54. Hofer Filmtage mit fünf
filmstiftungsgeförderten Produktionen
- Spielfilme: „Rivale“ von Marcus Lenz, „Thomas der Hochspringer“ von Leri Matehha und „Freak City“ von Andreas Kannengießer
- Dokumentarfilme: „Haldern Pop“ von Monika Pirch und „Tagebuch einer Biene“ von Dennis Wells
- Hofer Filmtage vom 20. bis 25. Oktober 2020 sowohl physisch als auch online
Bei den 54. Hofer Filmtagen stehen ab heute bis Sonntag, 25. Oktober insgesamt fünf filmstiftungsgeförderte Produktionen auf dem Programm: „Rivale“ von Marcus Lenz, ebenso „Thomas der Hochspringer“, die Abschlussarbeit von Leri Matehha an der Kunsthochschule für Medien Köln, der Spielfilm „Freak City“ von Wim Wenders-Stipendiat Andreas Kannengießer sowie die Dokumentarfilme „Haldern Pop“ von Gerd Ruge-Stipendiatin Monika Pirch und „Tagebuch einer Biene“ von Dennis Wells.
„54. Hofer Filmtage goes Double Feature“ lautet das Motto des diesjährigen Festivals, das aufgrund der Corona-Pandemie hybrid stattfindet: Es gibt Präsenzvorführungen im Kino sowie die Möglichkeit, die Filme bis zum 1. November über eine On-Demand-Plattform abzurufen. Veranstaltungen wie „HoF Plus“ und der „HoF 7 Minuten Pitch“ für Newcomer werden als interaktives Onlineformat präsentiert. Eröffnungsfilm ist „Und morgen die ganze Welt“ von Julia von Heinz.
Die Filme im Überblick
„Freak City“ von Andreas Kannengießer
Der 15-jährige Mika (Luke Piplies) hat Liebeskummer. Bis er Lea (Dana Cermane) trifft, denn die ist geheimnisvoll – und taub. Um seine Ex-Freundin Sandra zu beeindrucken, macht sich Mika an die smarte Lea ran. Doch Lea hat in ihrem Schneckenhaus nicht auf Mika gewartet und auch seine alten Kumpels verstehen ihn bald nicht mehr. Jeder andere würde aufgeben, doch Slo-Bro Mika beißt sich durch. „Freak City“ ist eine Produktion der Leyendas Filmproduktion. Das Drehbuch schrieb Regisseur Andreas Kannengießer zusammen mit Birgit Stauder. Als literarische Vorlage für den Film diente der gleichnamige Roman von Kathrin Schrocke. Andreas Kannengießer erhielt für das Projekt das Wim Wenders Stipendium der Film- und Medienstiftung NRW.
„Rivale“ von Marcus Lenz
In „Rivale“ richtet Marcus Lenz (Buch mit Lars Hubrich) den Blick auf den neunjährigen Roman (Yelizar Nazarenko). In einem Laster versteckt überquert Roman die Grenzen von der Ukraine nach Deutschland. Dort will er endlich wieder bei seiner Mutter sein. Aber als er sie findet, ist Oksana nicht allein. Sie lebt mit einem 62-jährigen Witwer, den sie als illegal arbeitende private Pflegerin betreut. Als Roman entdeckt, dass seine Mutter auch mit dem alten Mann schläft, kämpft er mit allen Mitteln um ihre Aufmerksamkeit. Das Drama ist eine Produktion von Hanfgarn & Ufer in Koproduktion mit wildfilms. Den Weltvertrieb hat Plutofilm übernommen. Die Filmstiftung förderte mit 50.000 Euro. „Rivale“ feiert seine Weltpremiere im Rahmen der 25. Ausgabe des Busan International Film Festival (21. bis 30. Oktober) in Südkorea.
„Thomas der Hochspringer“ von Leri Matehha
Thomas (Max Poerting) ist ein 18-jähriger Profi-Hochspringer, der mit seiner Mutter Margot (Alexandra Finder) mehrere Wochen in einer elitären Sporteinrichtung verbringt. Beide arbeiten ehrgeizig an seiner Sportkarriere. Doch Margots übergriffiger Mutterinstinkt schränkt Thomas zunehmend ein. Als Margot einen Trainerwechsel einfädelt, löst das in Thomas Unvorhergesehenes aus. Der Film ist die Abschlussarbeit von KHM-Absolventin Leri Matehha, die eine Förderung der Filmstiftung erhielt.
„Haldern Pop – Dorf mit Festival“ von Monika Pirch
Das Projekt der Düsseldorfer Autorin ist eine poetisch-ethnografische Betrachtung des Dorfes Haldern, Deutschlands kleinster Popmetropole. Der Film geht der Frage nach, wie Heimat entsteht und warum jeder Einzelne dabei zählt. Ausgangs- und Mittelpunkt ist die Haldern Pop Bar: Hier wird Fußball geschaut, Musik gehört, man lauscht Lesungen oder beobachtet vom Fenster aus das Treiben auf der Kirmes oder beim Schützenfest. Dokumentarfilmerin Monika Pirch nimmt die Zuschauer mit ins Dorf und lässt sie eintauchen in die dortige Lebensfreude. Das Filmprojekt wurde durch das Gerd Ruge Stipendium der Filmstiftung NRW gefördert und entstand unter Senderbeteiligung des WDR.
„Tagebuch einer Biene“ von Dennis Wells
Der Dokumentarfilm folgt den Abenteuern einer einzelnen Biene konsequent aus ihrer individuellen Perspektive – vom Moment ihrer Geburt im Bienenstaat bis zum Tod des nützlichen Insekts circa sechs Wochen später. Regisseur Dennis Wells nutzt dabei menschliche Erzählerstimmen sowie die Bildsprache eines Spielfilms, ohne dabei wissenschaftlich inkorrekt zur werden. Der Film ist eine Produktion von taglicht media Film & Fernsehproduktion und wurde international koproduziert von ARD, CBC und Blue Ant Media. Die Filmstiftung NRW förderte mit 200.000 Euro, weitere Mittel kamen vom DFFF.
Hofer Filmtage
Seit 1967 gelten die Internationalen Hofer Filmtage als wichtige Plattform für den deutschsprachigen Filmnachwuchs sowie als Branchentreff und beliebtes Publikumsfestival. Im Rahmen der Hofer Filmtage werden der Filmpreis der Stadt Hof, der Hans-Vogt-Filmpreis, der Förderpreis Neues Deutsches Kino, der Granit – Hofer Dokumentarfilmpreis, der Hofer Goldpreis, der VGF-Nachwuchsproduzentenpreis und der Bild-Kunst Förderpreis verliehen.