Die Film- und Medienstiftung NRW fördert 29 Projekte mit 10,14 Mio. Euro
- „Bachmann & Frisch“: Margarethe von Trotta dreht mit Vicky Krieps und Ronald Zehrfeld
- „Sisi und ich“: Frauke Finsterwalder inszeniert nach Buch von Co-Autor Christian Kracht
- „The Dive“: Maximilian Erlenwein dreht einen Survival-Thriller im Meer
- „Lea und der Traumbaum“, „Ponyherz“ und „Koschka“: Großes Kino für die Kleinen
- Serien-Highlights: „Faking Hitler“, „Babylon Berlin IV“ und „Die Wespe“
In ihrer 179. Sitzung förderte die Film- und Medienstiftung NRW 29 Projekte mit 10,14 Mio. Euro – zwölf Kinospielfilme, darunter drei Kinderfilme, drei Serien, ein Dokumentarfilm sowie vier Entwicklungsförderungen und acht Verleihprojekte.
Petra Müller, Geschäftsführerin der Film- und Medienstiftung NRW: „In unserer ersten Fördersitzung 2021 lag uns eine große Bandbreite von interessanten und gut entwickelten Projektanträgen vor. Darüber haben wir uns ebenso gefreut, wie über den hohen Anteil der beteiligten Regisseurinnen und Autorinnen. So konnte die Jury mit Überzeugung 29 Projekte mit über 10 Millionen Euro fördern, nicht zuletzt, um Produzentinnen und Produzenten sowie Verleihern gleich zu Beginn des zweiten Corona-Jahres Rückhalt und Planungssicherheit zu geben.“
Spielfilm
- Maximilian Erlenwein inszeniert den Survival-Thriller „The Dive“ basierend auf dem schwedischen Original von Joachim Heden. Bei einem einsamen Tauchgang der Schwestern Drew und May wird May in der Tiefe eingeklemmt und Drew muss Entscheidungen über Leben und Tod treffen. Ein Teil der Studio-Dreharbeiten wird in NRW stattfinden. (augenschein, 1 Mio. Euro)
- Gemeinsam mit Christian Kracht verfasste Regisseurin Frauke Finsterwalder das Drehbuch zu „Sisi und ich“. Sandra Hüller übernimmt die Rolle der Gräfin Irma, die zur Hofdame von Kaiserin Elisabeth, dargestellt von Susanne Wolff, berufen wird. Schnell verfällt sie der Kaiserin Sisi. Zum prominenten Ensemble gehören u.a.: Georg Friedrich, Stefan Kurt, Johannes Krisch, Angela Winkler und Sophie Rois. (Walker + Worm, 700.000 Euro)
- Pia Marais inszeniert das Drama „Transamazonia“ mit Esme Creed-Miles in der Hauptrolle, für das sie gemeinsam mit Willem Droste und Martin Rosefeldt das Drehbuch verfasste. Die junge vermeintliche Wunderheilerin Rebecca und ihr Vater, der Missionar Lawrence Byrne, werden in ihrer Missionsstation im Urwald in den gewalttätigen Konflikt zwischen einem indigenen Stamm und Holzfällern hineingezogen. (Pandora, 300.000 Euro)
- In „Bachmann & Frisch“ erzählt Autorin und Regisseurin Margarethe von Trotta das Leben der kompromisslos lebenden und liebenden Dichterin Ingeborg Bachmann und deren Beziehung zum Schriftsteller Max Frisch. Vor der Kamera von Martin Gschlacht stehen Vicky Krieps und Ronald Zehrfeld. (Heimatfilm, 600.000 Euro)
- Der für sein Debüt „Luz“ vielfach ausgezeichnete KHM-Absolvent Tilman Singer inszeniert den Mystery-Thriller „Cuckoo“ nach eigenem Drehbuch. Die emotional isolierte siebzehnjährige Amerikanerin Gretchen ist gezwungen, mit ihrer Patchwork-Familie nach Europa in ein Ferien-Resort zu ziehen. Dort sind die Dinge nicht so, wie sie scheinen. Die Dreharbeiten, für die Paul Faltz die Kamera übernimmt, finden fast komplett in NRW statt. (FICTION PARK Entertainment, 500.000 Euro)
- Der menschenscheue Jan und die radikale Alice verlieben sich bei gemeinsamen Tierschutzaktionen. Als Jan in eine schizophrene Krise abrutscht, beginnt ein Strudel aus Liebe und Wahn. Leonard Scheicher und Mala Emde übernehmen die Hauptrollen im Drama „Der Wald in mir“ für Sebastian Fritzsch, der an der KHM studierte. Marcus Seibert verfasste das Drehbuch, das zum Großteil in NRW realisiert wird. (2Pilots, 400.000 Euro)
