33. Film Festival Cologne: Internationale Kinohighlights, High End-Produktionen und ein vielseitiges Konferenzprogramm
- Prominente Preisträger:innen: Justine Triet, Xavier Dolan, Oliver Masucci, Kaouther Ben Hania
- NRW-Wettbewerb mit 13 filmstiftungsgeförderten Filmen
- Manfred Stelzer Preis an Regisseurin Sonja Heiss
- Fokus Filmpolitik: NRW Produktionsstudie 2023 und filmpolitische Runde u.a. mit Nathanael Liminski und Jörg Schönenborn
- 8. European Series Day u.a. mit historischer Spionage-Serie „Davos 1917“ und weltweitem Netflix-Erfolg „Liebes Kind“
- Zum ersten Mal: Talent Over Privilege Conference & Awards
- Film Festival Cologne vom 19. bis 26. Oktober
Am Donnerstag, den 19. Oktober, öffnet der Filmpalast Köln seine Türen für die 33. Festivalausgabe des Film Festival Cologne. Gezeigt werden herausragende Spielfilme, Dokumentarfilme und Serien, die gesellschaftliche Trends zeigen, darunter NRW-Produktionen, aber auch Highlights des internationalen Arthouse-Kinos. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Fachkonferenzen, die u.a. filmpolitische Entwicklungen und Diversität in den Mittelpunkt stellen. Eröffnungsfilm ist Catherine Corsinis Cannes-Wettbewerbsbeitrag „Rückkehr nach Korsika“. Das Festival schließt mit der feierlichen Verleihung der Film Festival Cologne Awards am 26. Oktober im Kölner E-Werk. Partner und Förderer sind das Land Nordrhein-Westfalen, die Stadt Köln und die Film- und Medienstiftung NRW.
Filmpreis Köln 2023 geht an Justine Triet
Die französische Regisseurin Justine Triet wird in diesem Jahr mit dem renommierten Filmpreis Köln ausgezeichnet. Ihr bereits mit der Goldenen Palme geehrtes Drama und die französische Oscar-Einreichung „Anatomie eines Falls“ („Anatomy of a Fall“) mit Sandra Hüller in der Hauptrolle wird dem Kölner Publikum in der Reihe Best of Cinema Fiction vorgestellt. Der Hauptpreis des Film Festival Cologne ist von der Stadt Köln und der Filmstiftung NRW gestiftet und mit 25.000 Euro dotiert.
NRW-Wettbewerb und Filmpreis NRW
Elf fiktionale und zwei dokumentarische Produktionen, die in NRW gedreht, von NRW-Produzent:innen realisiert oder von NRW-Regisseur:innen inszeniert worden sind, konkurrieren im NRW-Wettbewerb um den Filmpreis NRW. Mit dabei sind u.a. das Regiedebüt von Denis Moschitto gemeinsam mit Daniel Rakete Siegel „Schock“ (Bon Voyage Films) und Maximilian Erlenweins Survival-Thriller „The Dive“ (augenschein Filmproduktion). Die in Locarno als Beste Nachwuchsregisseurin ausgezeichnete Katharina Huber stellt ihr Regiedebüt „Ein schöner Ort“ (Acker Film) vor, das in den Cannes-Wettbewerb eingeladene Entführungs-Drama „Die Bologna Entführung“ (Match Factory Productions) von Marco Bellocchio ist ebenfalls im Rennen. Außerdem mit dabei das animierte Kriegsdrama „Die Sirene“ (Studio Lutterbeck) von Sepideh Farsi, das Doku-Musical „Vienna Calling“ von Philipp Jedicke, der sudanesische Oscar-Beitrag „Goodbye Julia“ und der in München mit dem FIPRESCI-Award ausgezeichnete „Fossil“ von Henning Beckhoff (Hupe Film). Eine unabhängige Jury entscheidet über den mit insgesamt 20.000 Euro dotierten Filmpreis NRW, der vom Land Nordrhein-Westfalen, der Stadt Köln und der Film- und Medienstiftung NRW gestiftet wird.
Weitere Preisträger:innen und Preise
Den International Actors Award erhält in diesem Jahr Oliver Masucci, der zuletzt u.a. in den filmstiftungsgeförderten Produktionen „Herrhausen – Herr des Geldes“ und „Enfant Terrible“ zu sehen war und aktuell für die geförderte Kino-Trilogie „Woodwalkers“ vor der Kamera steht. Xavier Dolan, der seine Serie „The Night Logan woke up“ vorstellt, wird mit dem Hollywood Reporter Award geehrt. Mit dem phoenix Preis wird in diesem Jahr die tunesische Regisseurin Kaouther Ben Hania („Four Daughters“) ausgezeichnet. Alle Preisträger:innen geben am 26. Oktober bei den Artist Talks persönliche Einblicke in ihre Arbeit. Der Manfred Stelzer Preis für besondere deutsche Komödien geht in diesem Jahr an die Regisseurin Sonja Heiss für die Romanverfilmung „Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war“, die auf der diesjährigen Berlinale Weltpremiere feierte und im Kino über 500.000 Besucher:innen erreichte. FFCGN und das Land NRW verleihen am Mittwoch, den 25 Oktober, erneut den „NRW Medienpreis für entwicklungspolitisches Engagement“ für herausragende Bewegtbild‐Kampagnen mit Inhalten zu entwicklungspolitischem Engagement.
