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Film und Medien Stiftung NRWNewsPressemitteilungenFünf filmstiftungsgeförderte Produktionen beim 70. Festival de Cannes

Fünf filmstiftungsgeförderte Produktionen beim 70. Festival de Cannes

  • Im Wettbewerb: „Aus dem Nichts“ von Fatih Akin und „Jupiter’s Moon“ von Kornél Mundruczó
  • Semaine de la Critique: „Los Perros“ von Marcela Said und „Teheran Tabu“ von Ali Soozandeh
  • Quinzaine des Réalisateurs:  „Nothingwood“ von Sonia Kronlund

Morgen beginnt das 70. Festival de Cannes. Mit dem Thriller „Aus dem Nichts“ von Fatih Akin und dem Fantasy-Drama „Jupiter’s Moon“ von Kornél Mundruczó sind gleich zwei filmstiftungsgeförderte Produktionen im Wettbewerb um die Goldene Palme vertreten. In der Semaine de la Critique  sind die gesellschaftspoltischen  Dramen „Teheran Tabu“ von Ali Soozandeh und „Los Perros“ von Marcela Said zu sehen, in der Sektion Quinzaine des Réalisateurs wird der Dokumentarfilm „Nothingwood“ von Sonia Kronlund aufgeführt. Darüber hinaus läuft der ebenfalls NRW-geförderte Gewinner des Studenten-Oscar 2016, „Ayny“ von KHM-Absolvent Ahmad Saleh, in der Kurzfilmrolle Next Generation Short Tiger, die German Films und FFA in Cannes vorstellen. „Wir freuen uns sehr mit den Filmemacherinnen und Filmemachern und ihren Teams. Glückwunsch und Bonne Chance beim 70. Filmfestival de Cannes!“, so Petra Müller, Geschäftsführerin der Film- und Medienstiftung NRW.

Die filmstiftungsgeförderten Filme im Einzelnen:

„Aus dem Nichts“ von Fatih Akin (Wettbewerb)
Fatih Akins Thriller handelt von der Liebe einer Frau zu ihrer Familie über den Tod hinaus. Aus dem Nichts zerbricht ihr Leben: Ihr Mann und ihr Sohn sterben bei einem Bombenanschlag. Die Polizei fasst zwei Verdächtige, ein junges Neonazi-Paar. Die junge Frau will Gerechtigkeit, für sie gibt es keine Alternative. Diane Kruger, Denis Moschitto und Ulrich Tukur übernehmen die Hauptrollen. „Aus dem Nichts“ ist eine Produktion von bombero international in Koproduktion mit Warner Bros. Film Productions Germany, Macassar Productions (F), Pathé (F) und corazón international. Die Filmstiftung NRW förderte mit 250.000 Euro, weitere Mittel kamen von der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein, FFA, BKM und DFFF. Den Verleih übernimmt Warner.

„Jupiter’s Moon“ von Kornél Mundruczó (Wettbewerb)
Ein Minderjähriger mit einer einzigartigen Fähigkeit wird in ein ungarisches Flüchtlingslager interniert. Der Junge kann schweben wie ein Engel. Ein Arzt will sich dessen Gabe zu Nutze machen, um Geld zu verdienen, schließt den Jungen jedoch bald in sein Herz. Auf der gemeinsamen Flucht vor dem Gesetz erinnert er sich, warum er eigentlich Arzt wurde und entscheidet sich, den Jungen mit allen Mitteln vor seinen Verfolgern zu beschützen. Unter der Regie des ungarischen Film- und Theaterregisseurs Kornél Mundruczó spielen in der Tragikomödie Merab Ninidze, György Cserhalmi, Móni Balsai und Zsombor Jéger die Hauptrollen. „Jupiter’s Moon“ ist eine Koproduktion von Match Factory Productions mit Proton Cinema (HUN), KNM (CH) und Chimney (S), unter Senderbeteiligung von ZDF und Arte. Die Film- und Medienstiftung NRW förderte mit 200.000 Euro, weitere Förderer sind der Hungarian National Film Fund, Eurimages, Medienboard Berlin-Brandenburg und die Mitteldeutsche Medienförderung. Der Weltvertrieb liegt bei The Match Factory.

„Teheran Tabu“ (Semaine de la Critique)
Das animierte Gesellschaftsdrama „Teheran Tabu“ des iranischen Regisseurs Ali Soozandeh erzählt die Geschichte von einer Handvoll Menschen in Teheran, einer Stadt voller Verbote und doktrinärer Prinzipien: Pari, die den Lebensunterhalt für sich und ihren fünfjährigen Sohn Elias als Prostituierte verdienen muss; Babak, ein Musikstudent, der von dem Mädchen Donya unter Druck gesetzt wird, ihre Jungfräulichkeits-Operation zu finanzieren; Sara, die gehorsam mit ihrem Ehemann und dessen Eltern als Hausfrau die traditionellen Werte der iranischen Gesellschaft lebt. Als die verschiedenen Schicksale aufeinanderprallen, verändert sich das Leben aller. „Teheran Tabu“ ist eine Produktion der Little Dream Entertainment in Koproduktion mit Coop99 Filmproduktion unter Senderbeteiligung von ZDF Das Kleine Fernsehspiel, Arte und ORF; den Verleih übernimmt Camino Filmverleih, den Weltvertrieb Celluloid Dreams. Die Filmstiftung NRW unterstützte mit 350.000 Euro, weitere Förderer sind: Österreichisches Filminstitut, DFFF, Filmfonds Wien, die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein, Filmstandort Austria (FISA) sowie HessenFilm und Medien.

