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Film und Medien Stiftung NRWEventsDrama Series Days 2018"Drama Series Days": How to Make Series Travel?

Die internationalen Vermarktungschancen von Serien-Produktionen standen im Mittelpunkt der ersten Panel-Diskussion bei den "Drama Series Days" 2018 am Montag, 19. Februar, im Berliner Zoo Palast. Unter dem Titel „How to Make Series Travel?“ diskutierten Produzenten, Sender- und Vertriebsverantwortliche mit Moderator Stewart Clarke vom Branchenmagazin Variety, das die Gesprächsrunde in Kooperation mit der Film- und Medienstiftung NRW präsentierte.

Durch Streaming-Plattformen wie Netflix oder Amazon sei es mittlerweile auch leichter für Serien, die in deutscher oder italienischer Sprache gedreht seien, in den USA auf dem Markt zu kommen, erklärte Moritz von Kruedener, Managing Director von Beta Film, die gerade die neue Serien-Firma Intaglio Films mit ZDF Enterprises und dem „Game of Thrones“-Produzenten Frank Doelger an den Start gebracht hat. Allerdings seien solche fremdsprachigen Produktionen immer noch weit davon entfernt, in den Vereinigten Staaten von den großen Networks in der Primetime ausgestrahlt zu werden. US-Sender wie ABC, NBC oder CBS stünden nicht-amerikanischen Produktionen grundsätzlich ablehnend gegenüber, bekräftigte Rola Bauer, Gründerin und Geschäftsführerin von Tandem Communications/Studiocanal TV. Dies gelte sogar für britische Produktionen, obwohl in diesem Fall ja nicht einmal eine Synchronisation oder Untertitelung nötig sei, ergänzte Sarah Doole, Creative Director for Worldwide Drama bei Fremantle Media. Ivar Køhn, Head of Drama des öffentlich-rechtlichen norwegischen Fernsehens NRK, stellte unterdessen das neue Serienprojekt „One Night“ vor, das in zwei Sprachfassungen auf Norwegisch und Englisch produziert worden ist. Auch in inhaltlicher Hinsicht sei die Serie bemerkenswert, weil sie mit ihrem komödiantischen Ton eine bewusste Abkehr vom skandinavischen Krimi-Stil darstelle. Nach Nordic Noir wolle man nun versuchen, mit „Nordic Light“ auch international zu reüssieren, kommentierte Køhn schmunzelnd.

Zur Frage, ob es notwendig sei, große Stars zu präsentieren, um erfolgreich zu sein, schilderten die Diskussions-Teilnehmer unterschiedliche Ansätze. Bauer präsentierte zwar einen Trailer zur neuen Studiocanal/Netflix-Mysteryserie „Safe“ mit Michael C. Hall („Dexter“) in der Hauptrolle, gab aber auch zu bedenken, dass Tandem seinerzeit mit „Crossing Lines“, einer Serie ohne ganz große Namen unter den Darstellern einen Erfolg verbucht habe. Wichtig sei es in jedem Fall, möglichst viele Zielgruppen für die Serien-Produktion im Blick zu haben, befand Doole. „Picnic at Hanging Rock“, das in diesem Jahr die Berlinale Series eröffnet, und „Deutschland ´83“ seien Beispiele für Serienproduktionen mit jungen Protagonistinnen und Protagonisten, die dementsprechend auch ein jüngeres Publikum ansprächen. Moritz von Kruedener konnte in diesem Zusammenhang die norwegische Teenager-Serie „Skam“ präsentieren, die Beta Film international vertreibt. Eine deutsche Adaption wird nun von Bantry Bay für das öffentlich-rechtliche Jugend-Portal funk und das ZDF produziert.