Der neue Roehler, Karl der Große und die Anleitung zum Unglücklichsein
Die Filmstiftung NRW fördert in der ersten Fördersitzung des Jahres 37 Projekte mit über 8,5 Mio. Euro
- Starkino mit Nora Tschirner, Matthias Schweighöfer, Liv Ullmann und Devid Striesow, Jessica Schwarz und Max Riemelt
- Bestsellerverfilmungen mit Johanna Wokalek, Iris Berben, Sophie Rois und Moritz Bleibtreu
- Dokumentarfilme über die Frauennationalmannschaft, Karl den Großen und Peter Hartz
- Drehbuch- und Entwicklungsförderung für NRW-Talente
Verleihförderung für "Pina", "Das Blaue vom Himmel" und "Dschungelkind"
Düsseldorf – In der ersten Fördersitzung Sitzung des Jahres fördert die Filmstiftung NRW 37 Projekte mit über 8,5 Mio. Euro, darunter großes Kino und engagierte Dokumentationen, Bestsellerverfilmungen,deutsche Geschichte fiktional und dokumentarisch:
Produktionsförderung Kino und TV, Fiktion und Doku
(7.703.132 Mio. Euro)
X Filme produziert den neuen Oskar Roehler Film "Die Quellen des Lebens". Roehler erzählt in seinem Kinofilm, der später als TV-Zweiteiler auf der ARD und Arte ausgestrahlt wird, die Geschichte einer Familie über 40 Jahre und drei Generationen. Der Film soll zur Hälfte in NRW gedreht werden. Jürgen Vogel, Martina Gedeck, Nora Tschirner und Matthias Schweighöfer übernehmen Hauptrollen (1.6 Mio. Euro).
Sherry Hormann verfilmt wieder einen Bestseller: Paul Watzlawicks Sachbuch "Anleitung zum Unglücklichsein". Desert Flower produziert die Tragikkomödie in Koproduktion mit MTM West, Studio Babelsberg und DOR Film mit Johanna Wokalek, Iris Berben und Katharina Marie Schubert (400.000 Euro).
Nach dem bekannten Kinderbuch von Lisa Tetzner und Kurt Held verfilmt Urs Egger die Geschichte von armen Tessiner Bergbauernjungen um 1800, die als lebende Kaminbesen arbeiten müssen. enigma film aus Bad Honnef produziert das Drama "Die Schwarzen Brüder" mit der Schweizer Dschoint Ventschr, der österreichischen Filmhaus und Starhaus sowie ARD Degeto, WDR, BR, NDR und Arte. Moritz Bleibtreu, Sophie Rois und Jürgen Tarrach werden einen Großteil der Dreharbeiten in NRW absolvieren (850.000 Euro).
Eine ehemalige DDR-Spionin hat sich in Norwegen mit gefälschter Identität ein neues Leben mit Familie aufgebaut. Doch der Betrug kommt zu Tage. Juliane Köhler, Liv Ullmann und Devid Striesow spielen in Georg Maas "Zwei Leben", der zur Hälfte auch in NRW gedreht wird. Die Aachener Zinnober Film produziert das Kinodrama mit der norwegischen Helgeland Film, der Berliner B&T Film und Apollo Media sowie der ARD Degeto (629.780,50 Euro).
In Brüssel wollen die Spanierin Edurne und der deutsche Beamte Eduard ein neues Leben beginnen.Als sie sich treffen, scheint ein gemeinsamer neuer Start für kurze Zeit möglich. Die Kölner unafilm produziert den Kinofilm mit der niederländischen Phanta Vision und der belgischen Eyeworks. Farbfilm bringt "Atomium" mit Mark Waschke als Eduard in die deutschen Kinos (250.000 Euro).
Als die Ärztin Martina von einer schiitischen Gruppe im Irak entführt wird, stellt sie am Ende ihre gesamte Existenz in Frage. Peter Ott verfilmt die dramatische Geschichte mit Sophie Rois in der Hauptrolle. Die Kölner Colonia Media produziert "Die Monotheistische Zelle" (500.000 Euro).
"Unheilbar Verliebt" ist Max Riemelt in Anna Fischer, doch Jessica Schwarz als deren Schwester deckt einen Trick von ihm schnell auf. Marco Petry ist Regisseur der Tragikkomödie, Film 1 Produzent, Seven Pictures und Constantin Film Produktion Koproduzent und Constantin verleiht. Der komplette Dreh findet in NRW statt (750.000 Euro).
Dokumentarfilme
2011 findet die Weltmeisterschaft in Deutschland statt, und ob die Frauen-Nationalmannschaft dann Weltmeister bleiben wird, beobachtet Regisseurin Sung-Hyung Cho im Dokumentarfilm "11 Freundinnen".
Pandora produziert mit 3Sat/ZDF und NFP bringt den Film in die Kinos (250.000 Euro).
Sein Name steht für die umstrittendste Sozialreform der BRD. In Lutz Hachmeisters "Aufstieg und Fall des Peter Hartz" äußert sich Hartz zum ersten Mal selbst. ECO Media produziert für WDR, SWR und 3Sat (120.000 Euro).
"Was bin ich wert?" fragt sich Regisseur Peter Scharf und begibt sich auf die Reise durch die ganze Welt. Organhandel, Leihmütter, Zwangsarbeit und Versklavung sind dabei nur einige der Themen, die er recherchiert. Die Kölner Bildersturm produziert mit 3Sat/ZDF und der Kölner W-film verleiht (100.000 Euro).
