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Film und Medien Stiftung NRWNewsPressemitteilungen22. Verleihung der Kinoprogrammpreise NRW: 400.000 Euro für 65 Filmtheater

22. Verleihung der Kinoprogrammpreise NRW: 400.000 Euro für 65 Filmtheater

  • Spitzenpreise: Endstation Kino Bochum, Kino in der Brotfabrik Bonn und Cinema Münster
  • Herbert Strate-Preis an Steffen Kuchenreuther
  • Prominente Paten: Daniel Brühl, Tom Tykwer, Stefan Arndt, Caroline Link, Victoria Trauttmansdorff, Margarethe von Trotta, Bettina Brokemper, Hans-Christian Schmid, Hannah Herzsprung, Henriette Confurius, Jasmin Schwiers überreichen Auszeichnungen an die NRW-Kinobetreiber
  • Neue Filme: „Cloud Atlas“, „Hannah Arendt“, „Exit Marrakech“, „Die geliebten Schwestern“, „Die Abenteuer des Huck Finn“
  • Tagsüber: Zweiter NRW-Kinokongress

Zum 22. Mal wurden gestern Abend in Köln die Kinoprogrammpreise NRW verliehen. Die Film- und Medienstiftung NRW ehrt bei dieser Veranstaltung Filmtheater, die ein herausragendes Programm aus deutschen und europäischen Filmen sowie Produktionen für Kinder und Jugendliche zeigen. Insgesamt wurden 400.000 Euro an 65 Kinos vergeben. Die Spitzenpreisträger sind das Endstation Kino in Bochum, das Kino in der Brotfabrik Bonn und das Cinema in Münster (Die Liste aller prämierten Kinos als PDF).


Die Spitzenpreisträger mit Paten: „Cloud Atlas“-Regisseur Tom Tykwer, Anke Teuber & Nina Selig (Endstation, Bochum), Holger Lüsch & Thomas Behm (Cinema, Münster), Ulli Klinkertz & Sigrid Limprecht (Kino in der Brotfabrik, Bonn), Stefan Arndt (X-Filme, „Cloud Atlas“)

„Mit den Kinoprogrammpreisen ehren wir auch in diesem Jahr Kinobetreiber aus Nordrhein-Westfalen, die ihren Kinos mit gutem Konzept, täglichem Einsatz und großer Begeisterung Profil geben und ihren Besuchern ein besonderes Programm bieten. Schön, dass so viele prominente Paten nach Köln kommen, um das Engagement der Kinobetreiber zu würdigen. Herzlichen Glückwunsch an alle Preisträger, die wir heute Abend feiern werden“, gratuliert Petra Müller, Geschäftsführerin der Film- und Medienstiftung NRW, den ausgezeichneten Kinobetreibern. „Beim zweiten Kinokongress geht es am Nachmittag bereits um den digitalen Alltag im Kino und die Erfolgsfaktoren von Spiefilmen im Kino.“

Prominente Gäste ehren die Kinobetreiber und zeigen Trailer neuer Produktionen
Zur Preisverleihung in den Kölner Rheinterrassen kamen rund 400 Gäste, darunter die geladenen Kinobetreiber aus NRW sowie prominente Schauspieler, Produzenten und Regisseure. Traditionell kommen diese bei der Verleihung der NRW-Kinoprogrammpreise zusammen, um sich für den Einsatz der Kinobetreiber für ihre Filme zu bedanken. Gleichzeitig nutzen sie die Gelegenheit, ihre neuen Filme vorzustellen:

  • Zwei Tage vor dem deutschen Kinostart von „Cloud Atlas“ präsentierten Regisseur Tom Tykwer und Produzent Stefan Arndt (X Filme) Ausschnitte ihres mit Tom Hanks, Halle Berry und Susan Sarandon hochklassig besetzten Filmepos. Gemeinsam mit den "Matrix"-Machern Lana & Andy Wachowski gelang Tom Tykwer die Verfilmung des gleichnamigem Bestsellers von David Mitchell, die in der Presse bereits als Film des Jahres gelobt wurde.
     
  • Regisseurin Margarethe von Trotta, Schauspielerin Victoria Trauttmansdorff und die Kölner Produzentin Bettina Brokemper (Heimatfilm) zeigten den Trailer ihres neuen Films „Hannah Arendt“. Der zu großen Teilen in NRW entstandene Film konzentriert sich auf die New Yorker Jahre der großen deutschen Philosophin (Barbara Sukowa) und die Auseinandersetzung um ihr Werk die „Banalität des Bösen“ (Filmstart: 10. Januar 2013).
     
  • Oscar-Preisträgerin Caroline Link zeigte erste Szenen ihres neuen Films "Exit Marrakech". Nach ihrem eigenen Drehbuch erzählt sie die Geschichte des 17-jährigen Ben und seines Vaters, deren schwelende Konflikte bei einem gemeinsamen Aufenthalt in Marokko eskalieren. Die Hauptrollen des 2013 startenden Films spielen Samuel Schneider, Ulrich Tukur, Josef Bierbichler und Marie-Lou Sellem.
     
  • Erste Bilder vom Schneideraum aus „Die geliebten Schwestern“ von Dominik Graf präsentierten die Hauptdarstellerinnen Hannah Herzsprung und Henriette Confurius. Das Liebesdrama um Friedrich Schiller und die beiden Schwestern Caroline und Charlotte wird 2013 in den Kinos zu sehen sein und wurde im Herbst u.a. bei Münster gedreht.
     
