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Film und Medien Stiftung NRWNewsPressemitteilungenDas Jahr 2018: Erfolg mit Arthouse-Filmen und Serien, Mittel erhöht, Games gestärkt

Das Jahr 2018: Erfolg mit Arthouse-Filmen und Serien, Mittel erhöht, Games gestärkt

  • 35,86 Mio. Euro für 376 Projekte, u.a. 59 Kinofilme, 13 Serien- und TV-Projekte, 15 Games-Projekte
  • Besuchererfolg mit deutschen Komödien, Kinderfilmen und Arthouse-Dramen: „Der Junge muss an die frische Luft“, „Der Vorname“, „25 km/h“, „Gundermann“, „Hilfe, ich hab meine Eltern geschrumpft“ u.a.
  • Aufsehenerregende Serien und Mehrteiler: „Babylon Berlin“, „Parfum“, „Wishlist 2.0“ und „Gladbeck“
  • 120 Preise und Auszeichnungen für erstklassiges Arthouse: „Die Erbinnen“, „Styx“, „Verlorene“ u.a.
  • 150 Filme bei 130 Festivals: Berlin, Cannes, Locarno, Venedig, Sundance, Toronto, Busan u.a.m.
  • Spannende Filmevents: IFFF, Film Festival Cologne, EWIP, Lünen, Duisburg, Doku-Tag, Kinokongress
  • Starke Games-Events: Clash of Realities, StreamCon, Womenize!, Gamification Day, Entwicklerpreis
  • Internationale Standortpräsentation: Cannes, Venedig, Toronto, MIPCOM / MIPTV, International Emmys
  • Neue Fördergrundsätze, Gamesleitlinie und weitere Erhöhung der Landesmittel um 3 Mio. Euro für 2019

Mit 35,86 Mio. Euro förderte die Film- und Medienstiftung NRW im Jahr 2018 insgesamt 376 Projekte zur Entwicklung, Produktion und Verwertung von Bewegtbild-Inhalten – Film, Serien, Games und Online-Content. Davon gingen 21,4 Mio. Euro an 59 Kinofilme und 7,9 Mio. Euro an 13 TV-Filme und Serien, rund 727.000 Euro an Drehbuch- und Projektentwicklungen, 1,3 Mio. Euro an 26 Games- und Serienentwicklungen und 1,7 Mio. Euro in Verleih und Vertrieb. Darüber hinaus wurden 27 Festivals, Filmpräsentationen und Standortprojekte mit 892.000 Euro unterstützt, und 1,06 Mio. Euro flossen in die Kinoförderung. Allein die in 2018 geförderten Produktionsprojekte erreichten einen NRW-Effekt von 272% und lösten so rund 80 Mio. Euro Ausgaben am Standort aus.

Darüber hinaus konnte die Filmstiftung zusätzliche 1,06 Mio. Euro für Aus- und Weiterbildung bereitstellen, 60.000 Euro flossen in Werbung für den deutschen Film im Ausland (German Films), weitere 1,79 Mio. Euro Förderung kamen vom Creative Europe-Programm, so dass insgesamt 38,77 Mio. Euro an die Film- und Medienbranche in NRW gingen.

„2018 war ein sehr wichtiges und ein sehr erfolgreiches Jahr für die Film- und Medienstiftung NRW. Gemein­sam mit dem Land und ihren Sendergesellschaftern, mit Produzenten und Kreativen konnte die Entwicklung des Film- und Medienlandes NRW entscheidende Schritte vorangebracht und die Weichen für die kommenden Jahre gestellt werden. Mit der Erhöhung der Fördermittel für 2019 um insgesamt 3 Mio. Euro hat das Land 2018 klare Signale gesetzt für die nachhaltige Stärkung der Film-, TV- und Games-Branche in NRW. Mit diesem Rückenwind, profilierten Fördergrundsätzen und einer neuen Leitlinie für die Gamesförderung können wir Produzenten, Entwickler und Kreative in NRW in Zukunft noch wirksamer unterstützen“, so Petra Müller, Geschäftsführerin der Film- und Medienstiftung NRW. „Erfolgreiche Arthouse-Filme im Kino, eine Golden Globe-, zwei Oscar-Nominierungen, rekordverdächtige 34 geförderte Filme und zwei Bären bei der Berlinale, 13 Auszeichnungen beim Deutschen Filmpreis, und in einer Woche starten die Filmfestspiele Cannes, wo die filmstiftungsgeförderte Koproduktion ‚Der Verräter‘ von Marco Bellocchio im Wettbewerb läuft. Insgesamt eine wunderbare Bestätigung für die geförderten Projekte und die Kreativen aus NRW.“

