Film- und Medienstiftung NRW fördert 23 Projekte mit über 5,4 Mio. Euro
- „Mein Lotta-Leben“ mit Laura Tonke und Carolin Kebekus
- „Der letzte Bulle“ mit Henning Baum für die große Leinwand
- Franka Potentes Langfilmdebüt „Home“ mit Oscar-Gewinnerin Kathy Bates
- Małgorzata Szumowskas polnische Gesellschaftssatire „Der Masseur“
- Kölscher Klüngel und Bankenskandal mit „Der Polier“ fürs Fernsehen
- Marcel Marceau, Pol Pot und der 7. Oktober 1989 im Dokumentarfilm
In ihrer 166. Sitzung förderte die Film- und Medienstiftung NRW 23 Projekte mit 5,465 Mio. Euro. Davon gehen 4,2 Mio. Euro an sechs Spielfilme, 500.000 Euro an einen Fernsehfilm, 475.000 Euro an drei Dokumentarfilme, 30.000 Euro in eine Vorbereitung und 40.000 Euro an zwei Drehbücher. Mit 210.000 Euro werden sieben Filme beim Kinostart unterstützt, 10.300 Euro gehen an die Modernisierung für Kinos.
Spielfilme
- Nach der Kinderbuchreihe „Mein Lotta-Leben“ dreht Neele Leana Vollmar den Kinofilm um die Freundschaft der zehnjährigen Lotta und ihrer Freundin Cheyenne. Kaum auf der Gesamtschule angekommen, scheint schon alles schief zu laufen. Laura Tonke und Carolin Kebekus stehen vor der Kamera von Daniel Gottschalk, Bettina Börgerding adaptierte den Bestseller von Alice Pantermüller und Daniela Kohl. Der Dreh findet größtenteils in NRW statt, von wo auch der Hauptanteil der Crew kommt. (Dagstar, 900.000 Euro)
- Wieder vereint als ungleiches Paar sind Henning Baum und Maximilian Grill für Peter Thorwarths Kinofilm „Der letzte Bulle“. Die Geschichte um den Straßencop alter Schule, der nach 25 Jahren aus dem Koma erwacht und mit der Gegenwart hadert, hat Thorwarth mit Stefan Holtz nach einer Vorlage von Jan Berger Das Team kommt zum überwiegenden Teil aus NRW, wo auch der komplette Dreh stattfindet. (Westside, 900.000 Euro)
- Ihr Langfilmdebüt gibt Regisseurin Franka Potente mit „Home“, für das sie auch das Drehbuch verfasste. Als der 40jährige Marvin nach 20 Jahren Haft entlassen wird, macht er sich mit seinem Skateboard und im Trainingsanzug, mit dem er als Teenager verhaftet wurde, auf den Weg nach Hause in die Kleinstadt, nicht wissend, wohin er sonst sollte, aber ahnend, dass es dort nicht einfach wird. Die Hauptrolle übernimmt Joel Kinnaman, Oscar-Preisträgerin Kathy Bates übernimmt die Rolle seiner Mutter. Die Hälfte der Dreharbeiten findet in NRW statt. (augenschein, 800.000 Euro)
- Fast komplett in NRW verfilmt Tim Trachte den autobiografischen Roman „Dem Horizont so nah“ von Jessica Koch. Für die Geschichte um eine große Liebe im Angesicht des Todes stehen Luna Wedler, Jannik Schümann, Louise Befort und Dennis Moschitto vor der Kamera von Fabian Rösler. Ariane Schröder übernahm die Buchadaption. (Pantaleon, 800.000 Euro)
- Robert Thalheim realisiert eine Abenteuergeschichte um Tim, Klößchen, Karl und Gaby, kurz „TKKG“ genannt. Auch wenn die Internatsschüler aus ganz unterschiedlichen Familien kommen, verbindet sie das erste große Detektivabenteuer. Den Kinderdarstellern zur Seite stehen Milan Peschel, Trystan Pütter, Tom Schilling, Aljoscha Stadelmann und Laura Tonke. Die Hälfte der Dreharbeiten findet in NRW statt. Das Drehbuch schrieb Thalheim mit Peer Klehmet. (Kundschafter Film, 400.000 Euro)
- Bären-Gewinnerin Małgorzata Szumowska erzählt mit „Der Masseur“ wieder eine unterhaltsame wie tiefgründige Gesellschaftssatire aus dem heutigen Polen. Der alleinstehende Masseur Wojtek wird für viele seiner Kunden aus der Warschauer Mittelschicht eine der wichtigsten Vertrauenspersonen. Gemeinsam mit Kameramann Michał Englert verfasste Szumowska das Drehbuch. Die Hauptdarsteller Boris Szyc und Maja Ostaszewska stehen auch in NRW vor der Kamera. (Match Factory, 400.000 Euro)
Fernsehfilm
