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Film- und Medienstiftung mit acht geförderten Filmen beim Filmfest München

 

  • Filme von Visar Morina, Frieder Wittich, Özgür Yildrim, Markus Sehr, Franz Müller, Lutz Dammbeck, Matti Geschonneck und Martín Rejtmann
  • Weltpremieren in den Reihen „Neues Deutsches Kino“ und „Neues Deutsches Fernsehen“
  • 33. Filmfest München: 25. Juni bis 4. Juli 

Beim 33. Filmfest München ist die Film- und Medienstiftung NRW mit acht geförderten Filmen am Start. Sieben Produktionen konkurrieren als Weltpremieren in der Reihe Neues Deutsches Kino um die mit insgesamt 70.000 Euro dotierten Förderpreise, ein weiterer Film tritt in der Reihe Neues Deutsches Fernsehen im Wettbewerb um den mit 25.000 Euro dotierten Bernd Burgemeister Fernsehpreis an. 

In der Reihe Neues Deutsches Kino laufen die NRW-geförderte Produktionen „Die Kleinen und die Bösen“ von Markus Sehr, „Boy 7“ von Özgür Yildrim, „Becks letzter Sommer“ von Frieder Wittich und „Overgames“ von Lutz Dammbeck sowie die internationalen Koproduktionen „Happy Hour“ von Franz Müller und „Babai“ von Visar Morina. Ebenfalls als Weltpremiere wird Matti GeschonnecksDer verlorene Bruder“ in der Reihe Neues Deutsches Fernsehen gezeigt. In der Reihe International Independents läuft außerdem Martín Rejtmans Drama „Dos Disparos“, das bereits im Wettbewerb des Filmfestivals Locarno seine Weltpremiere feierte. 

Das Filmfest München ist nach der Berlinale das zweitgrößte deutsche Filmfestival. Es findet seit 1983 jedes Jahr Ende Juni statt. Mit mehr als 200 Filmen auf 18 Leinwänden ist es vor allem ein Publikumsfestival. Im vergangenen Jahr wurde mit mehr als 76.000 Besuchern ein neuer Rekord aufgestellt. 

Die Filme im Einzelnen (in alphabetischer Reihenfolge): 

Neues Deutsches Kino 

„Babai“
Regie: Visar Morina
Produktion: NiKo Film
Koproduktion: Skopje Film Studio (MKD), Produksioni Krusha (KO), Eaux Vives Productions (FR)
Senderbeteiligungen: WDR, ARTE
NRW-Förderung: 450.000 Euro
Darsteller: Val Maloku, Astrit Kabashi, Adriana Kabashi, Adriana Matoshi
"Babai" von Visar Morina handelt von Gezim, der mit seinem 10-jährigen Sohn Nori seinen Lebensunterhalt damit verdient, auf der Straße Zigaretten zu verkaufen. Fragen des Sohnes nach der Mutter ignoriert er – er versucht, alles zu verdrängen, was im Kosovo passiert ist. Eines Tages verschwindet der Vater plötzlich und lässt den Jungen bei seinem Onkel zurück. Nori bestiehlt den Onkel, um seinem Vater nach Deutschland nachzureisen, doch Valentina, eine Bekannte, der er vertraut, verschwindet mit dem Geld. Dennoch gelingt ihm die Flucht. 

„Becks letzter Sommer“
Regie: Frieder Wittich
Produktion: Claussen+Putz Filmproduktion
Koproduktion: Senator Film Produktion, ARRI Film & TV Services, B.A. Produktion und 23/5 Filmproduktion
NRW-Förderung: 250.000 Euro
Darsteller: Christian Ulmen, Nahuel Pérez Biscayart, Eugene Boateng, Friederike Becht, Fabian Hinrichs
Ist es jemals zu spät für einen Neuanfang im Leben? Robert Beck ist ein gescheiterter Musiker und frustrierter Lehrer – bis er auf seinen begabten Schüler Rauli Kantas trifft. Ein Musikgenie, das singt und E-Gitarre spielt wie ein junger Gott. Beck möchte für ihn Songs schreiben und ihn groß rausbringen, allerdings nicht nur aus Selbstlosigkeit. Denn der Junge ist gleichzeitig seine letzte Chance, um sich seinen eigenen Traum von der Musikkarriere erfüllen zu können. Doch auch der rätselhafte Rauli hat seine Geheimnisse… Die Suche nach einem Label gestaltet sich für Beck turbulenter als gedacht, die Liebe zu seiner Freundin Lara, die überraschend beschließt, in Rom zu studieren, hängt am seidenen Faden, und schließlich überredet ihn auch noch sein bester Freund Charlie , ihn in einer dringenden Angelegenheit nach Istanbul zu begleiten. Gemeinsam mit Rauli begeben sie sich zu dritt auf eine schräge Reise, auf der Robert Beck seine Lebensziele noch einmal überdenken muss… 

