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Film und Medien Stiftung NRWNewsFördermeldungenDie Filmstiftung vergibt insgesamt 128.500 Euro für acht Low Budget-Projekte im Bereich Verleih

Die Filmstiftung vergibt insgesamt 128.500 Euro für acht Low Budget-Projekte im Bereich Verleih

„Ray & Liz“, Verleih: Rapid Eye Movies, Förderung: 25.000 Euro
In einem Vorort von Birmingham am Rande der Gesellschaft wurschtelt sich die Familie Billingham durch ein Leben, das bestimmt wird von Faktoren, die sich ihrer Kontrolle entziehen und von extremen Ritualen und gesellschaftlichen Tabubrüchen gekennzeichnet ist. Der renommierte Fotograf Richard Billingham zeigt in seinem ersten Spielfilm drei Episoden aus diesem Leben, in dem mitunter schockierende und von verstörendem Humor geprägte Erfahrungen einer Kindheit in einer Sozialwohnung im Black Country Englands her­aufbeschworen werden. Ab Mai im Kino.

„Luz“, Verleih: Bildstörung, Förderung: 18.500 Euro
Luz, eine junge Taxifahrerin, schleppt sich in die erleuchtete Tür einer heruntergekommenen Polizeidienststelle. Ein dämonisches Wesen ist ihr auf den Fersen, fest entschlossen, seiner Geliebten endlich nahe zu sein. Tilmann Singers Abschlussfilm an der Kölner KHM feierte seine Premiere bei der Berlinale 2018. Der zwischenzeitlich vielfach ausgezeichnete Horrorfilm kommt am 21. März bundesweit in die Kinos.

„Die Geheimnisse des schönen Leo“, Verleih: Real Fiction Film, Förderung: 18.000 Euro
Leo Wagner war CSU-Bundestagsabgeordneter, enger Vertrauter von Franz Josef Strauß und schillernde Figur im Kölner Nachtleben. Seine Familie ließ er mit vielen Fragen und offenen Wunden zurück. Sein Enkel Benedikt Schwarzer, macht sich auf die Suche nach einem Großvater, den er nie wirklich kennengelernt hat. Er findet Zeitzeugen, Zuhälter und Geliebte, selbst Leos Führungsoffizier bei der Stasi. Der Dokumentarfilm, der beim DOK.fest München ausgezeichnet wurde, ist seit dem 17. Januar in den Kinos.

„Dark Eden“, Verleih: W-film, Förderung: 15.000 Euro
In Fort McMurray im hohen Norden Kanadas befindet sich das größte Industrieprojekt der Welt und eines der letzten Ölvorkommen überhaupt. Menschen aus aller Herren Länder kommen hierher, um die letzten Ölreserven aus dem Sand zu schürfen und viel Geld zu verdienen. Träume von einem besseren Leben werden plötzlich Realität. Doch dafür werden riesige Waldbestände abgeholzt, toxische Gase und Abwässer vergiften Luft und Wasser und Menschen und Tiere erkranken an Krebs und seltenen Krankheiten. Regisseurin Jasmin Herold und Koregisseur Michael Beamish lassen die Abgründe sichtbar werden. Ab 11. April in den Kinos.

„Happy Lamento“, Verleih: Rapid Eye Movies, Förderung: 15.000 Euro
Nach über 20 Jahren kehrt Alexander Kluge auf die Kinoleinwand zurück. Sein fröhlicher Klagegesang verbindet die Slums von Manila mit Elvis Presley und King Kong. So sinniert Heiner Müller über den Mond, Helge Schneider über die Orchestrierung des Alls und Peter Berling über den militärischen Nutzen von Löwen. Der Film entstand in Kooperation mit dem philippinischen Kino-Rebell Khavn De La Cruz und feierte seine Premiere 2018 in Venedig in der Festivalsektion Venice Days. Der Kinostart des Essayfilms ist im Frühjahr geplant.

„Vakuum“, Verleih: Real Fiction Film, Förderung: 15.000 Euro
Meredith und ihr Mann André führen eine scheinbar gute Ehe. Doch das ist nach einer überraschenden Diagnose schon in weite Ferne gerückt. Allerdings hat dies bisher außer ihnen beiden noch niemand bemerkt. Auch nicht ihre Kinder, die ihre Eltern in den Vorbereitungen für ihren Hochzeitstag wähnen. Was ist passiert in der heilen Welt der mustergültigen Vorort-Idylle? Für das Drama von Christine Repond standen Barbara Auer und Robert Hunger-Bühler vor der Kamera und sind ab 14. März auf der großen Leinwand zu sehen.

„Die untergegangene Familie“, Verleih: Cine Global, Förderung: 12.000 Euro
Fremd und eigenartig wird Marcelas Welt nach dem Tod ihrer Schwester und engen Vertrauten Rina. Sie fühlt sich in ihrem eigenen Haus verloren, das harmonische Familienleben droht auseinanderzubrechen. Als Nacho, ein junger Freund ihrer Tochter, unerwartet vorbeikommt, geht sie mit ihm auf einen Spaziergang und endlich kann sie reden. Aber wieder zu Hause, beginnt sie immer mehr, Gespräche mit Verwandten aus einer anderen Dimension zu führen. María Alchés fängt in ihrem in San Sebastian ausgezeichneten Langfilmdebüt einen Schwebezustand ein, der ab 1. August bundesweit in den Kinos zu sehen ist.

„Asi mit Niwoh“, Verleih: mindjazz, Förderung: 10.000 Euro
Er hat mit Lemmy von Motörhead gesoffen, war kurzzeitig im Knast, war Straßenmusiker, Prolet, Tunte und vor allem immer Rebell – Jürgen Zeltinger ist eine Kölner Ikone. Mit seiner Band coverte er in den 80er Jahren Lou Reed und die Ramones auf Kölsch, und seine sozialkritischen Lieder werden noch heute mitgegrölt. Die faszinierende Geschichte des dicken, glatzköpfigen Straßenjungen mit der kurzen Zündschnur, der immer noch rockt! Der etwas andere Heimatfilm von Regisseur Oliver Schwabe kommt am 7. Februar in die Kinos.

Als Jury für die Förderentscheidungen benannte das Filmbüro NW Kurator und Journalist Werner Busch, den Gründer des Grandfilm Verleih, Patrick Horn, und die Kuratorin Marieke Steinhoff.

Nächster Einreichtermin für die Vereinfachte Förderung – Verleih und Vertrieb – ist der 29. Mai 2019.