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Film und Medien Stiftung NRWNewsPressemitteilungen10 geförderte Produktionen in Sarajevo

10 geförderte Produktionen in Sarajevo

  • Eröffnung Wettbewerb: „Grain“ von Semih Kaplanoğlu (Heimatfilm)
  • Dokumentarfilm-Wettbewerb: „Mr. Gay Syria“ von Ayse Toprak (Coin Film)
  • Eröffnung Publikumsfestival: „Die andere Seite der Hoffnung“ von Aki Kaurismäki (Pandora Film)
  • Sarajevo Film Festival vom 11. bis 18. August 2017

10 filmstiftungsgeförderte Filme sind zum 23. Sarajevo Film Festival eingeladen, welches heute startet. Die internationale Koproduktion „Grain“ des türkischen Regisseurs Semih Kaplanoğlu ist als Weltpremiere und Eröffnungsfilm des Wettbewerbs zu sehen. „Mr. Gay Syria“ der Regisseurin Ayse Toprak läuft im Dokumentarfilm-Wettbewerb. In der Reihe „In Focus“ werden „Jupiter’s Moon“ des ungarischen Regisseurs Kornél Mundruczó sowie „My Happy Family“ von dem Regie-Duo Nana & Simon gezeigt. In der Sektion „Kinescope“ läuft „Nocturama“ von Bertrand Bonello, in der Reihe „Summer Screen“ „Denk ich an Deutschland in der Nacht“ von Romuald Karmakar. Das „Children’s Programme“ zeigt „Auf Augenhöhe“ von Evi Goldbrunner und Joachim Dollhopf sowie „Wendy – Der Film“ von Dagmar Seume. Aki KaurismäkisDie andere Seite der Hoffnung“ eröffnet am 11. August das Open Air-Publikumsfestival, bei dem auch „Aus dem Nichts“ von Fatih Akin auf dem Programm steht.

„Mit sicherer Hand hat sich Sarajevo für zehn sehr besondere Filme entschieden, die teils in internationaler Koproduktion und teils komplett in NRW entstanden sind. Die Filme und ihre Produzenten stehen für anspruchsvolles europäisches Filmschaffen, für das sich die Filmstiftung von Beginn an engagiert“, so Petra Müller, Geschäftsführerin der Film- und Medienstiftung NRW. „Wir freuen uns sehr, dass Semih Kaplanoğlus neuer Film das renommierte Sarajevo Festival überzeugen konnte und drücken die Daumen für den Wettbewerb.“

Sarajevo Film Festival
Das Sarajevo Film Festival gehört zu den sogenannten A-Festivals und findet seit 1995 jeweils im August statt. 2015 war das filmstiftungsgeförderte Drama „Mustang“ von Deniz Gamze Ergüven hier mit dem Hauptpreis des Filmfestivals, dem „Heart of Sarajevo“, ausgezeichnet worden. In diesem Jahr entscheidet die Jury unter Vorsitz des mexikanischen Regisseurs, Autors und Produzenten Michel Franco über die Gewinner des Wettbewerbs.
Infos zum Festival unter www.sff.ba

Zu den geförderten Filmen in Sarajevo im Einzelnen:


Wettbewerb

Grain“ von Semih Kaplanoğlu (Eröffnungsfilm / Heimatfilm u.a)
In seinem neuen Film „Grain“ erschafft der türkische Regisseur Kaplanoğlu eine Welt, die durch ein massives Ernteversagen bedroht wird. Wissenschaftler Erol macht sich auf die Suche nach einer grundlegenden Erkenntnis und wird durch die Begegnung mit Cemil mit ethischen, moralischen und philosophischen Fragestellungen nach den Konsequenzen und der Richtigkeit ihres Tuns konfrontiert. Produziert wurde „Grain“ von der Kölner Heimatfilm, Kaplan Film (Türkei), Sophie DuLac Productions (Frankreich)und The Chimney Pot (Schweden) in Koproduktion mit ZDF/Arte. Die Hauptrollen spielen Jean-Marc Barr, Ermin Bravo, Grigory Dobrygin und Cristina Flutur. Zwölf Drehtage fanden in NRW statt, darüber hinaus wurde in Kappadokien in Zentralanatolien/Türkei und in Detroit/USA gedreht. Die Film- und Medienstiftung NRW förderte die Produktion mit 700.000 Euro. Für den Weltvertrieb zeichnet sich die Kölner The Match Factory verantwortlich. Mit seinem Film „Bal – Honig“, der ebenfalls in Zusammenarbeit mit Heimatfilm entstand, gewann Semih Kaplanoğlu den Goldenen Bären bei der Berlinale 2010.


