimmt sich selbst als Versuchsobjekt. Kann er seine Persönlichkeit umgestalten und sich selbst zu einem besseren Menschen machen? Kann er durch Übungen lernen, glücklich zu sein? Seit 5. Januar im Kino.

„Liebmann“, Verleih: missingFilms, Förderung: 10.000 Euro
Liebmann lässt sein Leben in Deutschland hinter sich und mietet sich im sommerlichen Nordfrankreich ein. Von seinem Vermieter erfährt er, dass in den umliegenden Wäldern ein Mörder sein Unwesen treibt. Einer dunklen Vorahnung folgend, zieht es ihn in den Wald, wo er eine gefährliche Entdeckung macht. Der Film der Kölner ester.reglin.film, der seine Premiere bei der letzten Berlinale feierte, ist seit dem 26. Januar im Kino.

„Happiness“, Verleih: Rapid Eyes Movies, Förderung: 10.000 Euro
Ein Mann namens Kanzaki kommt mit einer großen Box in eine Kleinstadt. In einem heruntergekommenen Laden holt er einen seltsamen Helm heraus und setzt ihn einer alten, teilnahmslos wirkenden Frau auf. Nach einem kurzen Moment kehrt Freude in ihr Gesicht zurück. Die Stadtoberen sind von der mysteriösen Kraft des Helms begeistert und bitten Kanzaki zu bleiben. Aber niemand ahnt etwas von der geheimen Absicht, weshalb diese Stadt gewählt wurde. Kinostart ist am 18. März.

„Offline – Das Leben ist kein Bonuslevel“, Verleih: Little Dream, Förderung: 10.000 Euro
Der schüchterne Jan ist als wagemutiger Krieger Fenris der Beste im Computerspiel „Schlacht um Midgard“. Als er plötzlich aus dem Spiel geworfen wird, sein Internetzugang, seine EC-Karte und sein Handy nicht mehr funktionieren, muss er ohne jegliche technische Hilfsmittel eine Reise in die echte Welt wagen, um seine digitale Identität zurückzuerobern. Nach einigen Festivalteilnahmen ist die Jugend­komödie ab 23. Februar auch im Kino.

„Alipato – A Very Brief Life Of An Ember“, Verleih: Rapid Eye Movies, Förderung: 7.500 Euro
Manila: Eine Gang von Straßenkids hat eines Tages genug von den Schmalspur-Überfällen, sie planen den ganz großen Coup: die Zentralbank auszurauben. Leider missglückt der Überfall, das Geld verschwindet und Mitglieder der Gang werden nach und nach ermordet. Panik macht sich unter den überlebenden Gangstern breit, und der Verdacht wächst, dass einer von ihnen hinter den Morden steht. Die Sci-Fi-Punk-Orgie startete Ende letzten Jahres in den Kinos.

„Original Copy“, Verleih: W-Film, Förderung: 5.000 Euro
Im Herzen Mumbais arbeitet der letzte Filmplakatmaler der Stadt – Sheikh Rehman. Im Stil alter Meister betreibt er sein Atelier hinter der Kinoleinwand eines alten Hindi-Film-Palasts. Hier ist er Künstler, Guru, Komödiant und Philosoph. Doch Rehmans Welt ist bedroht. Filmposter werden heute auf Plastik gedruckt. Ab 9. März im Kino.

Als Jury für die Förderentscheidungen im Bereich Produktion benannte das Filmbüro NW Barbara Mientus, Producerin Senator Film Köln, M.X.Oberg,  Spielfilmregisseur, und Bernd Schoch, Dokumentarfilmregisseur.

Als Jury für die Förderentscheidungen im Bereich Verleih benannte das Filmbüro NW Johannes Hensen, Programmleitung Film Festival Cologne, Sonja Hofmann, Filmkuratorin, Moderatorin und Projektmanagerin, und Felix Seifert, Kinobetreiber.

 

Nächste Einreichtermine für die Vereinfachte Förderung Produktion ist der 9. März, für Verleih und Vertrieb der 30. Mai 2017.