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7. Siegfried Kracauer Preis für die beste Filmkritik verliehen

  • Die Preisstifter: Verband der deutschen Filmkritik, MFG Filmförderung Baden-Württemberg, Film- und Medienstiftung NRW und die Mitteldeutsche Medienförderung
  • Der Preis für die „Beste Filmkritik“ geht an den Journalisten Dietmar Dath
  • Das Siegfried Kracauer Stipendium erhält die Filmkritikerin Esther Buss 
  • Die Jury: Filmproduzentin Melanie Andernach, Regisseur Jan Bonny und Filmkritiker Till Kadritzke
  • Preisträger-Podcast ab dem 12.11.2020 unter www.filmstiftung.de/events/gewinner-siegfried-kracauer-preis-2020

Der Siegfried Kracauer Preis 2020 für die „Beste Filmkritik“ geht an Dietmar Dath für seine Rezension von „Terminator: Dark Fate“ von Tim Miller. Sie erschien unter dem Titel „Killermaschinistinnen vor!“ in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ am 23. Oktober 2019. Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert. Das Siegfried Kracauer Stipendium für das Jahr 2020/21 in Höhe von 12.000 Euro erhält die Filmkritikerin Esther Buss, die eine sechsteilige Artikelserie zum Thema „Zukunft des Kinos“ sowie einen regelmäßigen Blog verfassen wird. Medienpartner für das Stipendium ist der renommierte „Filmdienst“.

Insgesamt hatten sich über 100 Filmkritiker*innen für den Siegfried Kracauer Preis 2020 beworben. Die Nominierungen zur „Besten Filmkritik“ erfolgten nach einer anonymen Auswertung der eingereichten Texte. Die diesjährige Jury bestand aus der Regisseurin und Filmproduzentin Melanie Andernach (Made in Germany Filmproduktion), dem Regisseur Jan Bonny und dem Filmkritiker Till Kadritzke, Gewinner des Siegfried Kracauer Stipendiums 2019/20.

Die Preisverleihung erfolgt Corona-bedingt mit einem von den Preisstiftern produzierten Podcast, der ab sofort auf den Websites der Preisstifter und allen gängigen Podcast Portalen abrufbar ist. Moderator des Podcast ist der Journalist Michael Dietz. Auszüge der Gewinnertexte und die Jury-Begründungen werden von Camilla Renschke, Preisträgerin des Hörbuchpreises 2020, verlesen. Hinzu kommen Statements der Preisträgerin und des Preisträgers.

Die Preisstifter zur diesjährigen Vergabe des Siegfried Kracauer Preises:
Petra Müller, Geschäftsführerin der Film- und Medienstiftung NRW und federführende Preisstifterin 2020: „Das Jahr 2020 hat Filmkultur und -wirtschaft in den Grundfesten erschüttert. Neben den wichtigen Hilfsprogrammen ist die fundierte Filmkritik gerade jetzt unverzichtbar. Wir gratulieren Esther Buss und Dietmar Dath von Herzen zum Siegfried Kracauer Preis. Wir danken der Jury, und nicht zuletzt freue ich mich, dass wir mit Claas Danielsen und der MDM einen neuen Stifterpartner gewinnen konnten.“

„Das Kino braucht in diesen schwierigen Zeiten jede Unterstützung. Es braucht Wahrnehmung und Zuwendung, es braucht differenzierte Kritik und emotionale Auseinandersetzung. Kurz: Es braucht die Filmkritik und so wunderbare Filmkritiker*innen wie Esther Buss und Dietmar Dath, denen wir ganz herzlich gratulieren“, so Bergengruen, Geschäftsführer der MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg.

Claas Danielsen, Geschäftsführer der Mitteldeutschen Medienförderung: „In einer Zeit, in der Redaktionen zentralisiert und Stellen abgebaut werden und sich der Journalismus folglich stark ändert, setzt der Siegfried Kracauer Preis ein wichtiges Zeichen für die fundierte und pointierte Auseinandersetzung mit dem Medium Film als Kunstform. Filme eröffnen neue Perspektiven, ermöglichen das emotionale Verständnis einer Welt im Umbruch und stoßen gesellschaftliche Diskurse an. Die Mitteldeutsche Medienförderung möchte die Filmkritik nachhaltig stärken und beteiligt sich daher mit Freude an diesem renommierten Preis. Ich gratuliere den beiden Preisträger*innen ganz herzlich.“

Siegfried Kracauer Preis 2020 für die „Beste Filmkritik“: Dietmar Dath
Der Gewinner der „Besten Filmkritik“ Dietmar Dath beeindruckte die Jury „durch eine besondere sprachliche und sinnliche Qualität, die dem Leser einen bleibenden Eindruck des Filmes vermittelt und ihn gleichzeitig über unsere politische Gegenwart nachdenken lässt“. Dies gelänge ihm nicht nur durch die „gleichermaßen souveräne wie waghalsig subjektive Einordnung des Werks in gesellschaftliche und filmhistorische Zusammenhänge“, sondern auch durch den Charakter einer eigenen literarischen Form, so die Jurybegründung. Durch sein Stakkato, seine Rissigkeit, seine Ellipsen, Assoziationen und Sprünge nähere er sich dem Dramatischen und dem Körperlichen des Films.

Das Siegfried Kracauer Stipendium: Esther Buss 
Mit der zukünftigen Stipendiatin Esther Buss würdigte die Jury eine „erfahrene und versierte Filmkritikerin, die stets einen sensiblen Blick für die Eigenheiten eines Films an den Tag legt, und deren Sprache so elegant wie uneitel ist.“ In ihrer Essayreihe zum Thema „Das Kino, die Wirklichkeit und ich: Autobiografisches und -fiktionales filmisches Erzählen“ erkennt die Jury „ein so cinephiles wie zeitkritisches Vorhaben, das, ganz im Geiste Siegfried Kracauers, einen genauen Blick auf das Kino für eine Auseinandersetzung mit der Welt fruchtbar machen will“.

Die Preisstifter und der Verband der deutschen Filmkritik danken den drei Juror*innen, die in ihrer Diskussion deutlich gemacht hatten, dass die Filme in der Filmkritik weiterwirken und ihre Themen sowie Diskursangebote durch die filmkritischen Texte erst eine besondere Aufmerksamkeit erlangen.

Die nach dem herausragenden Filmtheoretiker Siegfried Kracauer benannte Auszeichnung wird jährlich vergeben. Die MFG Filmförderung Baden-Württemberg, die Film- und Medienstiftung NRW und die Mitteldeutsche Filmförderung MDM stiften den Preis gemeinsam.

Auf der Internetseite www.siegfried-kracauer-preis.de stehen weitere Informationen bereit.

Zum Podcast und weiteren Informationen