Dokumentarfilm-Wettbewerb

Mr. Gay Syria“ von Ayse Toprak (Coin Film u.a.)
Zwei syrische Flüchtlinge versuchen, ihr Leben wieder aufzubauen, nachdem sie gezwungen wurden, ihr Land zu verlassen. Husein ist ein schwuler Friseur in Istanbul. Mahmoud kämpft für die Rechte Homosexueller in Berlin. Was sie zusammen bringt, ist ein verrückter Traum: Sie wollen an einem internationalen Schönheitswettbewerb teilnehmen, dem Mr. Gay World, um aus ihren gefangenen Leben zu entfliehen und eine Antwort auf ihre eigene Unsichtbarkeit zu finden. „Mr. Gay Syria“ von Ayse Toprak ist eine internationale Koproduktion von Les Films d’Antoine (Frankreich), Coin Film (Köln) und Toprak Film (Türkei). Die Filmstiftung förderte den Dokumentarfilm mit 80.000 Euro, der Weltvertrieb liegt bei Taskovski Films.


In Focus

Jupiter’s Moon“ von Kornél Mundruczó (Match Factory Productions u.a.)
Ein Minderjähriger mit einer einzigartigen Fähigkeit wird in ein ungarisches Flüchtlingslager interniert. Der Junge kann schweben wie ein Engel. Ein Arzt will sich dessen Gabe zu Nutze machen, um Geld zu verdienen, schließt den Jungen jedoch bald in sein Herz. Auf der gemeinsamen Flucht vor dem Gesetz erinnert er sich, warum er eigentlich Arzt wurde und entscheidet sich, den Jungen mit allen Mitteln vor seinen Verfolgern zu beschützen. „Jupiter’s Moon“ feierte vor wenigen Wochen Weltpremiere im Wettbewerb von Cannes.Unter der Regie des ungarischen Film- und Theaterregisseurs Kornél Mundruczó ist eine Tragikomödie von enormer Visualität entstanden. In den Hauptrollen sind Merab Ninidze, György Cserhalmi, Móni Balsai und Zsombor Jéger zu sehen. „Jupiter’s Moon“ ist eine Koproduktion der Kölner Match Factory Productions mit Proton Cinema (Ungarn) KNM (Schweiz) und Chimney (Schweden), unter Senderbeteiligung von ZDF und Arte. Die Filmstiftung NRW förderte mit 200.000 Euro, weitere Förderer sind der Hungarian National Film Fund, Eurimages, das Medienboard Berlin-Brandenburg und die Mitteldeutsche Medienförderung. Der Weltvertrieb liegt bei The Match Factory.

„My Happy Family / Meine glückliche Familie“ von Nana & Simon (augenschein Filmproduktion u.a.)
Der neue Film des Regisseur-Duos Nana & Simon erzählt von der Literaturlehrerin Manana, die am Abend ihres 52. Geburtstags ihrer völlig überraschten Familie verkündet, dass sie ausziehen wird, nachdem sie seit 25 Jahren mit ihrem Mann verheiratet ist und zusammen mit diesem, ihren Eltern und ihren zwei erwachsenen Kindern samt einem Schwiegersohn in einer Drei-Zimmer-Wohnung in Tbilisi lebt. Als Manana tatsächlich ihren Koffer packt, sind alle fassungslos. Sie sei längst aus dem „Scheidungsalter“ raus und habe einen einwandfreien Ehemann. Doch Manana bleibt konsequent und tut etwas, was im patriarchalen Georgien undenkbar ist: sie zieht in eine kleine Wohnung, um allein zu leben. Das Drama ist eine Produktion der Kölner augenschein Filmproduktion mit Polare Film (Georgien) und Arizona Productions (Frankreich) und entstand unter Beteiligung des ZDF – Das kleine Fernsehspiel. Die Filmstiftung förderte mit 250.000 Euro, weitere Förderer waren Eurimages, BKM, DFFF, GNFC Georgian National Film Center, CNC und Media Development. „My Happy Family“ lief im Wettbewerb des Sundance Festivals sowie im Forum der diesjährigen Berlinale. Zorro Film hat den Film Mitte Juli in die deutschen Kinos gebracht.


