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Film und Medien Stiftung NRWNewsNewsCannes 2023: Bellocchio und Kaurismäki im Wettbewerb. Filmstiftung NRW mit sieben Produktionen in Cannes

Cannes 2023: Bellocchio und Kaurismäki im Wettbewerb. Filmstiftung NRW mit sieben Produktionen in Cannes

  • Wettbewerb: „Kidnapped von Marco Bellocchio, The Match Factory, und „Fallen Leaves“ von Aki Kaurismäki, Pandora Film
  • Un Certain Regard: „Goodbye Julia“ von Mohamed Kordofani, Die Gesellschaft DGS, und „The Settlers“ von Felipe Gálvez, Sutor Kolonko
  • Cannes Premieres: „Lost in the Night“ von Amat Escalante, The Match Factory
  • Semaine de la Critique: „Tiger Stripes“ von Amanda Nell Eu, Weydemann Bros.
  • Quinzaine des Cinéastes: „The Red Sea Makes Me Wanna Cry“ von Faris Alrjoob, KHM-Abschlussfilm
  • 76. Internationale Festival von Cannes vom 16.-27. Mai 2023

Bei den 76. Internationalen Filmfestspielen von Cannes sind sieben von der Film- und Medienstiftung NRW geförderte Produktionen eingeladen. Die beiden internationalen Koproduktionen „Kidnapped“ (OT: „Rapito“) von Marco Bellocchio und „Fallen Leaves“ von Aki Kaurismäki werden im Wettbewerb präsentiert. Das finnisch-deutsche Projekt „Fallen Leaves“ wurde von der Kölner Pandora Film koproduziert. Die Kölner The Match Factory koproduzierte das italienisch-französisch-deutsche Drama „Kidnapped“. Amat Escalantes Lost in the Night“, ebenfalls eine internationale Koproduktion von The Match Factory, wird in der Reihe Cannes Premieres zu sehen sein.

In Un Certain Regard laufen zwei filmstiftungsgeförderte Langfilmdebüts: „Goodbye Julia“ des sudanesischen Filmemachers Mohamed Kordofani, eine internationale Koproduktion mit Beteiligung der Die Gesellschaft DGS, sowie „The Settlers“ des chilenischen Regisseurs Felipe Gálvez (koproduziert von Sutor Kolonko). „Tiger Stripes“ von Amanda Nell Eu (koproduziert von Weydemann Bros.) wurde in den Wettbewerb der Semaine de la Critique eingeladen, Faris Alrjoobs KHM-Abschlussfilm „The Red Sea Makes Me Wanna Cry“ läuft in der Quinzaine des Cinéastes.

„Mit Bellocchio und Kaurismäki setzt Cannes auf die Altmeister des europäischen Kinos! Wir gratulieren den beiden Regisseuren, ihren Teams und natürlich auch ihren deutschen Koproduzenten Michael Weber, Viola Fügen und Reinhard Brundig zur Einladung an die Croisette! Mit den fünf weiteren Produktionen in Cannes Premieres, Un Certain Regard, Semaine und Quinzaine sind dieses Jahr sieben filmstiftungsgeförderte Beiträge beim wichtigsten Filmfestival der Welt zu sehen. Wir freuen uns sehr“, so Petra Müller, Geschäftsführerin der Film- und Medienstiftung NRW. „12 Tage lang verschafft Cannes dem Kino größte Aufmerksamkeit: mit der Strahlkraft seiner Filme, dem internationalen Filmmarkt und Fachbesucher:innen aus aller Welt!“

Kidnappedvon Marco Bellocchio
Das historische Drama basiert auf der wahren Geschichte von Edgardo Mortara, einem jüdischen Jungen, der Mitte des 19. Jahrhunderts heimlich katholisch getauft und anschließend entführt wurde. Es wurde u.a. mit Enea Sala als Edgardo in NRW gedreht. Zuletzt war Marco Bellocchio 2019 mit dem filmstiftungsgeförderten Mafia-Epos „Il Traditore“ / „Der Verräter“ in den Wettbewerb nach Cannes eingeladen. Das Biopic über den ersten hochrangigen Mafiaboss, der sein Schweigen brach, ging auch für Italien ins Oscarrennen. Bellocchio ist u.a. Träger der Goldenen Ehrenpalme.

