Die Film- und Medienstiftung NRW fördert 31 Projekte mit 2,96 Mio. Euro
In ihrer fünften Fördersitzung 2012 vergibt die Filmstiftung NRW 2,96 Mio. Euro u.a. für 8 Film- und Fernsehproduktionen, darunter Stromberg für die große Leinwand, der neue Film von Feo Aladag und „Die Gentlemen baten zur Kasse“, je 3 Drehbuch- und Vorbereitungsförderungen, 1 Stoffentwicklungsförderung, 10 Verleihförderungen sowie 6 Modernisierungsförderungen für Filmtheater.
Produktionsförderung (2,11 Mio. Euro)
- „Stromberg“ kommt jetzt endlich auch auf die große Leinwand! Nachdem die Serie von Ralf Husmann im Fernsehen eine große und treue Fan-Gemeinde gewonnen hat, schickt sein Autor und Erfinder ihn nun samt Belegschaft auf einen Betriebsausflug ins Kino. Stromberg-Regisseur Arne Feldhusen kann auf seinen alt bewährten Cast Christoph Maria Herbst, Bjarne I. Mädel, Oliver K. Wnuk und Diana Staehly setzen. Der Betriebsausflug findet komplett in NRW statt. (Produktion: Brainpool, 700.000 Euro)
- 60 ist die neue 30! Und genauso fühlt sich Luise. Der gleichaltrige Frans arbeitet sich an seiner jungen Liebe Romy ab und stellt fest, dass Jugend in seinem Alter auch ganz schön wehtun kann. Iris Berben und Jesper Christensen, der gerade für Lars von Triers „Nymphomaniac“ in Köln vor der Kamera stand, übernehmen die Hauptrollen in Sigrid Hoerners Spielfilmdebüt „Miss Sixty“. Der Kinofilm wird komplett in NRW realisiert. (Produktion: Moneypenny, 600.000 Euro)
- Filmpreisgewinnerin Feo Aladag widmet sich in ihrem Kriegsdrama „Später im Sommer“ der Situation am Hindukusch. Der deutsche Soldat Tamo und der Afghane Haroon werden in Afghanistan mit ihren unterschiedlichen Kulturen, aber auch mit dem Dilemma des deutschen Engagements konfrontiert. Judith Kaufmann übernimmt die Kamera. Einige Drehtage finden auch in NRW statt. (Produktion: Independent Artists, 200.000 Euro)
- Die langzeitarbeitslosen Freunde Mike und Alfred sind wieder da. Ihr alter Kumpel Rasto rekrutiert die beiden als Gebäudeschützer und Kuriere. Doch die leistungsabhängige Bezahlung des frühmittelalterlichen Beschäftigungsverhältnisses macht aus den Freunden bald erbitterte Konkurrenten. Die Regisseure Markus Mischkowski und Kai Maria Steinkühler übernehmen wieder die Hauptrollen in der Sozial-Tristesse „Weiße Ritter“ und drehen auch wieder in Köln. (Produktion: Westendfilme, 200.000 Euro)
- Einen Film Noir über einen alternden Killer aus der Athener Unterwelt macht Regisseur Yannis Economides. In den Hauptrollen von „The Six-Fingered Man“ sind Vangelis Mourikis, Petros Zervos und Natalia Papaioannou zu sehen. Deutscher Produzent der griechisch-zypriotisch-deutschen Koproduktion ist die Kölner The Match Factory, deren letzte Koproduktion „Post Tenebras Lux“ von Carlos Reygadas in Cannes für die Beste Regie ausgezeichnet wurde. (160.000 Euro)
- Grimme-Preisträgerin Regina Schilling realisiert mit „Adriana Altaras – Titos Brille“ eine Geschichte um die Familie der Schauspielerin und eine deutsch-jüdische Doku-Komödie mit ungewissem Ausgang. (Produktion: zero one, 100.000 Euro)
- Am 8. August 2013 jährt sich der größte Eisenbahnraub aller Zeiten zum 50. Mal. Im Fernsehfilm „Die Gentlemen baten zur Kasse“ setzen die Regisseure Martin Witz und Carl-Ludwig Rettinger Szenen aus der gleichnamigen Fernsehserie mit Geschichten und Interviews der beteiligten Gangster zusammen – von den Swinging Sixties bis zur heutigen Bankenkrise. (Produktion: Lichtblick, 100.000 Euro)
- In Kolumbien expandiert der größte Steinkohletagebau der Welt und immer mehr Dörfer müssen weichen. Doch die Indios wollen ihre kulturelle Identität nicht verlieren. Jens Schanze und Judith Malek-Mahdavi beobachten in ihrer Dokumentation „Sumak Kawsay – Das gute Leben“ die Probleme zwischen ewigem Wirtschaftswachstum und gutem Leben. (Produktion: Mascha Film, 50.000 Euro)
Drehbuch, Stoffentwicklung und Vorbereitungsförderung
Für Drehbuch, Stoffentwicklung und Vorbereitungsförderung vergab die Filmstiftung insgesamt 293.000 Euro, u.a.
- Drehbuchförderung für die 10teilige Drama-Serie „Dona Garcia“. Emmy-Preisträger Gavin Scott („Die Nebel von Avalon“) schreibt über das Leben von Dona Garcia Nasi, eine jüdische Adelige des 16. Jahrhunderts, die bis heute als Urmutter des jüdischen Lebens verehrt wird. Das historische Projekt ist international angelegt. (Produzent: Gruppe 5, 50.000 Euro)
- Lola Randl, deren neuer Film „Die Libelle und das Nashorn“ heute im Kino startet, erhält eine Stoffentwicklungsförderung für die Verwechslungs-Komödie „Schnick, Schnack, Schnuck“. (Produzent: Coin Film, 25.000 Euro)
- Eine Vorbereitungsförderung erhalten u.a. „Molly Monster – Der Film“, in dem sich Molly heimlich auf den Weg zur Insel der Eier macht, wo ihre Eltern das zweite Kind erwarten (Produzent: TrickStudio Lutterbeck, 70.000 Euro). Das Buch haben wieder Ted Sieger und John Chambers verfasst.
- Nach „Unter dir die Stadt“ haben Christoph Hochhäusler und Ulrich Peltzer diesmal mit „Lichtjahre“ eine Geschichte über einen Journalisten verfasst, der vermutet, bei einem brisanten Thema manipuliert zu werden. (Produzent: Heimatfilm, 70.000 Euro)
Verleih
Insgesamt 453.000 Euro wurden in der Verleihförderung vergeben, u.a. an:
- Ulrich Seidls „Paradies: Liebe“, der in diesem Jahr beim Filmfestival Cannes seine Premiere feierte und ab 10. Januar in den deutschen Kinos zu sehen ist. (Verleih: Neue Visionen, 40.000 Euro)
- Mit Moritz Bleibtreu und Jürgen Vogel in den Hauptrollen ist Oskar Roehlers drei Generationen umfassende Familiengeschichte „Die Quellen des Lebens“ ab 14. Februar im Kino zu sehen. (Verleih: X Verleih, 80.000 Euro)
- Nach der Buchvorlage von Mark Twain verfilmte Hermine Huntgeburth „Die Abenteuer des Huck Finn“. Am 15. Dezember findet die Premiere in der Essener Lichtburg statt, ab 20. Dezember dann bundesweit in den Kinos. (Verleih: Majestic, 90.000 Euro)
106.500 Euro erhielten insgesamt sechs Kinos aus NRW für Modernisierungsmaßnahmen, darunter Bestuhlung, Erneuerung der Tontechnik oder Klimatisierung des Vorführraums.
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Fördertabelle.