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Deutscher Kinderhörspielpreis für "Anton taucht ab" verliehen

Das Hörspiel „Anton taucht ab“ von Milena Baisch ist am Samstag in Karlsruhe bei den Deutschen Hörspieltagen mit dem Deutschen Kinderhörspielpreis ausgezeichnet worden. Lyonel HolläŠnder, Sprecher des Anton, nahm den Preis stellvertretend für Milena Baisch entgegen, die nicht in Karlsruhe  sein konnte, sich jedoch per Videobotschaft für den Preis bedankte.

Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde im Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) in Karlsruhe vergeben. Gleichberechtigte Träger des Preises, der zum sechsten Mal vergeben wurde, sind Film- und Medienstiftung NRW und die Landesrundfunkanstalten der ARD, mit Unterstützung der Stadt Wuppertal. Die Kulturradios der ARD übertrugen die Preisverleihung live. 

"Anton taucht ab" handelt von dem Einzelgänger Anton, der lernen muss, seine Prinzipien über Bord zu werfen. Das Hörspiel, das vom Verlag der Autoren für den Wettbewerb eingereicht wurde, entstand unter der Regie von Maidon Bader.


Lyonel HolläŠnder, Sprecher des Anton in dem Hörspiel nahm den Kinderhörspielpreis stellvertretend für Milena Baisch von Ilja Richterentgegen; Bild: SWR/Peter A. Schmidt

Inhalt von "Anton taucht ab": Der Campingurlaub mit Oma und Opa droht für den Einzelgänger Anton zur Katastrophe zu werden: Es gibt keinen Swimming Pool, sondern nur einen See. Arschbomben vom Badesteg machen wie all die anderen Kinder? In diese Ekelbrühe? Niemals! Doch dann macht Anton Bekanntschaft mit einem Fisch und das Ferienabenteuer beginnt. „Das fantasievolle und mit Musik von Clemens Haas liebevoll realisierte Hörspiel liefert ein positives Beispiel, wie man Wut, Versagensangst und Kontaktscheue in produktive Kräfte umwandeln kann”, so die Jury in ihrer Begründung. Über die Vergabe des Preises entschieden in diesem Jahr der stellvertretende Feuilletonchef beim Kölner Stadt-Anzeiger Frank Olbert (Juryvorsitz), die Dramaturgin und Autorin Kerstin Behrens, die Journalistin Eva-Maria Lenz, die Produzentin und Autorin Karin Lorenz sowie der Autor Herrmann Schulz.

Vita Milena Baisch

Milena Baisch ist 1976 in Bochum geboren und in Wuppertal aufgewachsen. Gemeinsam mit ihren Geschwistern tauchte sie in den Kinderbüchern ihrer Mutter Cris Baisch auf. Seit 1995 schreibt sie selbst Kinderbücher, erst vor allem für Leseanfänger, später auch Bilderbücher und Vorlesebücher für kleinere Kinder. Von 1998–2000 besuchte sie die Drehbuchakademie an der dffb (Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin). Seitdem schreibt sie auch Drehbücher für Film und Fernsehen. Viele der Drehbücher entstanden gemeinsam mit ihrer Co-Autorin Ruth Rehmet. Anfang 2007 erschien ihr erster Jugendroman „Blumen im Bauch”. Im Sommer 2007 kam der Spielfilm „Valerie” ins Kino. 2007/2008 entwickelte sie an der Akademie für Kindermedien die Kinder-Fernsehserie „Feuerfreunde”. 2010 erschien der Familienroman „Anton taucht ab”. 2012 erschien der Nachfolger „Anton macht’s klar”. 2012/2013 nimmt sie am Berliner Kindertheaterpreis vom grips Theater teil. Sie wird vertreten vom Verlag der Autoren für den Bereich Drehbuch, Theater, Hörspiel und von der Literarischen Agentur Simon für den Bereich Kinder- und Jugendbuch. Milena Baisch lebt als freie Autorin in Berlin. 

Preise/ Auszeichnungen

  • Treatment-Thesaurus der Frankfurter Autorenstiftung für „Valerie“
  • Förderpreis der MDM für den besten Kinderfilmstoff der Akademie für Kindermedien für „Feuerfreunde“
  • Hausacher Leselenz-Stipendium
  • Die Besten 7 Bücher für junge Leser (Deutschlandfunk) für „Anton taucht ab”
  • Nominierung für den Prix Chronos 2011 für „Anton taucht ab”
  • SR2 Kinder- und Jugendbuchliste für das Hörbuch „Prinzessinnengeschichten für 3 Minuten”
  • Deutscher Jugendliteraturpreis für „Anton taucht ab“

Begründung der Jury: Anton macht sich selbst das Leben nicht leicht. Während die anderen Kinder den Urlaub auf dem Campingplatz genießen und Arschbomben im See machen, grübelt Milena Baischs Hauptfigur vor sich hin: Anton ist gegen den See, er ist gegen Gewalt, weshalb er sich anfänglich auch nicht gegen einen 13jährigen Aufschneider wehrt, und er ist dagegen, dass sein Opa den Fisch tötet, den er aus dem See geangelt hat. Lieber nennt Anton den Fisch Piranha und freundet sich mit ihm an. Psychologisch geschickt und ohne jede pädagogische Note vollzieht die Autorin allerdings nach, dass es sich selbst für einen eingefleischten Einzelgänger wie Anton lohnen kann, seine Prinzipien einmal über den Haufen zu werfen. Das fantasievolle und mit Musik von Clemens Haas liebevoll realisierte Hörspiel liefert ein positives Beispiel, wie man Wut, Versagensangst und Kontaktscheu in produktive Kräfte umwandeln kann. "Anton taucht ab" bietet Raum zum Nachdenken, ist dabei aber von Madion Bader immer mit Spaß an Turbulenzen inszeniert. Die Autorin Milena Baisch beweist viel Gespür für die Sprache heutiger Kinder, so dass dieses Hörspiel sowohl durch seine literarischen wie auch seine spielerisch-akustischen Qualitäten überzeugt.