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Europäischer Filmpreis: Elf Nominierungen für "Lebanon", "Bal","Die Fremde" und "Lourdes"

Vier von der Filmstiftung NRW geförderte Produktionen sindunter den Kandidaten für die renommierte Auszeichnung / Bekanntgabe heute in Sevilla, Verleihung am 4.12. in Tallinn

Der deutsche Oscar-Anwärter "Die Fremde", der Anti-Kriegsfilm und Venedig-Gewinner "Lebanon",das Drama "Bal" (Goldener Bär, Berlinale) sowie "Lourdes" gehen ins Rennen um den 23. Europäischen Filmpreis 2010 – das gab die European Film Academy (EFA) heute in einer Feierstunde auf dem Europäischen Filmfestival Sevilla bekannt. Die Nominierungen wurden u.a. von Regisseur Stephen Frears verlesen.

Petra Müller, Geschäftsführerin der Filmstiftung NRW: "Es ist großartig, auf welche Resonanz die Produktionen mit NRW-Beteiligung international stoßen. Erst haben sie auf den wichtigsten Festivals gewonnen, nun können sie sich Hoffnungen auf den Europäischen Filmpreis machen. Das zeigt, welche kreative Kraft Filmemacher verschiedener Länder gemeinsam entwickeln können. Dass die Filmstiftung als Förderer und Vermittler zu diesem Erfolg beitragen konnte, freut mich sehr."

Fünf Nominierungen für "Lebanon"
von Samuel Maoz / © Senator

Mit dem Goldenen Löwen beim Filmfestival von Venedig begann 2009 die Erfolgsgeschichte von "Lebanon". Und nun wurde der Anti-Kriegsfilm, der auf autobiografischen Erfahrungen von Regisseur Samuel Maoz basiert, auch in fünf Kategorien für den Europäischen Filmpreis nominiert: in den Königskategorien Bester Film und Beste Regie, aber auch für Bestes Drehbuch, Bester Schnitt und Beste Kamera. In der deutsch-französisch-israelischen Koproduktion der Kölner Ariel Films schildert Maoz die traumatischen Erlebnisse einer vierköpfigen israelischen Panzerbesatzung bei der Besetzung des Libanon 1982. Einzigartig an "Lebanon" ist, dass das düstere Kammerspiel fast komplett in einem Panzer angesiedelt ist. Den Krieg und die beklemmende Bedrohung sieht man nur durch den Sucher des Zielfernrohrs.

"Bal": Nach dem Goldenen Bären
der Europäische Filmpreis? / © Piffl

"Bal" von Semih Kaplanoglu wurde von der European Film Academy drei Mal für den Europäischen Filmpreis nominiert: für den Besten Film, die Beste Regie sowie für die Beste Kamera. "Bal" ist der dritte Teil der sogenannten "Yusuf"-Trilogie. Darin erzählt der türkische Regisseur bildgewaltig von Yusufs Suche nach seinem vermissten Vater in den anatolischen Bergen. Produziert wurde die internationale Koproduktion von der Kölner Heimatfilm in Zusammenarbeit mit ZDF und Arte.

Sibel Kekille wurde für ihre Rolle in
"Die Fremde" nominiert / © Majestic

Feo Aladags Debütfilm "Die Fremde" wurde bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u. a. mit dem Deutschen Filmpreis in Bronze für den Besten Spielfilm und die Beste Hauptdarstellerin Sibel Kekilli sowie auf dem Tribeca Filmfestival in New York. Nun kann sich die Schauspielerin auch noch über die Nominierung als Beste Europäische Schauspielerin freuen. In "Die Fremde" spielt Kekillieine junge Türkin, die vor der Gewalt ihres Mannes zu ihrer Familie nach Berlin flieht, dort aber keine Unterstützung findet. "Die Fremde" geht außerdem ins Rennen um die Auszeichnung "Europäische Entdeckung", dies wurde bereits im Oktober bekannt gegeben. Produziert wurde der Debütfilm von der Independent Artists Filmproduktion in Zusammenarbeit mit WDR, RBB und Arte.

Sylvie Testud wurde für ihre Rolle in
"Lourdes" nominiert / © NFP

"Lourdes" heißt der Film von Jessica Hausner, der von einer wundersamen Heilung in dem berühmten Pilgerziel erzählt. Sylvie Testud spielt die gelähmte Frau, die dem Wunderglauben und dem touristischen Wallfahrtsort eher skeptisch gegenübersteht, aber plötzlich wieder laufen kann. Für ihre Darstellung wurde sie nun als Beste Europäische Schauspielerin nominiert. Produziert wurde das u.a. in Venedig bereits ausgezeichnete Kinodrama von der österreichischen Coop99, der Berliner Essential Filmproduktion GmbH und der Kölner Thermidor Filmproduktion GmbH als internationale Koproduktion, an der auch ZDF/Arte beteitigt ist.

Die Gewinner werden von den 2.300 Mitgliedern der EFA jetzt gewählt. Gemeinsam mit dem europäischen Kultursender Arte präsentiert die European Film Academy den Gewinner bei der Verleihung des 23. Europäischen Filmpreises am 4. Dezember in Tallinn/Estland.

Der Europäische Filmpreis 2010 wird präsentiert von der European Film Academy e.V. und EFA Productions gGmbH und unterstützt durch: Europäische Kulturhauptstadt Tallinn 2011, estnisches Kulturministerium, Stadt Tallinn, Estonian Cultural Endowment, Enterprise Estonia, Estonian Public Broadcasting, Tallinn Black Nights Filmfestival und BDG.

Weitere Nominierungen und Auszeichnungen finden Sie hier.