Kinescope

„Nocturama“ von Bertrand Bonello (Pandora Film u.a.)
Eines Morgens in Paris tanzen eine Handvoll Jugendlicher aus unterschiedlichen sozialen Schichten, jeder für sich, ein seltsames Ballett durch das Labyrinth der Metro und den Straßen der Hauptstadt. Sie alle scheinen einem Plan zu folgen. Ihre Gesten sind in ihrer Präzision fast gefährlich. Sie steuern alle auf einen Punkt zu, ein Kaufhaus kurz vor Ladenschluss. Der Überfall nimmt seinen Lauf… Die Hauptrollen in der Deutsch-Französischen Koproduktion der Kölner Pandora Filmproduktion sowie Rectangle Production, My New Picture (beide Frankreich) und Scope Pictures (Belgien) spielen Finnegan Oldfield, Vincent Rottiers, Hamza Meziani, Manal Issa, Martin Guyot, Jamil McCraven, Rabah Nait Oufella, Laure Valentinelli und als Gast Adèle Haenel. Regie führte Bertrand Bonello, als Sender sind ARTE G.E.I.E. und der WDR an der Produktion beteiligt. Weitere Förderer neben der Filmstiftung waren die Deutsch-Französische Förderkommission und Eurimages. Wild Bunch brachte den Film im Mai in die deutschen Kinos.


Children’s Programme

„Auf Augenhöhe“ von Evi Goldbrunner und Joachim Dollhopf (Rat Pack Filmproduktion)
Der vielfach ausgezeichnete Film „Auf Augenhöhe“ von Evi Goldbrunner und Joachim Dollhopf, ein Projekt der Initiative „Der besondere Kinderfilm“, ist in der Kinderfilmreihe zu sehen. Die Rat Pack Filmproduktion produzierte mit Westside Filmproduktion und der Martin Richter Filmproduktion den Film (Senderbeteiligung: ZDF, KiKa), der von der Filmstiftung NRW mit 250.000 Euro gefördert wurde. Weitere Förderer waren FFF Bayern, BKM, FFA und DFFF. Die Hauptrollen spielen Luis Vorbach, Jordan Prentice, Anica Dobra, Mira Bartuschek, Sebastian Fräsdorf und Phil Laude. Die Story: Heimkind Michi muss sich in seiner Wohngruppe behaupten und den Respekt der anderen Kids erkämpfen. Als er die Adresse seines bisher unbekannten Vaters findet, erfüllt sich sein größter Traum – bis er erfährt, dass sein Vater Tom kleinwüchsig ist. Damit wird Michis Vorstellung von seiner idealen Vaterfigur total auf den Kopf gestellt. Der Film hatte seine Premiere im vergangenen Jahr beim Filmfest München und kam im Verleih von Tobis Film in die Kinos.

„Wendy – Der Film“ von Dagmar Seume (Bantry Bay Productions)
Wendy hat eigentlich gar keine Lust, ihre Sommerferien gemeinsam mit ihren Eltern auf Rosenborg, dem Reiterhof, den ihre Oma alleine managen muss, zu verbringen. Doch da begegnet sie dem verletzten Pferd Dixie, das dem Metzger entkommen ist, und freundet sich mit dem Tier an. Sie versteckt Dixie und will sogar wieder reiten. Nach einem Unfall hatte sie ihre Passion aufgegeben. Gemeinsam mit Dixie will sie es den Nachbarinnen zeigen, einer erfolgreichen Reiterhof-Chefin und ihrer Tochter. In den Hauptrollen sind Jule Hermann, Jasmin Gerat, Benjamin Sadler, Maren Kroymann und Waldemar Kobus zu sehen. „Wendy – Der Film“ von Dagmar Seume entstand als Produktion der Kölner Bantry Bay Productions. Die Filmstiftung förderte die Produktion mit 800.000 Euro sowie die Entwicklung des Drehbuchs mit 20.000 Euro. Weitere Mittel stammen von der FFA – Filmförderungsanstalt. Sony Pictures brachte den Film Ende Januar in die deutschen Kinos.