„Los Perros“ (Semaine de la Critique)
Mariana gehört der chilenischen Oberschicht an, für die Privilegien selbstverständlich sind. Von ihrem Vater und Mann nicht respektiert, fühlt sie sich hingezogen zu ihrem mysteriösen Reitlehrer Juan – einem ehemaligen Oberst, der verdächtigt wird, während der Diktatur in Menschenrechtsverletzungen verwickelt gewesen zu sein. Ihre ungewöhnliche Affäre droht schließlich die unsichtbaren Mauern einzureißen, die Marianas Familie vor deren Vergangenheit schützen. „Los Perros“ von der chilenischen Regisseurin Marcela Said mit Antonia Zegers und Alfredo Castro in den Hauptrollen ist eine Produktion von Cinéma Defacto (F) in Koproduktion mit Jirafa Films (CL), Rei Cine (ARG), der Kölner augenschein Filmproduktion und Terratreme Films (PRT). Die Filmstiftung NRW förderte mit 50.000 Euro, weitere Förderer sind der Fondo Audiovisual Chile, Cinema du Monde, INCAA (Argentinien) und ICA (Portugal), Creative Europe MEDIA, World Cinema Fund u.a.

„Nothingwood“ (Quinzaine des Réalisateurs)
Salim Shaheen hat 109 Filme gedreht. Inspiriert von Bollywood und Hollywood, sind sie alle in Kabul entstanden, in „Nothingwood“. Der Dokumentarfilm porträtiert den afghanischen Filmemacher Salim, erzählt von mehr oder weniger talentierten Schauspielern, zwielichtigen Geldgebern und Morddrohungen. Sonia Kronlund zeigt in ihrem Film ein Land, das zerrissen ist zwischen Tradition, Taliban und seiner brutalen, manchmal aber auch poetischen Gegenwart. Der Film der Gloria Films Production (F) entstand in Koproduktion mit der Kölner Made in Germany Filmproduktion. Die Filmstiftung NRW förderte mit 70.000 Euro, weitere Unterstützung kam von der Deutsch-Französischen Förderkommission und Eurimages.

„Ayny“ (Next Generation Short Tiger)
Die Initiative „Next Generation“ wurde 1997 von German Films ins Leben gerufen, um Nachwuchstalente deutscher Filmhochschulen international zu präsentieren. Seit dem Jahr 2000 wird der „Short Tiger“ von der FFA vergeben. Die gemeinsame Initiative „Next Generation Short Tiger“ von German Films und FFA besteht seit 2011. In diesem Jahr gehören neben den besten Studentenfilmen, darunter der filmstiftungsgeförderte Gewinner des Studenten-Oscar „Ayny“ von Ahmad Saleh, die Sieger der „Short Tiger“ zum Programm. Insgesamt werden dieses Jahr in Cannes elf Filme im Rahmen von „Next Generation Short Tiger“ mit ihren Filmemachern präsentiert.
Zum Inhalt von „Ayny“: Zwei achtjährige Jungen ziehen in eine neue Stadt, um sich den Traum zu erfüllen, Musik zu spielen. Sie verlieben sich in ein wunderschönes Musikinstrument und versuchen alles Mögliche, um genügend Geld zu verdienen, es sich kaufen zu können. Dies bringt sie einander so nah, dass sie eins werden müssen, um diese Prüfung zu überstehen. Der Kurz-Animationsfilm, zugleich der Abschlussfilm von Ahmad Saleh an der Kölner KHM, wurde in der Abschlussfilmförderung der Film- und Medienstiftung NRW mit 18.000 Euro gefördert.

Die Filmfestspiele von Cannes gehören zu den bedeutendsten Filmfestivals weltweit. Die 70. Ausgabe findet vom 17. – 28. Mai 2017 statt. Auch in diesem Jahr wird sich die Film- und Medienstiftung NRW wieder im German Pavilion präsentieren, dem gemeinsamen Stand von Focus Germany, dem Zusammenschluss der acht deutschen Filmförderungen, und German Films im International Village des Cannes Festivals. Der German Pavilion ist seit Jahren Treffpunkt und Anlaufstelle für die akkreditierten Besucher aus der deutschen und internationalen Filmbranche bei den Filmfestspielen in Cannes. Zu erreichen ist Focus Germany dort unter Tel. 0033-4-92590004.