Kinoerfolg mit deutschen Komödien, Kinderfilmen und starken Arthouse-Dramen
An der Kinokasse konnten 2018 zahlreiche filmstiftungsgeförderte Produktionen punkten. So brachte es „Der Vorname“ von Sönke Wortmann auf 1,1 Mio Besucher, „25 km/h“ von Regisseur Markus Goller auf über 970.000 Besucher. „Der Junge muss an die frische Luft“ von Caroline Link legte Ende 2018 einen außer­gewöhnlichen Kinostart hin und konnte und bis heute 3,6 Millionen Besucher erreichen. Garanten für gute Besucherzahlen waren erneut Kinder- und Jugendfilme wie „Hilfe, ich hab meine Eltern geschrumpft“ von Tim Trageser rund 850.000 Besuchern oder „Pettersson und Findus: Findus zieht um“ von Ali Samadi Ahadi mit bis heute fast 600.000 Besuchern. Im Arthouse-Kino reüssierte „Gundermann“ von Andreas Dresen mit über 350.000 Besuchern. Der erfolgreichste Dokumentarfilm war mit über 40.000 Besuchern „Auf der Jagd – Wem gehört die Natur“ von Alice Agneskircher.

Preisgekrönte Filmkunst: Golden Globes, Silberne Bären, 120 Preise und 150 Festivaleinladungen
Weltweit wurden filmstiftungsgeförderte Filme 2018 mit renommierten Preisen ausgezeichnet: Bei der Berlinale 2018 holte Marcelo Martinessis „Die Erbinnen“ zwei Silberne Bären. „In my Room“ von Ulrich Köhler wurde in die Reihe Un Certain Regard nach Cannes eingeladen, „Wintermärchen“ von Jan Bonny in den Wettbewerb von Locarno eingeladen, Fatih Akin erhielt einen Golden Globe für „Aus dem Nichts“, und Florian Henckel von Donnersmarck nach der Premiere in Venedig zwei Oscar-Nominierungen für „Werk ohne Autor“. Insgesamt wurden über 150 geförderte Produktionen zu rund 130 Festivals eingeladen und konnten über 120 Preise und Auszeichnungen erringen. Bei der Berlinale 2018 liefen 32 geförderte Filme, und in Toronto waren gleich neun NRW-Filme vertreten, darunter sechs Weltpremieren. Auch bei weiteren internationalen Film­festivals in Rotterdam, Sundance, Venedig, Locarno, Busan und San Sebastian waren zahlreiche filmstiftungsgeförderte Produktionen zu sehen.

Aufsehenerregende Serien und Mehrteiler
2018 machten vor allem auch filmstiftungsgeförderte Serien und Mehrteiler von sich reden. Im Frühjahr erzielte der Zweiteiler „Gladbeck“ mit 4,9 Mio. Zuschauer-Bestwerte in der ARD. Das Geiseldrama jährte sich zum 30. Mal, und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet nahm dies zum Anlass, sich bei den Opfern zu entschuldigen. Im Herbst hatte „Babylon Berlin“ Premiere in der ARD, erreichte an die 8 Mio. Zuschauer und wurde u.a. mit vier deutschen Fernsehpreisen, dem Grimme-Preis, der Goldenen Kamera und einem Bambi ausgezeichnet. „Parfum“ erzielte gute Reichweiten bei ZDFneo und wurde an Netflix verkauft. Die Bestsellerverfilmung „Passagier 23“ erreichte bei RTL über 3 Mio. Zuschauer. Die TNT-Impro-Serie „Andere Eltern“ wurde im Sommer in Köln gedreht, und im Herbst kam die Bauhaus-Serie „Die Neue Zeit“ zum Dreh in die MMC-Studios. Die Webserie „Wishlist“ war mit 8 Mio. Views online erfolgreich.

