Ivo arbeitet als ambulante Palliativpflegerin. Zu einer ihrer Patientinnen hat sie ein sehr innigliches
Verhältnis: Solveigh. Dass Ivo auch mit ihrem Ehemann Franz eine intime Beziehung führt, weiß
Solveigh nicht. Als Solveigh Ivo bittet, ihr beim Sterben zu helfen und Franz nichts davon zu
sagen, steht Ivo vor einem Dilemma.
IVO ist die Geschichte von Ivo, eigentlich Ivonne Conradi.
Sie ist 38 Jahre alt und arbeitet als ambulante Palliativpflegerin. Zusammen mit Charlie, ihrem
kleinen schwarzen Hund, fährt sie in einem Suzuki Jimny täglich durchs Ruhrgebiet zu ihren
Patient:innen, in die verschiedensten Haushalte und gegensätzlichsten Welten. Immer aber in sehr
intensive und herausfordernde Verhältnisse. In eine einmalige Lebensphase. Für diese ist Ivo
psychologisch wie medizinisch sehr gut geschult. Sie gibt Orientierung im Unberechenbaren, bringt
Ruhe in die Aufregung und begleitet nicht nur die Patient:innen, sondern auch deren Angehörige.
Für sich selbst allerdings kann sie nur schlecht sorgen und auch zu ihrer pubertierenden Tochter,
Minna, 17, hat sie ein extrem distanziertes Verhältnis. Mit einer ihrer Patientinnen, dagegen, steht
sie in einer besonders engen Verbindung. Solveigh, 50, schwerkrank und hellwach. Die beiden
Frauen mögen sich sehr, Ivo übernimmt Solveighs Kleidung und liest ihr die verknallten Briefe ihrer
Teenagerlieben vor. Dass sie seit einiger Zeit auch mit ihrem Mann Franz, 54, schläft, weiß
Solveigh nicht und soll es auch nie erfahren. Franz und Ivo tun sich gut. Wenn sie das
Hotelzimmer betreten, betreten sie eine andere Welt. Berauschen sich. An sich selbst und mittels
der aufhellenden Substanzen, zu denen Ivo berufsmäßig Zugang hat. Sie machen Pause vom
Kampf gegen Solveighs Krankheit und geben sich Halt und Kraft für die Strapazen des Alltags.
Als Solveigh Ivo inständig bittet, ihr beim Sterben zu helfen, und ihr gleichzeitig das Versprechen
abringt, Franz nichts davon zu sagen, kommt Ivo in einen moralischen Konflikt darüber, wem
gegenüber sie mehr verpflichtet ist.