„Fallen Leaves“ von Aki Kaurismäki
Mit „Fallen Leaves“ reist Aki Kaurismäki erstmals nach dem 2011 mit dem FIPRESCI-Preis ausgezeichneten „Le Havre“ wieder nach Cannes. Sein letzter Film „Auf der anderen Seite der Hoffnung“ gewann 2017 den Regiepreis im Wettbewerb der Berlinale, im selben Jahr war Kaurismäki Gastjuror des Baumi Script Development Awards. Beide Filme wurden von der Filmstiftung verleihgefördert. „Fallen Leaves“ erzählt nun die Geschichte von Ansa (Alma Pöysti) und Holappa (Jussi Vatanen), die trotz aller Widrigkeiten versuchen, eine Beziehung auf der härteren Seite des Wohlfahrtsstaates aufzubauen.

„Lost in the Night“ von Amat Escalante

Lost in the Nightbasiert auf dem Buch, das der international ausgezeichnete mexikanische Regisseur Amat Escalante gemeinsam mit seinem Bruder Martín Escalante schrieb. Sie erzählen die bewegende Geschichte von Emiliano, der in einer kleinen Bergbaustadt in Mexiko lebt. Motiviert von einem tiefen Gerechtigkeitssinn sucht er nach den Verantwortlichen für das Verschwinden seiner aktivistischen Mutter, die sich für lokale Jobs gegen ein internationales Bergbauunternehmen eingesetzt hat.

„Goodbye Julia“ von Mohamed Kordofani
„Goodbye Julia“ handelt von einer ehemaligen Sängerin aus dem Norden Sudans, kurz vor der Abspaltung des Südsudans. Sie sucht Wiedergutmachung dafür, dass sie den Tod eines Mannes aus dem Süden verursacht hat, indem sie dessen ahnungslose Frau als Dienstmädchen einstellt. Sowohl Die Gesellschaft DGS als auch der Regisseur und Drehbuchautor Kordofani waren bereits an der Produktion des filmstiftungsgeförderten Films „You Will Die at Twenty“ von Amjad Abu Alala beteiligt, der 2019 in Venedig ausgezeichnet wurde und in der Folge für den Sudan ins Oscar-Rennen ging.

„The Settlers“ von Felipe Gálvez 
„The Settlers“ ist das Langfilmdebüt des chilenischen Regisseurs Felipe Gálvez, dessen dritter Kurzfilm bereits in der Semaine de la Critique in Cannes zu sehen war. Anfang des 20. Jahrhunderts heuert ein reicher Landbesitzer in Chile drei Reiter an, um die Grenzen seines weitläufigen Besitzes abzustecken und einen Weg zum Atlantik für seine Schafe zu öffnen. Die Expedition entwickelt sich bald zu einem zivilisatorischen Raubzug durch das weite Patagonien.

„Tiger Stripes“ von Amanda Nell Eu

Die malaysische Regisseurin und Autorin Amanda Nell Eu inszenierte mit „Tiger Stripes“ die Geschichte über die 12-jährige Zaffan, die mit der Pubertät kämpft und ein erschreckendes Geheimnis über ihr körperliches Selbst entdeckt. Als sie von ihren eigenen Freunden und ihrem engsten Umfeld weiter provoziert wird, erkennt sie, dass die einzige Antwort auf ihre Freiheit ist, ihr wahres Ich selbst zu umarmen und anzunehmen.  

„The Red Sea Makes Me Wanna Cry” von Faris Alrjoob

KHM-Absolvent Faris Alrjoob beschäftigt sich in seinem Kurzfilm „The Red Sea Makes Me Wanna Cry“ behutsam mit Trauer und Erinnerung. Die Kölnerin Ida fliegt in die jordanische Stadt Petra, wo ihr Partner Ismael spurlos verschwunden ist. Die Trauer wird zusätzlich erschwert, als ihr ein verborgener Teil seines Lebens offenbart wird. 

Die Film- und Medienstiftung NRW in Cannes

Die Film- und Medienstiftung NRW wird sich auch in diesem Jahr im German Pavilion innerhalb des Cannes Filmmarkts Marché du Film präsentieren, am Gemeinschaftsstand von Focus Germany – dem Zusammenschluss der neun größten deutschen Filmförderungen – und German Films. Der German Pavilion ist Treffpunkt und Anlaufstelle für die akkreditierten Besucher:innen aus der deutschen und internationalen Filmbranche bei den Filmfestspielen.

Weitere Informationen unter www.festival-cannes.com