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Film und Medien Stiftung NRWNewsNews„Der Notfall" ist Kurzfilm des Monats

„Der Notfall" ist Kurzfilm des Monats

Stefan Müllers NRW-geförderter Animations-Kurzfilm „Der Notfall" ist von der Filmbewertungsstelle mit dem Prädikat „besonders wertvoll" ausgezeichnet worden. Außerdem wurde er zum „Kurzfilm des Monats" auserkoren.

Jurybegründung:

Mit der Feststellung „Wenn der Film auch schon mit so einem blöden Scheibenwitz anfängt“ wird der Zuschauer bestens eingestimmt auf einen wilden Parforceritt von Paul und seinem Bruder aus einer „preußischen“ Großstadt in der bayerischen Provinz. Im Anschluss folgt Gag auf Gag, die dem Zuschauer mit großem Einfallsreichtum und ohne Redundanz serviert werden. Humor der harten Art, ja Klamauk vom Besten, wird hier virtuos geboten.

Von Szene zu Szene ändern sich Erzählstil, Design, Animation und gleichzeitig im passenden Rhythmus auch der Sound. Trotz der Unterschiedlichkeit der einzelnen Sequenzen wirkt der Plot als geschlossene und kunstvolle Einheit. Letztlich ein Erzählstil der besonderen Art, nicht als Kopie von Bekanntem, aber gleichzeitig mit Rückschluss auf den Gestalter. DER NOTFALL ist ein mitreißender Kurzfilm-Rock’n Roll von und mit dem Filmemacher Stefan Müller.

Die Kollision mit einer Fensterscheibe zu Beginn des Films ist nur der Anfang einer Serie von Pannen und Verwechslungen, die an klassische Komödien angelehnt sind. Das merkt auch Paul, der von diesem Moment an keine ruhige Minute mehr erlebt. Erst wird er mit seinem Bruder aus einer Disco geschmissen, dann aus einer Bar, danach wird er von zwei Rowdies fast über den Haufen gefahren und letzten Endes verliebt sich auch noch eine Kuh in ihn. Eine gute Komödie braucht ein sicheres Timing. Erst recht, wenn sie mit Slapstick- und Screwball-Momenten arbeitet. DER NOTFALL von Regisseur Stefan Müller erfüllt diese Regel über alle Maßen. Sein 15minütiger Animationsfilm über Pauls Abenteuer ist eine vergnügliche Hommage an Klassiker wie etwa "Is’ was Doc?" und Komödien der Stummfilmzeit. In rasantem Tempo werden immer wieder neue Einfälle verarbeitet, jede Sequenz erhält zudem ihren eigenen Look. Mal ist alles quietschbunt, dann zuckt das Bild, dann erwecken die Animationen wieder den Eindruck alten Filmmaterials. Müller spielt mit den Versatzstücken seiner Vorbilder, ohne aber nur zu imitieren. Am Ende führt er jeden einzelnen Erzählstrang zusammen, klärt jedes Missverständnis auf und lässt keine Fragen unbeantwortet. Dafür sitzt aber auch kein animierter Stein mehr auf dem anderen. Ein frisch-fröhliches Kurzfilmvergnügen, bei dem man auch beim erneuten Sehen noch eine Menge entdecken kann.