Konferenzprogramm
Fokus Filmpolitik mit Präsentation der NRW-Produktionsstudie 2023 (Mo, 23.10., Filmpalast)
Das Film Festival Cologne lädt in Kooperation mit der Film- und Medienstiftung NRW und gefördert vom Land NRW zur Präsentation der aktuellen NRW-Produktionsstudie 2023. Die Vorstellung durch NRW-Medienminister Nathanael Liminski sowie Klaus Goldhammer (Geschäftsführer Goldmedia) ist Auftakt einer filmpolitischen Runde zur Filmförderreform, der Jörg Schönenborn (Programmdirektor WDR), Sabine Anger (SVP Streaming Pluto TV & Paramount+), Björn Böhning (Geschäftsführer der Produzentenallianz) und Nathanael Liminski angehören. Über die Potentiale des Film- und TV-Standort NRW und die Auswirkungen der geplanten Reformen sprechen im Anschluss Stefan Oelze (Vorstand Film- und Medienverband NRW), Inga Leschek (Programmgeschäftsführerin RTL), Thomas Schreiber (Geschäftsführer Degeto Film), Bettina Brokemper (Geschäftsführerin Heimatfilm) sowie Bastie Griese (Geschäftsführer MMC Studios Köln).
8. European Series Day (Fr, 20.10., Filmpalast Köln)
Der European Series Day stellt aktuelle Trends des seriellen Erzählens in Europa in den Fokus und beleuchtet die weitreichenden Veränderungen der Vertriebs- und Marketingkanäle im digitalen Zeitalter. In Keynotes, Panels und Case Studies stehen neben aktuellen High-End-Serien auch die jungen Kreativen im Mittelpunkt. Einen Marktüberblick geben Médiamétrie Glance aus Paris. Im Anschluss stehen u.a. die Keynote „Internationale Serien-Koproduktionen als Motor für Innovation“ von Jan Maxa (Czech Television) und das „European Showrunner Think Tank: Adapting the Showrunner Model to a Project’s Needs” auf dem Programm. Der Nachmittag bietet Case Studies, u.a. zur filmstiftungsgeförderten historischen Spionage-Serie „Davos 1917“ (Letterbox) von Jan-Eric Mack, Anca Miruna Lăzărescu und Christian Theede, die auch in der Reihe Top Ten TV zu sehen ist. Über die MEDIA geförderte Serie „The Fortress“ aus Norwegen spricht Drehbuchautor John Kåre Raake. Außerdem gibt es eine Case Study zum globalen Netflix-Erfolg aus Köln „Liebes Kind“ von Isabel Kleefeld und Julian Pörksen, auch in Anwesenheit des Produzenten Tom Spieß (Constantin Film). Das Team um den Kölner Autor und Regisseur Jan Bonny stellt die Satire „Freiheit ist das Einzigste, was zählt“ (btf) vor. Der European Series Day findet in Kooperation mit ifs Internationale Filmschule Köln, Creative Europe Desk NRW und der Filmstiftung statt.
Erste Ausgabe: Talent Over Privilege Conference & Awards (Di, 24.10., Filmpalast)
Die von der Filmstiftung geförderte Konferenz diskutiert den Umgang mit Diversität in der deutschen Film- und Medienbranche und soll informieren, vernetzen und strukturelle Hürden abbauen. Im Anschluss werden die TOP Awards verliehen. „Talent over Privilege“ ist eine Veranstaltung von picture me rollin, der Produktionsfirma von Esra und Patrick Thul, den Schöpfer:innen der WDR-Serie „Hype".
14 filmstiftungsgeförderte Produktionen beim Film Festival Cologne
In den unterschiedlichsten Reihen des Festivals laufen insgesamt 14 filmstiftungsgeförderte Produktionen, die die Bandbreite des kreativen Filmschaffens in NRW widerspiegeln. Nationale wie internationale Produktionen, fiktional wie dokumentarisch.
Die filmstiftungsgeförderten Produktionen im Einzelnen:
NRW-Wettbewerb
Spielfilme
- „Die Bologna-Entführung“ von Marco Bellocchio, Match Factory Productions
- „Die Sirene“ von Sepideh Farsi, Trickstudio Lutterbeck
- „Die Tagebücher von Adam und Eva“ von Franz Müller, Franz Müller Filmproduktion
- „Ein schöner Ort“ von Katharina Huber, Acker Film
- „Fossil“ von Henning Beckhoff, Hupe Film
- „Goodbye Julia“ von Mohamed Kordofani, Die Gesellschaft DGS
- „Lost in the Night“ von Amat Escalante, Match Factory Productions
- „Monster im Kopf” von Christina Ebelt, 2Pilots Filmproduction
- „Schock“ von Daniel Rakete Siegel und Denis Moschitto, Bon Voyage Films
- „The Dive” von Maximilian Erlenwein, augenschein Filmproduktion
- „The Settlers“ von Felipe Gálvez, Sutor Kolonko
Dokumentarfilme
- „Die Kinder aus Korntal“ von Julia Charakter, Bildersturm Filmproduktion
- „Vienna Calling“ von Philipp Jedicke, Fruitmarket
Top Ten TV
- „Davos 1917” von Jan-Eric Mack, Anca Miruna Lăzărescu und Christian Theede, Letterbox Filmproduktion
Manfred Stelzer Preis
Informationen zum Festival: www.filmfestival.cologne