- Im Frühjahr 1945 kurz vor Kriegsende landet ein Zug mit über 2.000 jüdischen KZ-Gefangenen in der Nähe eines deutschen Dorfes, das bereits von der Roten Armee besetzt ist. Unerwartete Freundschaften entstehen, bei dem Versuch zu entkommen. Autorin und Regisseurin Saskia Diesing dreht für „Lost Transport“ mit Anna Bachmann, Eugénie Anselin, Hanna van Vliet und Marc Limpach ebenfalls in NRW. (Coin Film, 350.000 Euro)
- Simon Jacquemet inszeniert mit „Electric Child“ ein Science-Fiction-Drama nach eigenem Drehbuch. Um seinen unheilbar kranken Sohn zu retten, lässt sich ein Informatiker mit einer komplexen KI ein, ohne die Folgen für die gesamte Welt in Betracht zu ziehen. Elliott Crosset Hove und Rila Fukushima stehen als verzweifeltes Ehepaar u.a. in NRW vor der Kamera. (unafilm, 350.000 Euro)
- Regisseurin und Autorin Nicolette Krebitz dreht mit „AEIOU – Das schnelle Alphabet“ eine Liebesgeschichte um eine ältere Schauspielerin und einen jungen Taschendieb, die eigentlich unmöglich erscheint, aber eben nur eigentlich. Sophie Rois und Milan Herms übernehmen die Hauptrollen. (Komplizen Film, 100.000 Euro)
Kinderfilm
- Als Lea erfährt, dass ihre Mutter einen Abenteuerplatz in ein Baugelände verwandeln will, erwacht ihr Widerstandsgeist, angefeuert vom Kobold Tungart. Katja Benrath inszeniert „Lea und der Traumbaum“ nach dem Buch von Karen Van Holst Pellekaan. Für Kamerafrau Leena Koppe stehen Ulrich Tukur, Frederick Lau und Rosalie Thomass zum Großteil in NRW vor der Kamera. (Belle Epoque, 800.000 Euro)
- Als dem achtjährigen Jan kurz vor den Sommerferien eine Katze zuläuft, nennt sein Freund sie kurzerhand „Koschka“. Als drei Katzenjungen unerwartet im Kleiderschrank liegen, gestalten sich die geplanten Ferien ganz anders als gedacht. Autor und Regisseur Bernd Sahling dreht seinen Kinderfilm fast komplett in NRW. (Blinker, 300.000 Euro)
- Die elfjährige Annie muss sich nach dem Umzug aufs Land erst in der neuen Umgebung zurechtfinden. Unterstützung erhält sie vom Wildpferd „Ponyherz“, zu dem sie eine fast magische Verbindung spürt. Kinderfilmspezialist Markus Dietrich inszeniert u.a. Nilam Farooq und Dieter Hallervorden, Peter Freund schrieb das Drehbuch basierend auf der gleichnamigen Kinderbuchreihe. (Riva Film, 300.000 Euro)
Serie
- Tobi Baumann und Wolfgang Groos inszenieren gemeinsam die sechsteilige Serie „Faking Hitler“. Als Stern-Reporter Gerd Heidemann die von Konrad Kujau gefälschten Hitler-Tagebücher kauft, löst er damit den bis dahin größten Medienskandal der Geschichte aus. Lars Eidinger, Moritz Bleibtreu und Sinje Irslinger stehen zum Großteil in NRW vor der Kamera. Die Drehbücher verfassten Tommy Wosch, Dominik Moser, Annika Cizek, Christoph Silber und Lydia Schamschula. Senderpartner sind RTL und TV Now. (UFA Fiction, 1,5 Mio. Euro)
- In der vierten Staffel der Erfolgsserie „Babylon Berlin“ beleuchten Tom Tykwer, Henk Handloegten und Achim von Borries die politische und gesellschaftliche Situation in Berlin von Silvester 1930/31 bis zum Stennes-Putsch im April des Jahres. Erneut in den Hauptrollen vor der Kamera, auch in NRW, stehen Liv Lisa Fries und Volker Bruch. Senderpartner sind wieder Sky und ARD Degeto. (X Filme, 1,2 Mio. Euro)
- Edi ist Dartprofi, allerdings einer, der in der Krise steckt: Ruhm weg, Geld weg, Frau weg. Doch Edi wäre nicht „Die Wespe“, wenn er sich unterkriegen lassen würde. Hermine Huntgeburth dreht mit Florian Lukas in der Hauptrolle die Serie nach den Büchern von Jan Berger auch in NRW. Senderpartner ist Sky. (Gaumont, 600.000 Euro)
