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DOK Leipzig startet heute

Das Dokumentar-Essay „Francofonia“ begibt sich auf die Spuren von Franz Graf Wolff-Metternich zur Gracht, dem Leiter des deutschen Kunstschutzes, und dem damaligen Direktor des Louvre Jacques Jaujard. Die zwei bemerkenswerten Männer waren zunächst Feinde, dann wurden sie Kollaborateure. Ihre „Zusammenarbeit“ wurde zur treibenden Kraft für die Bewahrung von Museumsschätzen. Der Film erkundet die Beziehung zwischen Kunst und Macht und den Louvre als lebendiges Zeugnis von Zivilisation. Sowie auch, was Kunst uns über uns selbst erzählt – und das inmitten eines der blutigsten Konflikte, die die Welt je gesehen hat. Alexander Sokurov stellt in seinem Film die Frage nach Moral und Ehre und inszeniert im Louvre einen visuell einnehmenden Spiegel der Geschichte. Die französisch-deutsch-niederländische Koproduktion über den Louvre und dessen unbekannte Geschichte unter deutscher Besatzung wurde von der Film- und Medienstiftung NRW mit 85.000 Euro gefördert. Große Teile der Archivrecherche und Vorbereitung sowie der Schnitt und die komplexe Postproduktion sowie die Fertigstellung wurden in NRW realisiert. Idéale Audience (FR) und N279 Entertainment (NL) produzierten den Film mit zero one film unter Beteiligung von ARTE Cinema. Weitere Förderer waren das Medienboard Berlin-Brandenburg, Eurimages, DFFF und die Deutsch-Französische Förderkommission. Piffl Medien wird den Film in die deutschen Kinos bringen, Films Boutique übernimmt den Weltvertrieb. Bei den diesjährigen Filmfestspielen von Venedig wurde das Dokumentar-Essay mit dem FEDEORA-Award ausgezeichnet, außerdem lief es beim Toronto International Film Festival.

Der Kuaför aus der Keupstraße“ setzt sich mit den Auswirkungen des Nagelbombenanschlags in der Kölner Keupstraße 2004 auseinander, nach dem die dort lebende Community unter Generalverdacht gestellt wurde. Erst Jahre später stellte sich heraus, dass der NSU den Anschlag begangen hatte. Der Dokumentarfilm zeichnet die Anatomie eines Ver­brechens und der gescheiterten Aufklärung nach. Die Produktion der Kölner Coin Film in Koproduktion mit dem WDR wurde von der Film- und Medienstiftung NRW mit 190.000 Euro gefördert, weitere Unterstützung kam vom DFFF.

Herr von Bohlen” zeigt die Geschichte von Arndt von Bohlen und Halbach, eine schillernde Person mit einem schweren Erbe: Er ist der letzte Krupp, der letzte Spross einer Familie, die einst das größte Unternehmen in Europa führte. Der Film erzählt Industriegeschichte, Kriegsgeschichte, Mentalitätsgeschichte – und ein Leben, das den Angriffen emotional nicht gewachsen gewesen zu sein scheint. Und er versucht zu klären, was es bedeutet hat, in den 1960ern vor dem Hintergrund einer schwer wiegenden Tradition anders zu sein. Der Film wurde produziert von Florianfilm in Koproduktion mit cine plus | The Media Group und mit Senderbeteiligung von ZDF und Arte G.E.I.E. Die Film- und Medienstiftung NRW förderte mit 200.000 Euro. „Herr von Bohlen„ erscheint im Salzgeber Verleih im Kino.

Overgames” ist ein Film über heitere und ernste Spiele, Therapien zu Um- und Selbstumerziehung, sowie die Ideengeschichte einer permanenten Revolution. Es treten auf: Regisseure und Produzenten von Gameshows, Psychiater, Anthropologen und Paranoiker verschiedenster Coleur. Der Film wurde produziert von der Lutz Dammbeck Filmproduktion, als Sender sind RBB, WDR und Arte beteiligt. Die Film- und Medienstiftung förderte mit 40.000 Euro. „Overgames„ feierte seine Premiere beim diesjährigen Filmfest München.

Besessen von Dschinn“ handelt von dem Glaube an Geisteswesen und Dämonen, sogenannte Dschinn, der in den heutigen arabischen Gesellschaften zwar tabuisiert, aber immer noch weit verbreitet ist. Die Untersuchung des tragischen Mords an einem vierjährigen Mädchen führt die Filmemacherin Dalia Al-Kury in eine abgründige Parallelwelt zwischen Tradition und Moderne. In ihrem experimentellen Dokumentarfilm mischt sie detektivische Investigation mit Selbsterfahrung und essaistischen Elementen. Es ist der erste Dokumentarfilm überhaupt, der von einer einheimischen Regisseurin in Jordanien gedreht wurde. Das Projekt wurde bereits auf der Berlinale 2014 mit einem Bosch-Stipendium ausgezeichnet. Die Film- und Medienstiftung NRW hat die Produktion mit 20.000 Euro gefördert. Der Film feierte seine Weltpremiere beim diesjährigen Hot Docs Film Festival in Toronto.

Weitere Informationen zum Programm von DOK Leipzig unter www.dok-leipzig.de