„Boy 7“
Regie: Özgür Yildirim
Produktion: hands-on producers, Hamster Film
Senderbeteiligungen: NDR, Sky Deutschland
NRW-Förderung: 750.000 Euro
Besetzung: David Kross, Emilia Schüle, Liv Lisa Fries
Kurzinhalt: Ein junger Mann kommt mitten in der Nacht auf den Gleisen in einem UBahn-Tunnel zu sich. Weder erinnert er sich an seinen Namen, noch weiß er, wie er dorthin gekommen ist. Als er sich plötzlich auf einem Fahndungsbild entdeckt, begreift er, dass sein Leben in höchster Gefahr ist. Doch zum Nachdenken bleibt nicht viel Zeit, denn seine Verfolger sind ihm dicht auf den Fersen. Unverhofft findet er ein Tagebuch, verfasst in seiner eigenen Handschrift und scheinbar der Schlüssel zu allem. Als schließlich auch noch eine junge Frau auftaucht, die wie er eine Brandwunde an der linken Hand hat, beginnt eine gefährliche Reise in die Vergangenheit. Mit jedem weiteren Puzzlestück enthüllt sich eine abgründige Verschwörung, die sich in höchste gesellschaftliche Kreise zieht… 

„Die Kleinen und die Bösen“
Regie: Markus Sehr
Produktion: Coin Film
Senderbeteiligung: WDR
NRW-Förderung: 600.000 Euro
Darsteller: Christoph Maria Herbst, Peter Kurth, Anneke Kim Sarnau, Pasquale Aleardi
Kinostart: 03.September 2015 (Movienet)
Regisseur Markus Sehr lässt in einer schrägen Komödie Theaterurgestein Peter Kurth auf Stromberg-Star Christoph Maria Herbst aufeinander los. “Die Kleinen und die Bösen” ist eine schwarzhumorige Abrechnung mit der Arbeit von Bewährungshelfern und gleichzeitig eine Liebeserklärung an Kleinkriminelle mit Herz. 

„Happy Hour“
Regie: Franz Müller
Produktion: GRINGO films
Koproduktion: Ripple World Pictures (IRL)
Senderbeteiligungen: WDR, ARTE
NRW-Förderung: 252.400 Euro
Darsteller: Simon Licht, Mehdi Nebbou, Alexander Hörbe, Susan Swanton
HCs Frau hat ihn verlassen. Jetzt ist er trostlos, Mitte vierzig, und hat nichts, außer ein paar Pfunden zu viel und seine besten Jugendfreunde Wolfgang und Nic. Wolfgang, ganz der Tiefenpsychologe, (‚Ich hätte die Alte einfach vermöbelt’) hat die Lösung: HC muss für sich gerade stehen! Er muss lernen, NEIN zu sagen! Er muss… er muss… er muss mit ihnen nach Irland in den Urlaub fahren. Im Winter. In Wolfgangs kleines Cottage mit Recycling-Regeln und Bio-Energie-Anlage. Hier ist das Leben zwischen Kühen, Guinness, Whiskey, Regen und mehr Guinness noch frei. Hier gibt’s Angeln, Party, Frauen und nackt Holz hacken. Hier kann man die schönen wilden gemeinsamen Jugendtage wiederbeleben – hier kann man endlich wieder der Mann sein, der Mann immer war. Oder? Die Fassade bröckelt. Freundschaft, was ist das überhaupt? 

„Overgames“
Regie: Lutz Dammbeck
Produktion: Lutz Dammbeck Filmproduktion
Senderbeteiligung: RBB, WDR, Arte
NRW-Förderung: EUR 40.000
Ein Film über heitere und ernste Spiele, Therapien zu Um- und Selbstumerziehung, sowie die Ideengeschichte einer permanenten Revolution. Es treten auf: Regisseure und Produzenten von Gameshows, Psychiater, Anthropologen und Paranoiker verschiedenster Coleur. 

Neues deutsches Fernsehen

„Der verlorene Bruder“
Regie: Matti Geschonneck
Produktion: Claussen + Putz Filmproduktion
Senderbeteiligungen: WDR, MDR, BR, Degeto
NRW-Förderung: 500.000 Euro
Darsteller: Charly Hübner, Matthias Matschke, Katharina Lorenz, Noah Kraus, Johanna Gastdorf
Anfang der 60er Jahre in der westfälischen Provinz: der Erfolg des eigenen Lebensmittelgeschäfts und die teuren Autokäufe ihres Mannes Ludwig können Elisabeth nicht über einen großen Verlust trösten: Bei der Flucht aus den deutschen Ostgebieten ging ihr erster Sohn Arnold als Baby verloren. Als sie von einem Findelkind erfährt, das auf demselben Flüchtlingstreck abgegeben wurde, steht für sie fest: Das muss Arnold sein. Max, der nachgeborene Sohn, leidet. Gebeutelt von Pubertät und Ausschlag, hoffnungslos verliebt in die schöne Nachbarstochter Milli, drängt ihn „Findelkind 2307“ in die Rolle des Statisten. Für Max wird der größte Wunsch der Eltern zum Alptraum – und er ergreift entschlossen die Initiative. 

International Independents 

"Dos Disparos"
Regie: Martín Rejtman
Produktion: Rizoma (ARG)
Koproduktion: Pandora Film
NRW-Förderung: EUR 50.000
Darsteller: Susana Pampin, Fabian Arenillas, Ines Efron
Regisseur Martín Rejtman erzählt die Geschichte vom 16-jährigen Mariano, der, einem spontanen Impuls folgend, zweimal mit einer gefundenen Pistole auf sich schießt. Während sein Hund Lago ängstlich vor den Schüssen flieht und nicht zurückkommt, überlebt Mariano und muss als einzige Konsequenz seiner Tat eine mysteriöse Doppelbetonung beim Spielen seiner Flöte erleiden. Rejtman erzählt mit großer Lakonik und mit dem ihm eigenen Humor vom Zerfall der Familie und dem Entstehen ganz neuer Gruppierungen um Mariano.