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Film und Medien Stiftung NRWNewsNewsDigitales Marketing: Wie bringt man die Menschen ins Kino?

Digitales Marketing: Wie bringt man die Menschen ins Kino?

Die Kinobetreiber die Möglichkeiten des digitalen Zeitalters bei der Ansprache potenzieller Besucher nutzen können, zeigten zwei Experten beim 7. Film- und Kinokongress NRW in Köln auf. Der Regisseur, Autor und Filmproduzent York-Fabian Raabe, Geschäftsführer und Inhaber der Social-Media-Agentur ViewYork in Berlin, gab zu bedenken, dass das Kino im 21. Jahrhundert durch die Digitalisierung zahlreiche Konkurrenten bekommen habe. Bis der Zuschauer tatsächlich im Kinosessel sitze und einen Film ansehe, sei es ein langer Weg, auf dem man ihn so gezielt wie möglich ansprechen müsse. Dies sei zum Beispiel über Social Media-Plattformen wie Facebook möglich, bei denen via Algorithmus die Verhaltensweisen der Nutzer analysiert würden. Raabe führte aus, dass Social Media äußerst schnelllebig sei und dass sich Kinobetreiber oder Verleiher genau überlegen müssten, wer die Strategie in diesem Bereich übernähme. Es gelte, nicht in die „Praktikanten-Falle“ zu tappen.

Fabian Raabe
Fabian Raabe © Ralph Sondermann / Film- und Medienstiftung NRW

Die Münchner Marketing- und Kommunikationsstrategin Roxana Panetta, die regelmäßig Kunden aus der Filmindustrie betreut und mit Kinobytes ein neues Marketing-Tool für unabhängige Kinos entwickelt hat, rief die Verantwortlichen der Kinos dazu auf, ihren Internet-Auftritt genauso ansprechend zu gestalten wie das reale Foyer.

Roxanna Panetta
Roxanna Panetta © Ralph Sondermann / Film- und Medienstiftung NRW

Die potenziellen Besucher würden sich nicht mehr wie früher vor Ort im Filmtheater über das Programm informieren, sondern im Internet. Dort könne das Interesse weiter verstärkt werden. Bei der gezielten Ansprache ihres Publikums könnten die Kinos Daten nutzen, die aus Online-Shop, Website und Newsletter-Nutzung gewonnen würden, führte Panetta aus. Auf diese Weise sei es möglich, Besucher gezielt zu Veranstaltungen einzuladen, weil sie zum Beispiel in der Vergangenheit ähnliche Inhalte im Newsletter angeklickt hätten. Social Media-Plattformen spielen in den Strategien der Marketing-Spezialisten keine wesentliche Rolle. Sie empfiehlt zunächst E-Mails als Medium, da damit eine effizientere Ansprache als mit Facebook möglich sei.