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Film und Medien Stiftung NRWNewsNewsFilm- und Kinokongress NRW 2017 eröffnet

Film- und Kinokongress NRW 2017 eröffnet

Am frühen Nachmittag des 14. November hat in den Räumen des Kölnischen Kunstvereins die siebte Ausgabe des Film- und Kinokongresses NRW begonnen, der von der Film- und Medienstiftung NRW in Kooperation mit dem Creative Europe Desk NRW veranstaltet wird.

Leopold GRün (AG Verleih), Petra Müller (FMS), Thomas Negele (HDF Kino), Petra Rockenfeller (AG Kino) © Ralph Sondermann / FIlm- und Medienstiftung NRW
Leopold Grün (AG Verleih), Petra Müller (FMS), Thomas Negele (HDF Kino), Petra Rockenfeller (AG Kino) © Ralph Sondermann / FIlm- und Medienstiftung NRW

Petra Müller, die Geschäftsführerin der Filmstiftung, wies in ihrer kurzen Eröffnungsrede auf die Notwendigkeit hin, dass das Kino sich neue Zielgruppen erschließen müsse. So sei der Marktanteil der 16- bis 24-jährigen Kinobesuchern innerhalb von fünf Jahren um 13 Prozent gesunken. Die geburtenstarken Jahrgänge 1955 bis 1969 hätten ein treues Publikum insbesondere für die Arthouse-Kinos hervorgebracht, führte Müller aus. Allerdings kämen diese Besucher jetzt in die Jahre. Das Kino müsse Geschichten, Genres und Angebotsformen finden, die auch in Zukunft für jüngere Zuschauer ansprechend seien.

Das Kino, sein Programm und sein Publikum: Thomas Negele gab eine Einführung © Ralph Sondermann / FIlm- und Medienstiftung NRW
Das Kino, sein Programm und sein Publikum: Thomas Negele gab eine Einführung © Ralph Sondermann / FIlm- und Medienstiftung NRW
Thomas Negele, Vorstandsvorsitzender des HDF Kino e.V., führte dieses Thema in seinem einleitenden Vortrag weiter. Angesichts der zunehmenden Konkurrenz durch digitale Medien wie Games, die insbesondere in Deutschland immens erfolgreich seien, und neue Bewegtbild-Anbieter wie Netflix und Amazon, die zunehmend selbst als Produzenten attraktiver Inhalte in Erscheinung träten, müsste sich das Kino als Abspielort weiter öffnen: Serien, eSports und Games seien als Add-Ons wichtig für die Filmtheater, erklärte Negele. Besorgniserregend sei aus Sicht des HDF Kino die negative Entwicklung bei der Besucher-Reichweite. Deutschland habe hier im vergangenen Jahr einen Rückgang um 13 Prozent verzeichnet, deutlich mehr als in allen anderen europäischen Märkten. Neben Gewerbe und Bildungseinrichtungen seien Kinos wichtige Versammlungsstätten, um jüngere Leute in den kleineren Orten zu halten, betonte Negele. Daher müssten neue Leinwände auch mit kleineren Besucherkapazitäten geschaffen werden – nicht zuletzt auch, um deutschen Filmen angemesse Möglichkeiten für eine Kinoauswertung zu schaffen. Um die Kinobetreiber bei diesen Bemühungen zu unterstützen, regte der HDF Kino-Vorsitzende die Schaffung eines Entwicklung-Förderfonds für den Standort Kino mit Mitteln des Bundes und der Länderförderungen an. Dieser solle ab 2018 für einen Zeitraum von fünf Jahre aufgelegt werden.