  • Die Abenteuer des Huck Finn“ heißt der neue Film von Hermine Huntgeburth, der am 20. Dezember in den Kinos startet. Als Pate für eine Ehrung kam Hauptdarsteller Leon Seidel auf die Bühne, begleitet von Verleiher und Koproduzent Benjamin Herrmann.
     
  • Weitere Paten waren die Schauspieler Daniel Brühl („Rush“) und Jasmin Schwiers („Kleine Morde“) und Regisseur Hans-Christian Schmid (Was bleibt“).

Filmstiftungs-Geschäftsführerin Petra Müller begrüßte gemeinsam mit NRW-Medienstaatssekretär Marc Jan Eumann die Gäste. Durch den Abend führte Moderator Ingo Schmoll.

Herbert Strate-Preis an Steffen Kuchenreuther
Im Rahmen der Verleihung der Kinoprogrammpreise erhielt Steffen Kuchenreuther den mit 20.000 Euro dotierten Herbert Strate-Preis, den die Film- und Medienstiftung NRW und der HDF Kino e.V. gemeinsam vergeben. Kuchenreuther wurde für seine Verdienste für Kino und Film geehrt. Insbesondere sein unermüdliches Engagement für den deutschen Film und die Belange des Kinos – als Filmproduzent und Kinobetreiber sowie in ehrenamtlicher Verbandsarbeit – hat die Jury überzeugt. Seit bald 50 Jahren ist Steffen Kuchenreuther an der Schnittstelle zwischen Produzenten, Verleihern und Filmtheatern tätig und hat die positive Entwicklung der Branche in den vergangenen Jahrzehnten stark mit geprägt. Kuchenreuther war über seine Tätigkeit als Produ­zent und Kinobetreiber hinaus Mitglied in Präsidium und Verwaltungsrat der Filmförderungsanstalt, Präsident des HDF Kino e.V. sowie von 1997 bis April 2012 Präsident der Spitzenorganisation der deutschen Filmwirtschaft (SPIO). Der Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande ist heute Ehrenpräsident des HDF Kino e.V. und Ehrenmitglied der SPIO. Die Laudatio hielt Margarete Papenhoff. Seit 15 Jahren ist die Kinobetreiberin (Kinos in Mettmann und Ratingen) im HDF Kino e.V. engagiert. Der Preis erinnert an den Kinobetreiber Herbert Strate, der 2004 starb und sich als langjähriger Präsident der FFA und des Hauptverbands Deutscher Film­theater/HDF Kino e.V. Verdienste um den deutschen Film erworben hatte.

Zweiter NRW-Kinokongress
Neben der Preisverleihung trafen sich NRW Kinobetreiber und die interes­sierte Filmbranche tagsüber zum zweiten NRW-Kinokongress. Zum Auftakt stellte Michel Clement von der Universität Hamburg die Ergebnisse seiner aktuellen Analyse zu „Erfolgsfaktoren für Spielfilme im Kino“ vor. Über Clements Thesen und die Frage „Was bedeutet Erfolg im Kino?“ diskutierten im Anschluss Stefan Arndt (X Filme, Produzent „Cloud Atlas“), Bettina Brokemper (Heimatfilm, „Antichrist“), Benjamin Herrmann (Majestic Filmverleih, „Tom Sawyer“) und Paul Steinschulte (General Manager Universal Pictures International Germany). Am Nachmittag ging es um den „digitalen Alltag“ im Kino. Es diskutierten u.a. Christian Bräuer, AG KINO, Johannes Klingsporn, Geschäftsführer VdF – Verband der Filmverleiher, Mychael Berg (ehem. 20th Century Fox) und Björn Hoffmann (Pandora Filmverleih, „Fraktus“). Ein Gespräch mit Regisseur Tom Tykwer und Produzent Stefan Arndt über „Cloud Atlas“ schloß den Kongressteil des Tages ab und leitet in den Abend über mit der Verleihung der Kinoprogrammpreise.

Kinoförderung bei der Film- und Medienstiftung NRW
Die Kinoprogrammpreise sind Teil der Kinoförderung der Film- und Medienstiftung NRW. Von 1991 bis heute hat sie die Modernisierung und Neuerrichtung von 354 Kinos mit insgesamt 11,7 Millionen Euro gefördert und damit in NRW Gesamtinvestitionen im Kinomarkt von 79,6 Millionen Euro ausgelöst. Für ihre Kinoprogramm­prämien gab die Film- und Medienstiftung NRW bislang mehr als 7,7 Millionen Euro aus. Seit 2010 unterstützt sie Kinos in Nordrhein-Westfalen auch bei der Umrüstung auf die digitale Technik durch Investitionskosten­zuschüsse. Bisher wurden so 51 Filmtheater mit 1,16 Mio. Euro unterstützt.

Die Jury für die Kinoprogrammpreise 2012 bestand aus Emma Klopf (Prokino), Mychael Berg (ehem. Twentieth Century Fox of Germany), Felix Bruder (Arbeitsgemeinschaft Kino – Gilde deutscher Filmkunsttheater e.V.), Journalistin Anke Leweke und Britta Lengowski (Film- und Medienstiftung NRW). Aus den eingereichten Anträgen wählte die Jury die besten und innovativsten Filmprogramme aus.