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Film und Medien Stiftung NRWNewsFördermeldungenBerlinale-„Shootingstar“ Maximilian Brückner führt „Selbstgespräche“ – Paul Schrader dreht mit Jeff Goldblum und Willem Dafoe

Berlinale-„Shootingstar“ Maximilian Brückner führt „Selbstgespräche“ – Paul Schrader dreht mit Jeff Goldblum und Willem Dafoe

Starke NRW-Produzenten, internationale Koproduktionen und viele Drehtage in NRW / Paketförderung wird zum 2. Mal vergeben

In ihrer 111. Sitzung förderte die Filmstiftung NRW 29 Projekte, darunter viele Filme von NRW-Produzen­ten, die in Nordrhein-Westfalen gedreht werden, sowie internationale Koproduktionen, die von NRW aus ihren Weg rund um die Welt a­ntreten.

Drehort NRW

Komplett in NRW entsteht in diesem Sommer André Erkaus Kinokomödie "Selbst-ge­spräche", die die Kölner Geissendörfer Film gemeinsam mit dem ZDF/ Das kleine Fernsehspiel realisiert. Erkau ist Absolvent der Kölner Kunsthochschule für Medien und gewann bereits mit seinem Kurzfilm "37 ohne Zwiebeln" zahlreiche Preise. In seinem ersten Spielfilm, in dem Maximilian Brückner, Elena Uhlig, Daniel Kraus und Wolf­ram Koch zu sehen sind, porträtiert er vier Menschen, die im Callcenter per­manent reden müssen, privat aber ihre Kommunikationsprobleme haben. Brückner war Shooting Star der European Film Promotion. Die Film­stiftung NRW hilft bei der "Sprachtherapie" mit 300.000 Euro.

Auch die Münchner Collina Filmproduktion realisiert in diesem Sommer in NRW in Koproduktion mit der Constantin an 35 Drehtagen "Freche Mädchen". Nach der po­pulären Mädchenbuchreihe erzählt Regisseurin Ute Wieland in ihrem Kinofilm von der ersten Liebe, den ersten Küssen und dem erstem Liebeskummer. Die Filmstiftung fördert die Buchverfilmung mit 950.000 Euro.

Die wahre Geschichte zweier genialer Bankräuber, die die Polizei zwölf Jahre lang be­schäftigten, macht Stefan Wagner zum Thema seines neuen Films "12 Winter", der an 30 von 50 Drehtagen auch in NRW realisiert wird. Die Kölner 20:15 Film produziert den TV-Zweiteiler gemeinsam mit dem WDR. Als Hauptdar­steller für die Verfilmung des Drehbuchs von Holger Karsten Schmidt sind Axel Prahl, Matthias Brandt und Chris­tian Kahrmann vorgesehen. Die Filmstiftung fördert das Projekt mit einer Million Euro.

Frida ohne "e" ist ein winziger sterbender Ort, Frieda mit "e" heißt die 100-jährige Be­zieherin von drei gut dotierten Renten. Warum beide weiterleben müssen, erzählt Regisseur Peter Timm in seiner neuen Kino-Komödie "Fri(e)da darf nicht sterben". Für die Hauptrollen konnte die Kölner Tradewind Pictures, die für das Projekt von der Film­stiftung NRW bereits eine Vorbereitungsförderung erhielt, Walter Giller, Henry Hübchen und Dagmar Manzel gewinnen. Verfilmt werden soll das Drehbuch von Thomas Springer im Spätsommer, wobei auch 15 Drehtage in NRW stattfinden. Die Filmstiftung NRW unterstützt die Produktion mit 800.000 Euro.

Atom Egoyan, Hal Hartley, Christian Petzold, Laetitia Masson, Julio Medem und Jia Zhang-ke gehören zu dem Kreis der Regisseure, die sich an dem Projekt "Moving the Arts" beteiligen. Angeregt durch ein Werk aus dem Düsseldorfer Kunstmuseum K 21 drehen sie jeweils einen Kurzfilm, der dann in einem gemeinsamen Kinofilm und in einer Fernsehreihe zu sehen ist. Produziert wird der Dialog zwischen Bildender Kunst und dem Kino, den die Filmstiftung NRW mit 200.000 Euro fördert, von der Kölner cine plus in Zusammenarbeit mit WDR/Arte.