Auf der Berlinale wird "Taste the Waste" seine Premiere feiern. Damit der Film über die Verschwendung von Lebensmitteln rechtzeitig fertig wird, erhält die Kölner Thurn Film/Schnittstelle eine Postproduktionsförderung. Nach der Berlinale startet W-film den Dokumentarfilm von Valentin Thurn bundesweit (33.352 Euro).
"Karl der Große" Die Kölner taglicht media produziert Gabriele Wenglers Dokudrama für WDR und Arte als Dreiteiler (350.000 Euro).
Drehbuch, Vorbereitung, Entwicklung und Nachwuchs
(40.000 Euro / 100.700 Euro / 55.000 Euro / 44.000 Euro)
Sein Debüt "Über uns das All" läuft im Panorama der diesjährigen Berlinale. Mit "Lena und Tore und Lena" schreibt Jan Schomburg nun sein nächstes Projekt (20.000 Euro).
Im Nachfolger von "Westend" begeben sich Mike und Alfred in ein grotesk-satirisches Märchen. Markus Mischkowski und Kai Maria Steinkühler schreiben wieder das Drehbuch, Westend Filme will produzieren (20.000 Euro).
Eine ebenfalls biografische Geschichte bereitet die thevissen filmproduktion vor. Ulla Ziemann und Petra Lüschow portraitieren "Elisabeth Selbert", die 1949 für die Gleichberechtigung für Frauen im Grundgesetz kämpfte (17.000 Euro).
Für "Vatersland" hat Petra Seeger und die FilmForm Köln bereits eine Drehbuchförderung erhalten.Nun unterstützt die Filmstiftung auch die Vorbereitung (25.000 Euro).
Mit Eren Önsöz plant die Kölner Hupe Film "Haymatloz – Exil in der Türkei". Sowohl die Autorin als auch die Produzenten sind AV-Gründerzentrums-Stipendiaten (23.700 Euro).
2009 schloss Caroline Kox ihr Studium an der Kölner KHM ab. Bevor sie mit der Kölner unafilm ihren Debütfilm "Die Liebhaberinnen" nach einem Roman von Elfriede Jelinek realisiert, wird sie den 15minütigen Kurzfilm "The Rainbow" über ein junges pubertierendes Mädchen machen, der auch auf Jelineks Stoff basiert. Produzent ist ebenfalls unafilm (30.000 Euro).
Mit "Sommer spüren" gibt die Kölnerin Svenja Wiese ihr Debüt. Der 12-Minüter erzählt von der Mutter eines körperbehinderten Jungen, die sich damit abfinden muss, dass er erwachsen wird und sie ihn loslassen muss (14.000 Euro).
Verleihförderung (430.000 Euro)
Seine Premiere feiert Wim Wenders 3D-Tanzfilm auf der Berlinale. "Pina" wird dann ab 24. Februar bundesweit von der NFP in die Kinos gebracht (90.000 Euro).
Im Forum der Berlinale feiert "Brownian Movement" mit Sandra Hüller in der Hauptrolle Premiere.Die Kölner Filmlichter zeigen das Drama ab April in den Kinos (25.000 Euro).
Uli Aselmann erhielt in diesem Jahr bereits den Bayerischen Filmpreis für "Das Blaue vom Himmel". Am 15. April bringt ebenfalls NFP das Drama ins Kino (50.000 Euro).
"Dschungelkind", die Kinoadaption des Bestsellers von Sabine Kuegler, startet Universal am17. Februar (80.000 Euro).
Bei den Festivals in Montreal, Rom und in Hof war Wolfgang Fischers "Was du nicht siehst" bereits zu sehen. Ab Juni zeigt W-film das Drama um drei Jugendliche dann bundesweit (20.000 Euro).
Kinoförderung
(40.000 Euro/200.000 Euro)
Wieder unterstützt wird der Kinderkinoabspielring Westfalen-Lippe (40.000 Euro). In Lage wird mit Förderung der Filmstiftung ein Kino neu errichtet, in Warburg das Cineplex modernisiert (200.000 Euro).
Filmförderausschuss
Die neunköpfige Jury besteht aus Prof. Dr. Norbert Schneider, Dr. Jürgen Brautmeier, Reinhold Elschot, Prof. Gebhard Henke, Jörn Klamroth, Petra Müller, Rosemarie Schatter, Barbara Thielen und Rainer Weiland.
Prof. Dr. Norbert Schneider bleibt Vorsitzender des Förderausschusses und wird nun vom Land Nordrhein-Westfalen entsandt. Neu im Filmförderausschuss der Filmstiftung NRW ist Dr. Jürgen Brautmeier, den die LfM entsendet.
Prof. Dr. Gundolf S. Freyermuth, Jurymitglied von August 2009 bis Ende 2010, verlässt die Jury, um die Filmstiftung NRW bei ihrer Neuausrichtung zu unterstützen. Er wird Beauftragter der Filmstiftung für die Entwicklung neuer Medienförderungen und des Pilotförderprojektes für innovative audiovisuelle Medieninhalte.
Die Jury der Nachwuchsförderung besteht aus Tita Gaehme, Andrea Hanke, Petra Müller, Barbara Thielen und Rainer Weiland.