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Dunja Mijatovic erhält die 15. Karlsmedaille für europäische Medien

Die OSZE-Beauftragte für die Freiheit der Medien, Dunja Mijatović, wird am 30. April in Aachen die Karlsmedaille für europäische Medien, die "Médaille Charlemagne pour les Médias Européens", erhalten. Mit dieser Medaille wird seit dem Jahr 2000 im Vorfeld der Karlspreis-Feierlichkeiten eine europäische Persönlichkeit ausgezeichnet, die sich auf dem Gebiet der Medien in besonderer Weise um den Prozess der europäischen Einigung und um die Herausbildung einer europäischen Identität verdient gemacht hat. Mit dieser Vergabe der 15. Karlsmedaille würdigt das Kuratorium des Vereins „Médaille Charlemagne“ sowohl die persönlichen Verdienste Dunja Mijatovićs, als auch die Verdienste der für die Freiheit der Medien zuständigen Institution bei der OSZE.

„Freie und unabhängige Medien sind als meinungsbildende Instanz unverzichtbarer Bestandteil einer funktionierenden Demokratie. Trotz dieses Wissens – oder auch gerade aus diesem Grund – sehen sich Medien häufig Einschränkungen ausgesetzt. Häufig handelt es sich hierbei um schleichende Prozesse, denen es möglichst frühzeitig entgegen zu treten gilt. Gerade weil Menschenrechte und Demokratie nicht ausschließlich innere Angelegenheiten eines Staates sind, sondern direkt alle Mitgliedsstaaten betreffen geht es hierbei nicht nur um den Schutz eines Landes, sondern um die Sicherheit und den Schutz Europas. Dunja Mijatović, OSZE-Beauftragte für die Freiheit der Medien, beobachtet nicht zuletzt auf dieser Basis die Entwicklung der Medien in den 57 Mitgliedsstaaten, weist auf Fehlentwicklungen hin und unterstützt die Mitgliedsstaaten bei der Aufrechterhaltung ihrer Standards“, so Michael Kayser, Vorsitzender des Vereins „Médaille Charlemagne“, bei der Bekanntgabe der aktuellen Preisträgerin heute in Aachen.    

Aachens Oberbürgermeister Marcel Philipp mahnte, die in einigen Ländern Europas vorkommenden Repressionen gegen Medien seien immer ein Anschlag auf die Grundwerte und die Menschenrechte. „Wenn Journalisten eingeschüchtert, bedroht oder gar gemordet werden, sind wir zur Verteidigung der Freiheit aufgerufen. Dunja Mijatovic hat dies vorbildhaft getan. Ich freue mich, dass mit ihr eine Frau aus Südost-Europa ausgezeichnet wird, einer Region, die leider nur selten im Fokus des europäischen Interesses steht.“

Dr. Jürgen Linden, Vorsitzender des Karlspreis-Direktorium, erinnerte daran, dass die freie Meinungsäußerung und die Freiheit der Medien Menschenrechte seien. „Die Diskussion nach den Ereignissen in Frankreich und in Dänemark darüber, was Medien dürfen und wo deren Grenzen liegen, hat deutlich gemacht, wie angreifbar und fragil diese Rechte sind. Indem Dunja Mijatović als OSZE-Beauftragte für die Freiheit der Medien in Form einer Art „Frühwarnsystems“ die Medienwicklung in den Mitgliedsländern beobachtet, setzt sie sich nicht nur für die Einhaltung der Menschenrechte in den einzelnen OSZE-Mitgliedsstaaten, sondern in ganz Europa ein.“           

Mit der „Médaille Charlemagne pour les Médias Européens“ wird seit dem Jahr 2000 im Vorfeld der Verleihung des Internationalen Karlspreises zu Aachen eine europäische Persönlichkeit oder Institution ausgezeichnet, die sich auf dem Gebiet der Medien in besonderer Weise um den Prozess der europäischen Einigung und um die Herausbildung einer europäischen Identität verdient gemacht hat.

Bisherige Preisträger waren der Publizist Lord George Weidenfeld (GB), der Autor Cees Nooteboom (NL), der Produzent Jan Mojto (D), der Regisseur Jean-Jacques Annaud (F), der ehemalige Intendant des Westdeutschen Rundfunks Köln Fritz Pleitgen (D), die polnische Schauspielerin Krystyna Janda (PL), die Stiftung Berliner Philharmoniker,  gemeinsam die Regisseure Fatih Akin (D) und Abdellatif Kechiche (F), die Organisation „Reporter ohne Grenzen“, der Musiker André Rieu (NL), die Verlegerin Inge Schönthal-Feltrinelli (I), die russische Zeitung Novaya Gazeta, Timothy Garton Ash (GB) sowie im vergangenen Jahr die European Film Academy (EFA).

Gestiftet wird der Preis vom Verein „Médaille Charlemagne pour les Médias Européens“, dem folgende Institutionen angehören: Stadt Aachen, Stadt Maastricht, Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens, Landesanstalt für Medien NRW (LfM), Film- und Medienstiftung NRW GmbH, Arte – der Europäische Kulturkanal, BBC World News, Deutsche Welle, EOS Entertainment GmbH, Euronews, Eurosport S.A., der Zeitungsverlegerverband Nordrhein-Westfalen        e. V. sowie die Gesellschaft für die Verleihung des Internationalen Karlspreises zu Aachen e. V. Der Verein wurde 2006 auf Initiative der LfM und der Stadt Aachen ins Leben gerufen.

Die Medaille wird von der in Köln lebenden Künstlerin Angela Katzy gestaltet. Sie hat einen Durchmesser von etwa 10 cm und ist in 925er Silber gearbeitet. Der Lapislazuli ist in 750er Gelbgold gefasst, auch die innere Strebe ist in gelbgold gestaltet. Sie steht für den Strich, den Karl der Große einer Unterschrift gleich seinem Siegel selbst beifügte, da er nicht schreiben konnte.