Auszeichnungen für "Sweet Sixteen" und "Divine Intervention" in Cannes
Zwei von der Filmstiftung NRW geförderte Koproduktionen liefen im Wettbewerb und wurden beide beim Festival in Cannes prämiert
Bei der gestrigen Filmpreisverleihung in Cannes erhielt der Autor Paul Laverty für Ken Loachs "Sweet Sixteen" den Preis für das beste Drehbuch. Elia Suleimans politisch brisante Liebesgeschichte "Divine Intervention" wurde mit einem Jurypreis ausgezeichnet. Kritiker hatten den Festivalbeitrag des palästinensischen Regisseurs im Vorfeld zum Favoritenkreis für die "Goldene Palme" gezählt.
In seinem Kinodrama "Sweet 16" erzählt Ken Loach die Geschichte des fünfzehnjährigen Liam, dessen Mutter zu seinem 16. Geburtstag aus dem Gefängnis entlassen werden soll. Bei der deutsch-spanisch-britischen Koproduktion der Berliner Road Movies, die die Filmstiftung mit 322.000 Euro förderte, vertraute Loach auf die bewährte Zusammenarbeit mit Drehbuchautor Paul Laverty und Kameramann Barry Ackroyd. Gemeinsam war das Trio bereits mit ihren ebenfalls von der Filmstiftung geförderten Filmen "Land and Freedom", "My Name is Joe", und "Bread and Roses" in den letzten Jahren im Rennen um die Goldene Palme dabei.
Erstmals im Wettbewerb von Cannes stand der palästinensische Regisseur Elia Suleiman, dessen Film "Divine Intervention" als deutsch-französische Koproduktion entstand. Die Kölner Produktionsfirma LICHTBLICK erhielt für das Projekt von der Filmstiftung 281.000 Euro Postproduktionsförderung. Vor dem Hintergrund des Konflikts zwischen Israelis und Palästinensern erzählt Suleiman vom Tode seines Vaters und von einer intensiven Liebesgeschichte.
Während des Festivals von Cannes zeigte die Filmstiftung auch vor Ort Präsenz. Innerhalb des Festivalgeländes präsentierte sie sich auf dem German Boulevard am Stand von Focus Germany, dem Zusammenschluss der sechs großen regionalen deutschen Filmförderungen. Der Stand, direkt am Strand gelegen und in unmittelbarer Nähe zum Festivalpalais, hat sich in seinem zweiten Jahr nun endgültig als neuer Treffpunkt der deutschen Filmindustrie etabliert.