Bundesweiter Kongress „Vision Kino 12“ erfolgreich beendet
Mehr als 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Bildung, Kultur, Politik, Wissenschaft und Filmwirtschaft diskutierten vom 5. bis 7. Dezember 2012 beim Kongress „Vision Kino 12“ angeregt über aktuelle Entwicklungen und Perspektiven der Filmbildung. Nach drei erfolgreichen Kongressen in Berlin richtete VISION KINO, das Netzwerk für Film‐ und Medienkompetenz, die bundesweit ausgerichtete Veranstaltung erstmals in Köln, im KOMED im MediaPark, aus.
Rund 80 Experten und Expertinnen, Filmschaffende und politische Entscheidungsträger tauschten sich in 14 Workshops, Podien und Diskussionsrunden zu den unterschiedlichsten Aspekten der Filmbildung mit dem Publikum aus. Ihr gemeinsames Ziel war es, den Film als festen Bestandteil der kulturellen Bildung von Kindern und Jugendlichen weiterhin zu stärken. Unter den Referenten befanden sich prominente Gäste wie die Regisseure Sönke Wortmann, Hella Wenders und Züli Aladag oder der Sportjournalist und Leiter des Lernsenders nrwision Prof. Dr. Michael Steinbrecher. Eröffnet wurde der Kongress von Eberhard Junkersdorf, dem Präsidenten der Filmförderungsanstalt. Petra Müller, Geschäftsführerin der Film‐ und Medienstiftung NRW, und Angela Spizig, Bürgermeisterin der Stadt Köln, hielten die Grußworte.
Unter der Überschrift „Filmbildung für die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen“ gaben in der Eröffnungsrunde unter anderem Dr. Jürgen Brautmeier von der Landesanstalt für Medien NRW, Dr. Peter Radtke von der arbeitgemeinschaft behinderung und medien sowie Mitglied des Nationalen Ethikrats, Prof. Dr. Claudia Wegener von der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ und Günter Winands vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatssekretär a. D., einen Ausblick auf die aktuellen Themen der Filmbildung.
In Zusammenarbeit mit FILM+SCHULE NRW rückte der Kongress vor allem die inklusive Filmbildung in den Mittelpunkt. Dabei wurden insbesondere die im Medium Film liegenden Chancen für die Inklusion von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderung diskutiert. Sowohl die Herausforderung der Barrierefreiheit von Kinos als auch die konkrete Unterrichtsgestaltung mit Filmen in heterogenen Lerngruppen wurden ausgiebig thematisiert. Aber auch die Umwälzungen, die die fortschreitende Digitalisierung mit sich zieht, sowie die damit einhergehenden Fragen des Urheberrechts standen ebenso auf der Agenda wie das Thema, inwiefern Filmbildung als präventiver Jugendmedienschutz wirken kann.
Damit die Filmerziehung auch in Zukunft auf fruchtbaren Boden fällt, ist ein stets aktuelles und umfangreiches Angebot an kinder‐ und jugendgerechten Filmen erforderlich. Dass die deutsche Filmbranche dem Rechnung trägt, zeigte die prominent besetzte Abschlussveranstaltung, bei der zahlreiche Filmschaffende und Schauspieler ihre kommenden Produktionen vorstellten, die in den nächsten Monaten in den Kinos starten und sich besonders für die Schulfilmarbeit eignen, wie Hermine Huntgeburths "Tom Sawyer"‐Fortsetzung "Die Abenteuer des Huck Finn", die aufsehenerregende Neuverfilmung von "Ludwig II." oder die Literaturverfilmungen "Die Vampirschwestern", "Spieltrieb" und "Rubinrot".
Am Abend zuvor präsentierte der Regisseur David Sieveking eine exklusive Premiere des vielfach preisgekrönten Dokumentarfilms "Vergiss mein nicht" über seine demenzkranke Mutter, der Ende Januar 2013 in den Kinos anläuft.