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Ehemaliger WDR-Intendant Fritz Pleitgen ist gestorben

Der 84-Jährige starb Donnerstagabend in Köln. Fritz Pleitgen arbeitete von 1963 an als Journalist beim Westdeutschen Rundfunk und war von 1995 bis 2007 Intendant. Er lebte bis zu seinem Tod in Bergisch Gladbach. WDR-Intendant Tom Buhrow würdigte Pleitgen als angesehenen Rundfunkmanager, Korrespondenten und politischen Journalisten, der den WDR entscheidend geprägt hat. "Fritz Pleitgen war ein kluger Stratege, der sich dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk voll und ganz verpflichtet fühlte und sich energisch und leidenschaftlich für ihn einsetzte", sagte Buhrow. "Vorbild, Ratgeber, Mentor war er für viele, auch für mich. Wir haben ihm sehr viel zu verdanken. Ihm gebührt ein ganz besonderer Platz in der WDR-Geschichte."

Der gebürtige Duisburger kam bereits 1963 zum WDR nach Köln, war zunächst in der Redaktion der "Tagesschau" tätig. Pleitgen berichtete als ARD-Korrespondent in den 1970er- und 80er-Jahren aus der Sowjetunion, der DDR und den USA. Im Kalten Krieg führte er als erster westlicher Journalist ein Interview mit dem damaligen Generalsekretär der KPdSU Leonid Breschnew. Ab 1977 war er zudem einige Jahre lang Korrespondent in Ost-Berlin.

Pleitgen moderierte fast 300 Mal im Fernsehen den Presseclub und war als WDR-Hörfunkdirektor maßgeblich an der Entstehung von 1LIVE und WDR 5 beteiligt. Er erlebte als Journalist historische Momente der deutschen und internationalen Geschichte und interviewte die mächtigsten Menschen der Welt.

Pleitgen wurde 1995 als Nachfolger von Friedrich Nowottny zum Intendanten des WDR gewählt. Nach seinem Abschied vom WDR im Jahr 2007 war er unter anderem von 2011 bis 2021 Präsident der Deutschen Krebshilfe, 2012 erhielt er für sein Engagement das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland. Im WDR-Podcast "Fritz Pleitgen – Sein Leben", der Ende 2021 veröffentlicht wurde, erzählt Fritz Pleitgen im Gespräch mit Jochen Rausch über seinen Berufs- und Lebensweg.