Von NRW aus in die Welt

Jeff Goldblum, Willem Dafoe, Veronica Ferres, Joachim Król und Moritz Bleib­treu spielen in dem neuen Film "Adam Resurrected" von Hollywood-Regisseur Paul Schrader, den der diesjährige Berlinale Jury-Vorsitzende mit Unterstützung der Film­stiftung NRW dreht. Die deutsch-israelische Koproduktion, an der auf deutscher Seite die Dortmunder Adam Productions, Werner Wirsing, beteiligt ist, erzählt die Geschichte eines traumati­sierten Holocaust-Überlebenden, der Jahre nach dem Krieg in einem israe­lischen Sanato­rium langsam mit dem Schmerz und den Erinnerungen an die Zeit im Kon­zentrations­lager zu leben lernt. Die Film­stiftung unterstützt die Kinoproduktion mit einer Million Euro.

Als Koproduktion zwischen Deutschland und Südafrika entsteht der Kinofilm "Schweitzer", den der 1938 in Schottland geborene Regisseur Gavin Millar in Szene setzt. Er erzählt das Leben des berühmten Arztes Albert Schweitzer aus der Sicht eines kritischen US-Journalisten. Realisiert wird der Kinofilm von der Salinas Filmgesell­schaft in Halle in Zusammenarbeit mit der ARD/Degeto. Produzent Alexander Thies konnte mit "Luther" bereits einen großen Kinoerfolg verbuchen. Die Filmstiftung NRW ist mit 500.000 Euro dabei.

Dokumentarfilme: Einblicke ins Ungesehene

Gated Communities sind eingezäunte und bewachte Wohngebiete, in denen die Be­wohner Isolation gegen vermeintliche Sicherheit eintauschen. In ihrem Dokumentar­film "Beautiful World – Vom Leben in der Welt" wagt Regisseurin Corinna Wich­mann einen Blick hinter die Zäune. Die Filmstiftung NRW unterstützt das Projekt, das die Köl­ner Tag/Traum als deutsch-österreichische Koproduktion in Kooperation mit ZDF/Arte produziert, mit 120.000 Euro.

In die Welt der Elefantentrainer Sri Lankas führt Arne Birkenstocks Kinodokumentar­film "Chandani – Die Tochter des Elefantenflüsterers". Birkenstock ("12 Tangos") begleitet in seinem Film die 16-jährige Chandani, die die erste weibliche Elefanten­trainerin des Landes werden möchte. Produziert wird der Dokumentarfilm von der Kölner Tradewind Pictures, die dafür von der Filmstiftung NRW 180.000 Euro erhält.

Paketförderung: Vorsorge für die nächsten Projekte "Made in NRW"

Mit der Stoff­entwicklungsförderung hilft die Filmstiftung seit letztem Jahr NRW-Produ­zenten, ihre Projekte optimal zu entwickeln und vorzubereiten. In der aktuellen Sitzung erhielten u.a. die Kölner Produktionsfirmen Heimatfilm und Little Shark Entertain­ment jeweils eine Paketförderung in Höhe von 120.000 bzw. knapp 100.000 Euro.

Heimatfilm-Produzentin Bettina Brokemper entwickelt mit der Förderung die Spiel­film­projekte "Die Pinabriefe" von Martin Baltscheit, "Quissa" von Anup Singh und "Unter dir die Stadt", das neue Projekt von Christoph Hochhäusler ("Falscher Bekenner"), an dem er gemeinsam mit Ulrich Peltzer schreibt.

Die Little Shark-Produzenten Tom Spieß und Sönke Wortmann nutzen die Paketför­derung, um die Projekte "Girls" von Grimme-Preisträgerin Isabel Kleefeld, "Hang­time" von Christian Zübert und Heinrich Hadding sowie "Telmi True" von Uli Hanisch und Rainer Stock weiter zu entwickeln.

Verleihförderung: Globalisierung im Kino

Mit "Traders Dreams" und "Der große Ausverkauf" unterstützt die Filmstiftung den Kinostart von zwei Dokumentarfilmen, die sich mit den heutigen umstrittenen Moderni­sierungstendenzen befassen.

In "Traders Dreams", den Piffl Medien am 7. Juni in die Kinos bringt, untersuchen Stefan Tolz und Marcus Vetter das weltweite Phänomen ebay. Schon früh erhielten sie für das Projekt von der Filmstiftung NRW ein Gerd-Ruge-Projektstipendium.

In "Der große Ausverkauf" beschäftigt sich Filmemacher Florian Opitz mit der Priva­tisierung der Grundversorgung, wie Wasser, Strom, Gesundheit oder Bildung im Rah­men der Globalisierung. Für seinen Film, den der Majestic Filmverleih am 17. Mai in den Kinos startet, reiste er rund um den Globus, um Leidtragende und Befürworter der Privatisierungen zu inter­viewen.

Fördertabelle im pdf-Downloadformat

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte: Filmstiftung NRW, Tanja Güß, Erna Kiefer, Tel.: 0211-930500, Fax: 0211-93050-85, presse@filmstiftung.de