Dokumentarfilm
- Das Regieduo Arne Birkenstock und Daniel Gordon erzählt in „Fußball hinter dem Eisernen Vorhang“ Geschichten von Verrat, Mord, Flucht und Manipulation aus zwei Jahrzehnten DDR-Fußball und eine ganz neue Bedeutung der Fußballhymne „You’ll never walk alone“. (Corso, 280.000 Euro)
Entwicklungsförderung – Drehbuch und Vorbereitung
- In „Als Bestie bin ich aufgewacht“ erzählt Sandra Schröder von Margo, die als Halbwaise plötzlich zu ihrem Vater ziehen muss. Als sie das Geheimnis des abweisenden Mannes entdeckt, versucht sie, das zu nutzen, um ihm nahe zu sein. (20.000 Euro)
- Das Warschauer Architekturbüro von Michal Slawik und Nina Rabicka will den Anschluss an die Elite gewinnen und endlich Aufträge erhalten. Dafür ist ihnen vieles Recht. Zu spät merken sie, dass sie selbst zum Spielball dunkler Mächte geworden sind. KHM-Absolvent Marc Metzger schreibt den Polit-Thriller „Synkreta“. (20.000 Euro)
- „Frankie rettet die Welt – Magdeburg hieß früher Madagaskar“ erzählt vom achtjährigen Frankie, der in Wuppertal alles auf die Beine stellt, um seinem Freund beizustehen und mit Mut und Phantasie alle Abgründe überwindet. Gregor Tessnow und Zoran Drvenkar schreiben die Kinderkomödie. (movieTALE, 38.000 Euro)
- Der Dokumentarfilm „Memory Wars“ beleuchtet die Arbeit der US-Psychologin Elizabeth Loftus, die sich mit dem menschlichen Gehirn und insbesondere mit der Glaubwürdigkeit von Augenzeugenberichten beschäftigt. Die Autor*innen Hendrik Löbbert und Caroline Ektander berichten über ein Thema, das in Zeiten von Populismus und Fake News immer aktueller wird. (Corso, 28.000 Euro)
Verleih
- Benny entdeckt im Keller den kauzigen Magier „Catweazle“, der versehentlich aus dem 11. Jahrhundert dort landete. Nun beginnt die gemeinsame abenteuerliche Mission der beiden, Catweazle wieder zurück zu bringen. (Tobis, 150.000 Euro)
- Die einjährige Weltraummission „Proxima“ ist das Ziel der Astronautin Sarah. Als sie ausgewählt wird, muss sie Abschied von der Erde und ihrer kleinen Tochter Stella nehmen. (Koch Films, 40.000 Euro)
- In „Je suis Karl“ verliert Alex Frau und Söhne bei einem rechtsradikalen Anschlag. Nur seine Tochter überlebt. Vermeintlichen Halt findet sie bei Karl, doch der ist deutscher Anführer einer internationalen Bewegung. (Pandora, 40.000 Euro)
- Seine Premiere feierte „Der Masseur“ im Wettbewerb der Filmfestspiele in Venedig 2020. Aktuell ist er der polnische Oscar-Kandidat. (RFF, 30.000 Euro)
- Das Portrait „Trans – I got Life“ begleitet sieben Trans*personen auf ihrem Weg der Angleichung. So schafft der Dokumentarfilm Zugang zum Alltag der Protagonist*innen. (mindjazz, 30.000 Euro)
- „Die rote Kapelle“ war ein wichtiges Widerstandsnetz in Nazideutschland und gleichzeitig ein sowjetischer Spionagering. Der Dokumentarfilm basiert auf den aktuellen Forschungen. (Farbfilm, 25.000 Euro)
- 1928 treffen in einem mondänen Ostseebad ein russischer Autokrat und eine junge Fabrikantin aufeinander. Mit der sommerlichen Romanze „Blutsauger“ nimmt eine kommunistische Vampirkomödie ihren Lauf. (Grandfilm, 20.000 Euro)
- Der Dokumentarfilm „Träum weiter!“ zeigt Fantast*innen, Idealist*innen, Pionier*innen – Menschen, die eines vereint: Sie wollen ihren Traum leben. (Alamode, 20.000 Euro)
Die vollständigen Förderergebnisse entnehmen Sie bitte der anhängenden Fördertabelle.
Für weitere Informationen: Film und Medienstiftung NRW, Erna Kiefer, Tel.: 0211-93050-22,