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Bayerischer Filmpreis für „Cloud Atlas“ und „Hannah Arendt“

  • Ehrenpreis des Ministerpräsidenten an Margarethe von Trotta
  • Barbara Sukowa für ihre Rolle als „Hannah Arendt“ als beste Darstellerin geehrt
  • Stefan Arndt für „Cloud Atlas“ mit dem Produzentenpreis ausgezeichnet

Gestern Abend wurde im Münchner Prinzregententheater der 34. Bayerische Filmpreis 2012 verliehen. Der stellvertretende Ministerpräsident Martin Zeil vergab die Auszeichnung in Vertretung von Ministerpräsident Horst Seehofer am Abend vor Gästen aus der deutschen Filmbranche.  

Der Produzentenpreis, mit 200.000 Euro dotiert und damit wichtigster Preis des Abends, ging an Stefan Arndt für die Produktion des Films „Cloud Atlas“. Die Jury war sich einig, dass die Produktion, die eine bis dahin „als unverfilmbar geltende literarische Vorlage auf die Leinwand bringt, ein rundum überzeugendes Werk ist, für das die federführende (…) Produktionsfirma X Filme Creative Pool GmbH viele künstlerische und wirtschaftliche Wagnisse eingegangen ist und grandios gemeistert hat.“ Eine „herausragende Leistung“, die 2012 „vergeblich ihres Gleichen“ suche. Die Verfilmung des Romans von David Mitchell, in der die Regisseure Tom Tykwer sowie Lana und Andy Wachowski sechs Geschichten aus sechs Epochen erzählen, wurde von der Film- und Medienstiftung NRW mit 1 Millionen Euro gefördert. Weitere Förderer sind MDM, FFF, FFA und das medienboard Berlin-Brandenburg.

Regisseurin Margarethe von Trotta erhielt in Anerkennung ihrer herausragenden Leistungen als Regisseurin für den bayerischen und deutschen Film den Ehrenpreis des Ministerpräsidenten. In der Begründung der Jury hieß es:  „Sie ist mutig, sie ist neugierig, sie geht in ihren Werken den Dingen auf den Grund, sie stellt Fragen und sie will verstehen (…). Margarethe von Trotta erzählt Geschichte und Geschichten aus Frauenperspektive. Mit großer Sensibilität und Empathie schildert sie die Entwicklung ihrer weiblichen Charaktere und deren Ringen um Freiheit, Würde und Selbstbestimmung.“ Anfang Januar ist ihr Film „Hannah Arendt“ im Verleih von NFP erfolgreich in 80 deutschen Kinos gestartet und wird am kommenden Wochenende die 100.000 Besucher-Marke knacken. Genau wie „Cloud Atlas“ wurde auch „Hannah Arendt“ in die Vorauswahl des deutschen Filmpreises aufgenommen. Produziert wurde „Hannah Arendt“ von der Kölner Heimatfilm, in Koproduktion mit Amour Fou Luxembourg, MACT Productions, Metro Communications sowie der Degeto Film, dem BR und dem WDR. Die Film- und Medienstiftung NRW förderte in Produktion und Vertrieb mit insgesamt 920.000 Euro. Weitere Förderer auf deutscher Seite sind FFA und FFF.

Der Preis für die beste Darstellerin wurde an Barbara Sukowa verliehen, die in „Hannah Arendt“ die Titelrolle spielt. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung ist eine Anerkennung ihrer schau­spielerischen Leistung, mit der sie in den Augen der Jury die Philosophin „lebendig und für die Kinobesucher des 21. Jahrhunderts verstehbar“ macht. Wie sie sich der Titelfigur annähere, „um schließlich komplett mit ihr zu verschmelzen, ist Schauspielkunst vom Allerfeinsten.“

 „Meine herzlichsten Glückwünsche an die Preisträger Margarethe von Trotta, Barbara Sukowa und Stefan Arndt“, so Petra Müller, Geschäftsführerin der Film- und Medienstiftung NRW. „Mit ihren herausragenden Leistungen als Regisseurin, Schauspielerin und Produzent haben sie dem Kino der Gegenwart große Filme geschenkt, die im Gedächtnis bleiben werden."

Der Gewinner des Golden Globe und Oscar-nominierte Michael Haneke nahm den Regiepreis für „Liebe“ entgegen. Weitere Preisträger waren Tom Schilling für seine Rolle in „Oh Boy!“, Markus Imhoof für seinen Film „More than Honey“ und Bora Dagtekin für seinen Film „Türkisch für Anfänger“ (Publikumspreis).