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Film und Medien Stiftung NRWNewsFördermeldungenDie Filmstiftung vergibt 480.000 Euro für 11 Low Budget-Projekte

Die Filmstiftung vergibt 480.000 Euro für 11 Low Budget-Projekte

Die Förderung geht an vier Dokumentarfilme, je drei Spielfilme und Projektvorbereitungen sowie einen Animationsfilm. Insgesamt vier Projekte sind internationale Koproduktionen mit Produktionsfirmen aus NRW, darunter u.a. der erste Spielfilm einer nicaraguanischen Regisseurin. Außerdem wird ein Gerd Ruge Stipendium, das die Film- und Medienstiftung NRW jährlich zur Entwicklung von Dokumentarfilmen an junge Filmemacher ausreicht, realisiert.

 

Dokumentarfilm

„Spielen oder nicht spielen“, Produktion: Treibsand Film, Regie: Kim Münster, Sebastian Bergfeld, Förderung: 80.000 Euro
Sie sind Deutschlands erste Schauspielschüler*innen mit Behinderung an einem städtischen Theater und brechen das Ideal des neutralen Schauspielens, indem sie nicht-behinderte Figuren am Wuppertaler Schauspielhaus spielen. Der Film besteht aus einer dokumentarischen Ebene sowie aus fiktiven Inszenierungen.

 

„Johatsu – Die Vermissten“, Produktion: Ossa Film, Regie: Andreas Hartmann, Arata Mori, Buch: Andreas Hartmann, Förderung: 70.000 Euro
Im heutigen Japan verschwinden Menschen spurlos mit der Hilfe von sogenannten „Nachtfluchtagenturen“, die Menschen dabei unterstützen, heimlich unterzutauchen. Bekannt als die Johatsu oder „die zu Wasserdampf Gewordenen“, lassen sie alles zurück und versuchen, woanders ein neues Leben zu beginnen. Das Projekt wurde mit Unterstützung eines Gerd Ruge Stipendiums entwickelt.

 

„Die Zeit wird kommen“, Produktion: Michelberger Film Produktion, Buch und Regie: Erwin Michelberger, Förderung: 50.000 Euro
Lernen wir wirklich aus der Geschichte? Oder agieren wir wie Puppen, die an Fäden gezogen werden? Zwei Geschwister erzählen ihren Enkeln, Nichten und Neffen, wie die letzten Jahrzehnte wirklich waren. Die 80jährige Ingrid und der 70jährige Erwin erzählen den Jungen radikal offen ihre Lebenswege.

 

„Zinder“, Produktion: CORSO Film, Buch und Regie: Aïcha Macky, Förderung: 50.000 Euro
Junge Arbeitslose, aufgrund ihres Elends auf dem Sprung ins Exil, schließen sich Gangs an, die die Stadt Zinder in Niger mit ihrer Gewalt in Atem halten. Die meisten sind Kinder von Leprakranken, die nirgendwo gemeldet sind und keinerlei Anrecht auf Bildung hatten. Sie waren ihr ganzes Leben unsichtbar, bis sie rebellierten. Durch teilweise tragische Verbrechen machen sie von sich reden und verursachen ein Klima der Angst in der gesamten Stadt.

 

Spielfilm

„La hija de todas las rabias“, Produktion: Heimatfilm, Buch und Regie: Laura Baumeister, Förderung: 60.000 Euro
Mit ihrer Mutter schlägt sich die achtjährige María, ein verspieltes und phantasievolles Mädchen, auf einer endlosen Müllhalde in Nicaragua durchs Leben. Als sie versehentlich einen Wurf Welpen tötet, der zum Verkauf steht, wird sie zur Strafe von ihrer Mutter allein in eine Recyclingfabrik zum Arbeiten geschickt. Mit ihrem starken Willen und ihrer reichen Fantasie lernt María, ihren Verlust zu überleben.

 

„Chevalier Noir“, Produktion:2Pilots, Buch und Regie: Dehkordi Emad, Förderung: 60.000 Euro
Nach dem frühen Tod seiner Mutter sucht Amir einen Weg, um gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Siâvash das elterliche Haus zu verlassen. Dem Vater gibt er die alleinige Schuld am verpfuschten Leben der Familie. Durch Zufall scheint Amir von seinen Beziehungen zur Teheraner Jeunesse dorée, die er mit Drogen versorgt, profitieren zu können. Das bleibt jedoch nicht ohne Folgen für die gesamte Familie.

 

„Tiger Stripes“, Produktion: Weydemann Bros., Buch und Regie: Amanda Nell Eu, Förderung: 50.000 Euro
Die 11jährige Zaffan ist intelligent und ein Freigeist. Sie liebt es, im Dschungel ihrer ländlich gelegenen Stadt in Malaysia herumzutollen. Als sie in die Pubertät kommt, beginnt ihr Körper, sich in alarmierender und erschreckender Geschwindigkeit zu verwandeln. Aus Angst, als Monster bezeichnet zu werden, kämpft sie darum, in der Schule normal zu bleiben. Sie versucht, ihr groteskes Selbst zu verbergen, bis sie entscheidet, dass sie sich nicht mehr vor der Welt verstecken wird.

 

Projektvorbereitung

„Kindersegen“, Produktion: Sutor Kolonko, Buch und Regie: Illian Metev, Förderung: 15.000 Euro
Der Dokumentarfilm erzählt von der 68jährigen Hebamme Elena, die in Bulgarien kurz vor ihrer Pensionierung steht. Auch wenn ihre Kräfte schwinden und sie beginnt, an ihren eigenen Fähigkeiten zu zweifeln, gibt sie noch immer alles für ihren Beruf. Wissend, dass es keine junge Hebamme gibt, die ihr nachfolgen wird, fällt ihr der Abschied umso schwerer.

 

„JES“, Produktion: Salto, Buch und Regie: Sven O. Hill, Förderung: 15.000 Euro
Jes Petersen war einer der schillerndsten Galeristen der 70er, 80er und frühen 90er Jahre. Er war aber auch Verleger, Pornohändler, Geldfälscher und Drogenkurier – ein Original mit einem ausgeprägten Hang zur Skurrilität und zum Exzess. Durch die Mischung aus Spiel-, Doku- und Animationsfilm wird die Stimme von Jes Petersen führen, der seine autobiografischen Texte auf Tonband aufgenommen hat.

 

„D Ü T S C H“, Produktion: Büchner Film, Buch und Regie: Christiane Büchner, Förderung: 10.000 Euro
Der ehemalige WDR-Redakteur Werner Dütsch war einer der einflussreichsten Redakteure der deutschen Fernsehlandschaft. Ein achtstündiges Interview wird zum Ausgangspunkt für den Dokumentarfilm und eine Web-Applikation, die konkrete Arbeitszusammenhänge nachzeichnet.

 

Animationsfilm

„Rose in der Tasche“, Produktion: CINÉ-LITTÉ Productions , Buch und Regie: Dina Velikovskaya, Förderung: 20.000 Euro
Der König und die Königin leben in Frieden und Liebe. Sie haben fast alles: Schlösser, Diener, einen schönen Garten, Haustiere. Nur eines haben sie nicht: ein Kind. Der König und die Königin wünschen sich so sehr ein Kind, dass sie alles Mögliche versuchen –  sogar Samen in den Boden pflanzen.

 

Als Jury für die Förderentscheidungen im Bereich Produktion benannte das Filmbüro NW die Autorin und Regisseurin Corinne Le Hong, die Regisseurin Isabel Prahl sowie den Produzent Helmut Weber.

Nächster Einreichtermin für die Vereinfachte Förderung Produktion ist der 22.4.2020.