Gender
Der Anteil von Frauen in der Förderung der Film- und Medienstiftung NRW konnte 2018 nochmals gesteigert werden: Rund ein Drittel der geförderten Projekte wurde von Regisseurinnen (35%) bzw. Produzentinnen (31%) verantwortet.

Dreharbeiten
2018 entstanden in NRW zahlreiche internationale Koproduktionen wie „The Operative“ von Yuval Adler, mit Diane Kruger und Martin Freeman in den Hauptrollen, „Proxima“ von Alice Winocour mit Eva Green und Matt Dillon oder Marco Bellocchios „Der Verräter“. Große nationale Drehs waren u.a. „Ich war noch niemals in New York“ von Philipp Stölzl mit Heike Makatsch, Moritz Bleibtreu und Katharina Thalbach, das Biopic „Lindenberg! Mach Dein Ding!“ von Hermine Huntgeburth mit Jan Bülow, Detlev Buck und Charly Hübner, „Gut gegen Nordwind“ von Vanessa Jopp mit Nora Tschirner und Alexander Fehling, „Der letzte Bulle“ von Peter Thorwarth mit Henning Baum in der Hauptrolle, „Exil“ von Visar Morina mit Sandra Hüller und Mišel Matičević , „Mein Lotta-Leben“ von Neele Leana Vollmar, sowie die Serien „Die Neue Zeit“ von Lars Kraume über die Bauhaus-Ära, „West of Liberty“ von Barbara Eder mit Wotan Wilke Möhring oder „Andere Eltern“ mit Lavinia Wilson, für die Regisseur Lutz Heineking jr. gerade die 2. Staffel vorbereitet.

Games, Web, VR – mehr Förderung, bessere Vernetzung und eine neue Förderleitlinie
Mit 1 Mio. Euro unterstützte die Film- und Medienstiftung 15 Projekte zur Entwicklung von Games und Inno­vativen Audiovisuellen Inhalten. Darunter u.a.: „bayala“ (Independent Arts Software), das Mobile-Game „Das Schneiderlein“ (Golden Orb), „Fata Deum“ (42 Bits Entertainment) und „Faith + Honor: Barbarossa“ (encurio). Mit der Förderung der Film- und Medienstiftung gab es zahlreiche weitere Veranstaltungen wie: die Konferenz Clash of Realities, der Deutsche Entwicklerpreis, der Gamification Day, Womenize! und auch die StreamCon, die alle in NRW stattfanden. Mit dem ersten Games-Gipfel in der Staatskanzlei, der Erhöhung der Games-Förderung auf 1,5 Mio. Euro im Jahr 2018 und weiteren 1,5 Mio. Euro in 2019 sowie der Entwicklung einer neuen Leitlinie zur Förderung von „Digitalen Spielen und interaktiven Inhalten“ setzte NRW deutliche Zeichen für die interaktive Standortentwicklung. So kann die Film- und Medienstiftung NRW – neben der 2011 ein­geführten Entwicklungsförderung –  nun auch die Förderung der Produktion von Computer- und Videospielen unterstützen.

