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Film und Medien Stiftung NRWNewsNews"Das Kongo Tribunal" in Berlin

"Das Kongo Tribunal" in Berlin

Im Rahmen seines filmstiftungsgeförderten Theater- und Filmprojekts “Das Kongo Tribunal” untersucht Regisseur Milo Rau die Gründe und Hintergründe für den seit bald 20 Jahren andauernden Krieg im Gebiet der Großen Seen im afrikanischen Kongo. Im Anschluss an die Projekte „Die Moskauer Prozesse“ und „Die Zürcher Prozesse“ werden in dem Live-Tribunal insgesamt mehr als 60 Zeugen und Experten zu den Urschachen und Hintergründen des Wirtschaftskriegs befragt, der bisher rund 6 Millionen Tote forderte. Nach dem ersten Teil, das vom 29. bis 31. Mai in Bukavu (Ostkongo) stattfand, findet vom 26. bis 28. Juni in den Berliner Sophiensaelen der zweite Teil des Tribunals statt.

Das Jury-Tribunal ist mit Jean Ziegler, Saran Kaba Jones, Harald Welzer, Wolfgang Kaleck und Saskia Sassen besetzt. Vor die Jury werden Angehörige der Regierung und der Opposition, kongolesische Streitkräfte, Minenarbeiter, Geologen, Diplomaten, FrauenrechtlerInnen, internationale Beobachter und UNO-Angehörige treten. Während sich die Anhörungen im Ostkongo auf drei lokale Fälle beziehen, stehen in Berlin die Verwicklungen der EU, der Weltbank, der internationalen Gemeinschaft und der multinationalen Unternehmen im Mittelpunkt. In Berlin erweitert sich die Jury u.a. um den Autor und Soziologen Harald Welzer sowie den Snowden-Anwalt und Spezialisten für internationale Wirtschaftskriminalität Wolfgang Kaleck.

Mit “Das Kongo Tribunal” schließt Milo Rau eine Beschäftigung mit Zentralafrika ab, die er mit der Theater-, Film- und Buchproduktion “Hate Radio” 2011 in Angriff genommen und u. a. mit der Talkshowreihe “Die Berliner Gespräche” fortgeführt hat. Das Hörspiel „Hate Radio“ wurde 2014 mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden ausgezeichnet. 

Das Projekt von Milo Rau und dem International Institute of Political Murder (IIPM) ist eine deutsch-schweizerische Koproduktion der Fruitmarket Kultur und Medien und des IIPM mit der Langfilm und dem Schweizer Radio und Fernsehen SRF & Radio Télévision Suisse RTS. Das Theaterprojekt ist eine Koproduktion des IIPM mit den Sophiensaelen Berlin, in Zusammenarbeit mit der Zürcher Hochschule der Künste (ZHDK). Der Film wird gefördert durch die Film- und Medienstiftung NRW, die Zürcher Filmstiftung und Kanton St. Gallen Kulturförderung / Swisslos. Das Theaterprojekt wird gefördert durch Mittel des Regierenden Bürgermeisters von Berlin – Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten, des Hauptstadtkulturfonds Berlin und des Goethe Instituts Johannesburg. Der Kinostart von “Das Kongo Tribunal” ist im Frühjahr 2016 geplant.

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