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Film und Medien Stiftung NRWNewsNews77. Venedig Film Festival mit drei filmstiftungsgeförderten Produktionen

77. Venedig Film Festival mit drei filmstiftungsgeförderten Produktionen

Heute starten die 77. Internationalen Filmfestspiele von Venedig, zu denen in diesem Jahr drei filmstiftungsgeförderte Produktionen eingeladen sind. Im Wettbewerb läuft die deutsch-polnische Produktion "Never Gonna Snow Again" von Małgorzata Szumowska und Michał Englert. In der Reihe Giornate degli autori wird außerdem "Das neue Evangelium" von Milo Rau gezeigt, in der Reihe Venice VR Expanded Competition läuft die deutsch-französisch-schweizerisch-südkoreanische Koproduktion "Dreamin' Zone" von Fabienne Giezendanner. Die diesjährigen 77. Internationale Filmfestspiele von Venedig finden vom 02.09. bis zum 12.09.2020 statt.

"Never Gonna Snow Again“ (Wettbewerb)
Małgorzata Szumowska, die gemeinsam mit Co-Regisseur und Kameramann Michał Englert Regie führte und das Drehbuch verfasste, erzählt in „Śniegu już nigdy nie będzie“, so der Original-Titel, wieder eine unterhaltsame wie tiefgründige Gesellschaftssatire aus dem heutigen Polen. Der alleinstehende Masseur Zhenia scheint die reichen, aber innerlich traurigen Bewohner einer farblosen Gated Community in Warschau geradezu zu heilen. Seine Augen dringen in ihre Seelen ein, sein russischer Akzent ist für sie eine Erinnerung an ihre scheinbar sichere Kindheit. Zhenia verändert ihr Leben. Die Hauptdarsteller Alec Utgoff, Maja Ostaszewska, Agata Kulesza und Weronika Rosati standen u.a. auch in NRW vor der Kamera. Die Filmstiftung förderte die deutsch-polnische Produktion der Kölner Match Factory Productions und Lava Films in Koproduktion mit Kino Świat, Mazowia Film Fund und Di Factory (alle PL) mit 400.000 Euro, weitere Mittel kamen von DFFF, BR/Arte, MBB, German-Polish Film Fund, Polish Film Institute und Cinecopro Award. Der Weltvertrieb liegt bei The Match Factory. Der Kölner Real Fiction Verleih bringt „Never Gonna Snow Again“ in die deutschen Kinos.

Das neue Evangelium“ / „The New Gospel“ (Giornate degli Autori)
Was würde Jesus im 21. Jahrhundert predigen? Wer wären seine Jünger? Mit „Das neue Evangelium“ kehren Milo Rau und sein Team zu den Ursprüngen des Evangeliums zurück und inszenieren es als Passionsspiel einer ganzen Bevölkerung für das 21. Jahrhundert: Ein Manifest der Solidarität der Ärmsten, ein filmischer Aufstand für eine gerechtere, menschlichere Welt. An dem Film haben zahlreiche Flüchtlinge, Aktivisten und Bürger der europäischen Kulturhauptstadt 2019 Matera mitgewirkt, darunter die Darsteller Yvan Sagnet, Marcello Fonte, Enrique Irazoqui, Maia Morgenstern und Vinicio Capossela. „Das neue Evangelium“ wurde von der Kölner Fruitmarket, der Schweizer Langfilm und dem IIPM – International Institute of Political Murder in Koproduktion mit Matera 2019 und dem ZDF und in Kooperation mit Arte, dem Schweizer Fernsehen SRF / SRG, Consorzio Teatri Uniti di Basilicata und dem Teatro di Roma produziert. Milo Rau schrieb auch das Drehbuch. Die Filmstiftung NRW förderte den Dokumentarfilm mit 230.000 Euro, weitere Mittel für „Das neue Evangelium“ kamen von der Kulturstiftung des Bundes, European Cultural Foundation, Zürcher Filmstiftung, Bundesamt für Kultur, Volkart Stiftung, Kanton St. Gallen Kulturförderung und dem DFFF.

Dreamin‘ Zone“ (Venice VR Expanded Competition)
In der deutsch-französisch-schweizerisch-südkoreanischen Koproduktion schlüpft der/die Spieler*in in einem interaktiven, immersiven VR-Animationsprojekt in die Haut der Südkoreanerin Yur und taucht in ihre Erinnerungen ein. Als sie noch ein Kind war, überschritt sie ohne das Wissen ihrer Mutter die Grenze der entmilitarisierten Zone zwischen Nord- und Südkorea. Ihre Hoffnung: ihren im Norden festgehaltenen Vater wiederzufinden. Die Filmstiftung förderte die Herstellung des VR-Films mit 65.000 Euro. Das Drehbuch schrieb Regisseurin Fabienne Giezendanner gemeinsam mit Suaëna Airault. Der VR-Film wurde produziert von der Kölner Ciné-Litté Productions in Koproduktion mit Zéro de Conduite Productions (Frankreich), Studio Yog (Korea) und Fauvea Studies (Schweiz).