Abschluss der 46. Internationalen Hofer Filmtage
Gestern gingen die 46. Internationalen Hofer Filmtage zu Ende. Von reinen NRW-Produktionen bis zur internationalen Koproduktion, vom Dokumentar- bis zum Spielfilm, vom Nachwuchs bis zu prämierten Regiestars: Die Auswahl spiegelte die ganze Palette der Filme made in NRW.
Ein Highlight in diesem Jahr: "Rosas Welt"
Nach 70 Filmen, die Rosa von Praunheim bis dato vorgelegt hatte, arbeitete der Regisseur in den vergangenen zwei Jahren intensiv an einem einzigartigen Projekt: Zusammen mit dem Rundfunk Berlin-Brandenburg und ARTE realisierte er zu seinem 70sten Geburtstag 70 neue Filme, gefördert u.a. von der Film- und Medienstiftung.
Jeanine Meerapfel, die mit ihren Arbeiten schon Preise in Berlin, Cannes und San Sebastián gewinnen konnte, erzählt in ihrem neuen Film „Der deutsche Freund“ eine argentinisch-deutsche Liebesgeschichte vor dem Hintergrund politischer Umbrüche und historischem Wandel. Max Riemelt, Celeste Cid und Benjamin Sadler spielen die Hauptrollen, produziert haben in argentinisch-deutscher Koproduktion Malena, Films, Geißendörfer Film- und Fernsehproduktion, Jempsa (Argentinien) und der WDR.
Pablo Stolls Familienkomödie „Tres“ ist eine Koproduktion der Kölner Pandora Film mit ControlZ Films (Uruguay) und Rizoma Film (Argentinien). Der Film, der in der diesjährigen Quinzaine des Réalisateurs in Cannes Premiere gefeiert hatte, erzählt in humoristisch-leichter Weise, wie schwierig es sein kann, Teil einer Familie zu sein.
„Puppe“ ist das Langfilmdebüt von Sebastian Kutzli und handelt von der 16-jährigen Anna aus Duisburg, deren letzte Hoffnung ein Erziehungscamp in der Schweiz wird. Anke Retzlaff und Corinna Harfouch spielen die Hauptrollen in dem Drama, das die Kölner enigma Film in Koproduktion mit der Schweizer Dschoint Ventschr umgesetzt hat.
Überwiegend in NRW hat Stefan Hering seine Tragikomödie „Die Abseitsfalle“ gedreht, die von einer drohenden Werksschließung erzählt, von Würde und dem Wert der Arbeit. In den Hauptrollen spielen Bernadette Heerwagen, Sebastian Ströbel und Christoph Bach, produziert hat die Kölner Ester.Reglin.Film mit SWR/Arte.
Ebenfalls Festivalpremiere erlebte in Hof eine weitere Pandora Filmproduktion: Sung-Hyung Chos „11 Freundinnen“ begleitet die deutsche Fußball-Nationalmannschaft der Frauen auf ihrer Heim-WM 2011, die nicht ganz so sommermärchenhaft endete wie die 2006 der Männer, aber deshalb umso mehr Stoff lieferte für den neuen Film der „Full Metal Village“-Regisseurin.
Auch Astrid Schults Dokumentarfilm über die US-amerikanische Bewegung der „Tea Party“ feierte in Hof Premiere. „Ich will mein Land zurück“ wurde produziert von der Made in Germany Filmproduktion aus Köln in Koproduktion mit EIKON Südwest, SWR und Arte.
Seit 1967 haben sich die Internationalen Hofer Filmtage als wichtige Plattform für den deutschsprachigen Filmnachwuchs sowie als Branchentreff und Publikumsfestival einen Namen gemacht. Im Rahmen der Hofer Filmtage werden der Filmpreis der Stadt Hof, der Eastman Förderpreis für Nachwuchstalente, der Förderpreis Deutscher Film und der Bild-Kunst Förderpreis Szenenbild/Kostüm verliehen.