Summer Screen

„Denk ich an Deutschland in der Nacht“ von Romuald Karmakar (Rapid Eye Movies)
Romuald Karmakar stellt in seinem neuen Film den Techno in den Mittelpunkt. Techno aus Deutschland ist weltweit einzigartig und einer der wichtigsten Kulturexporte. Der Film geht diesem Phänomen auf den Grund. Befragt wurden die wichtigsten Musikproduzenten und DJs aus Deutschland. Sie wurden exklusiv auf die Bühnen der wichtigsten Clubs und Festivals in Deutschland und Europa begleitet. Die Produktion von Arden Film in Koproduktion mit der Kölner Rapid Eye Movies entstand unter Senderbeteiligung von ZDF und Arte und wurde von der Filmstiftung NRW mit 50.000 Euro unterstützt; weitere Förderer waren MBB, Hessische Filmförderung, DFFF und FFA. Rapid Eye Movies brachte den Film im Mai in die deutschen Kinos.


Publikumsfestivals (Open Air)

„Die andere Seite der Hoffnung“ von Aki Kaurismäki (Eröffnungsfilm / Pandora Film u.a.)
Der syrische Flüchtling Khaled landet nach einer Odyssee, bei der er seine Schwester verloren hat, in Helsinki. Er soll aber abgeschoben werden und flüchtet aus dem Heim. Er landet im Hinterhof einer Gaststätte, die der ehemalige Hemdenverkäufer Wikström übernommen hat. Die beiden prügeln sich. Doch Wikström lässt Khaled in seinem ehemaligen Lager wohnen und im Restaurant mitarbeiten. Die Tragikomödie „Die andere Seite der Hoffnung“ feierte bei der Berlinale ihre Weltpremiere und brachte Aki Kaurismäki den Silbernen Bären als bester Regisseur ein. Der Film entstand als Produktion von Sputnik OY (Finnland) in Koproduktion mit OY Bufo AB (Finnland) und der Kölner Pandora Film sowie unter Beteiligung von YLE und ZDF/Arte. In den Hauptrollen spielen Sherwan Haji, Sakari Kuosmanen und Ilkka Koivula. Die Filmstiftung förderte den deutschen Verleih mit 40.000 Euro. Der Pandora Film Verleih brachte die Tragikomödie im März in die deutschen Kinos.

„Aus dem Nichts“ von Fatih Akin (bombero international u.a.)
Fatih Akins Thriller handelt von der Liebe einer Frau zu ihrer Familie über den Tod hinaus. Aus dem Nichts zerbricht ihr Leben: Ihr Mann und ihr Sohn sterben bei einem Bombenanschlag. Die Polizei fasst zwei Verdächtige, ein junges Neonazi-Paar. Die junge Frau will Gerechtigkeit, für sie gibt es keine Alternative. Diane Kruger, Denis Moschitto und Ulrich Tukur übernehmen die Hauptrollen. „Aus dem Nichts“ ist eine Produktion von bombero international in Koproduktion mit Warner Bros. Film Productions Germany, Macassar Productions (Frankreich), Pathé (Frankreich) und corazón international. Die Filmstiftung NRW förderte mit 250.000 Euro, weitere Mittel kamen von der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein, FFA, BKM und DFFF. Den Verleih übernimmt Warner. Der Film feierte seine Weltpremiere im Wettbewerb des Filmfestivals in Cannes. Dort wurde Diane Kruger als Beste weibliche Darstellerin geehrt.