Standortmarketing, Präsentation und Vernetzung
Zu den Aufgaben der Filmstiftung gehört insbesondere die Standortkommunikation und Standortwerbung. So präsentierte sie auch 2018 die NRW-Filmbranche in Cannes, Locarno, Venedig und Toronto und den TV-Stand­ort bei MIPTV und MIPCOM sowie den International Emmys in New York. Darüber hinaus lud sie zu eigenen Veranstaltungen wie dem Doku-Tag, dem Kinokongress, dem Kinoprogrammpreis NRW etc. Insgesamt wurden 9 Festivals, 6 Festivalpräsentationen, 26 Filmpräsentationen und 12 Standortprojekte mit 986.300 Euro unter­stützt, Filmevents wie das Film Festival Cologne, die Markt-Plattform EWIP, das Kinofest Lünen, die Duisburger Filmwoche und das Internationale FrauenFilm Festival Dortmund|Köln IFFF wie auch die Gamesevents Clash of Realities, StreamCon, Womenize!, Gamification Day und den Deutschen Entwicklerpreis. Die Filmstiftungstochter Mediencluster NRW verstärkte 2018 zudem die Vernetzung und Standortpräsentation für die Games- und die VR-Szene im Mediennetzwerk.NRW, u.a. mit den regelmäßigen Gametreffs und dem medienübergreifenden Networking-Event „Match Me If You Can!“.

Kinoförderung
Für Kinomodernisierung und Filmpräsentations- und -programmförderung hat die Filmstiftung im vergangenen Jahr insgesamt 1,06 Mio. Euro zur Verfügung gestellt. Beim Kinoprogrammpreis NRW im November wurden 64 NRW-Kinos aus 39 Städten mit der deutschlandweiten Spitzensumme von 450.000 Euro ausgezeichnet.

Ausblick 2019:

Förderziele formuliert, Fördergrundsätze entwickelt, Weichen gestellt
Nach der Analyse der Förderergebnisse im Vorjahr haben Gesellschafter und Aufsichtsrat der Film- und Medienstiftung NRW 2018 erstmalig Grundsätze für die künftige Filmförderung der Film- und Medienstiftung verabschiedet. Ziel ist es, vor dem Hintergrund veränderter Rahmen- und Marktbedingungen für die Film- und Content-Produktion die Qualität der geförderten Projekte, ihren marktlichen und wirtschaftlichen Erfolg, ihre künstlerische Exzellenz ebenso wie ihre quantitative und qualitative Standortwirkung zu steigern. Die Grund­sätze, die zunächst für den Hauptausschuss gelten, sind am 1.1.2019 in Kraft getreten.

NRW-Landtag beschließt Mittelerhöhung der Film- und Medienstiftung NRW
Mit der Verabschiedung des Haushalts 2019 hat der Landtag NRW die Anhebung der Fördermittel der Film- und Medienstiftung NRW um 3 Mio. Euro pro Jahr beschlossen. So stehen 2019 1,5 Mio. Euro mehr für die Film- und Serien-Förderung zur Verfügung – davon 300.000 Euro für die Vereinfachte Förderung. Die Games-Förderung wird auf 3 Mio. Euro jährlich verdoppelt die jetzt mit einer neuen Leitlinie für die Entwicklung und Produktion von „Digitale Spielen und interaktive Inhalten“ vergeben werden kann. Seit ihrem Antritt hat die Landesregierung die Förderung um insgesamt 5,5 Mio. Euro aufgestockt. Zusammengenommen mit den Mitteln der Sendergesellschafter stehen der Filmstiftung somit in diesem Jahr weit mehr als 30 Mio. Euro für die Unterstützung von Film- und Medienprojekten zur Verfügung.

Mit 2019 hat ein vielversprechendes Film- und Medienjahr begonnen
Mit 34 Produktionen waren NRW-geförderte Filme in allen wichtigen Festivalreihen der Berlinale vertreten. Zudem war die Filmstiftung bereits im fünften Jahr Hauptpartner der Drama Series Days im Rahmen des European Film Market (EFM). Die Bauhaus-Serie „Die Neue Zeit“ wurde nicht nur hier gezeigt, sondern auch bei den Canneseries, und mit Marco Bellocchios „Der Verräter“ ist eine filmstiftungsgeförderte deutsch-italienische Koproduktion in den Wettbewerb in Cannes eingeladen. Beim Deutschen Filmpreis am vergangenen Wochenden gingen 13 Preise an die filmstiftungsgeförderten Produktionen „Gundermann“, „Styx“ und „Der Junge muss mal an die frische Luft“, darunter alle drei Hauptpreise – die Lolas in Gold, Silber und Bronze.