- Mithilfe der Hoppenheim-Privatbank hat der gelernte Polier Josef Asch große Bauprojekte an Land gezogen. Mit der Perfektionierung seines Netzwerkes aus Bank, Lokalpolitik und Verwaltung wälzt er alle Risiken auf den Steuerzahler und teilt den Gewinn unter sich und einer Handvoll reicher Anleger auf, bis das System zu wackeln beginnt… Regisseur Richard Huber inszeniert die Satire „Der Polier“, die große Realbezüge hat, nach dem Buch der vielfach ausgezeichneten Autoren Ralf Husmann und Peter Güde. Rainer Bock übernimmt die Rolle des umtriebigen Poliers, in weiteren Rollen sind Alexander Kuhon, Eva Meckbach, Caroline Peters und Ulrich Friedrich Brandhoff zu sehen. Es wird komplett in NRW gedreht. (Zeitsprung Pictures, 500.000 Euro)
Dokumentarfilme
- Enrique Sanchez Lanschs Tanz- und Dokumentarfilm „Pol Pot Dancing“ erzählt die Geschichte der kambodschanischen Tänzerin Chea Samy, die als eine der bedeutendsten Vertreterinnen des traditionellen Tanzes im 20. Jahrhundert gilt und wesentlichen Anteil daran hat, dass die alte Kunstform heute anerkanntes immaterielles UNESCO Kulturerbe ist. Der Film erzählt die Geschichte einer Tänzerin, die im Königspalast einen Jungen wie ihren eigenen großzieht. Jahre später als Zwangsarbeiterin unter den Roten Khmer muss sie erkennen, dass ihr Ziehsohn Pol Pot ist. Sophiline Cheam und Prumsodun Ok stehen nun vor der Kamera für das Projekt, das bereits eine Vorbereitungsförderung erhielt. (Fruitmarket, 225.000 Euro)
- „Palast der Gespenster“ erzählt von den Ereignissen am 7. Oktober 1989, der einen zentralen Wendepunkt der deutschen Geschichten markiert. Während in Berlin eine große Militärparade mit anschließendem Staatsball im Palast der Republik anlässlich des 40. Jahrestages der DDR-Gründung stattfinden, formiert sich in anderen Orten der Widerstand. Torsten Körner und Heike Bittner übernehmen die Regie. (Broadview TV, 170.000 Euro)
- Das Künstlerportrait „Die Macht der Stille“ von Maurizius Staerkle Drux beleuchtet Leben und Arbeit Marcel Marceaus. Der Franzose war der berühmteste Pantomime der Welt. Schon als Kind, beeindruckt von den Arbeiten Charly Chaplins und Buster Keatons, drückte er sich lieber nonverbal aus. Bei Kriegsausbruch musste die jüdische Familie fliehen. Marceau schloss sich gemeinsam mit seinem Bruder der französischen Widerstandsbewegung an. Erst nach dem zweiten Weltkrieg konnte er seine Ausbildung am Pariser Sarah-Bernhardt-Theater beginnen. (Lichtblick, 80.000 Euro)
Drehbuch
- Hassan, ein traumatisierter Junge aus Syrien, ist mit seinem Vater in einem deutschen Flüchtlingsheim. Allein mit seiner Vorstellung macht er dort aus Fremden Freunde und so eine eingeschworene Gemeinschaft. Jasin Challah und Corinna Vogelsang schreiben das Drehbuch zum Kinderfilm „Der kleine Hassan“. (Elsani & Neary Media, 20.000 Euro)
- Die schwangere Regisseurin Katrin gerät in Frankreich mit ihrer Freundin und Produzentin Maria in einen schweren Autounfall. Maria kommt in Untersuchungshaft, Katrin fährt zurück nach Köln, gerät dort aber in schwere Gewissenskonflikte. KHM-Absolventin Halit Ruhat Yildiz schreibt das Drehbuch zum Drama „Eigengrau“. (20.000 Euro)
Produktionsvorbereitung
- Die Schweiz-Brasilianerin Claudia Andujar ist Fotokünstlerin und Menschenrechtlerin. Ihr Leben widmet die Holocaustüberlebende dem Fotografieren und dem Schutz der indigenen Völker im brasilianischen Amazonas. Die Dokumentarfilmerin Heidi Specogna begleitet für „Claudia Andujar – Eine Begegnung mit Miss Yanomami“ die Aktivistin auf ihrer Reise zu den Yanomami-Indianern. (Fruitmarket, 30.000 Euro)
Verleih
- Am 13. September startet mit „Pettersson und Findus 3 – Findus zieht um“ der letzte Teil der beliebten Kinderfilmreihe. (Wild Bunch, 70.000 Euro)
- „Gundermann“, das Biopic über den Hoyerswerdaer Künstler und Bergarbeiter, ist ab 23. August in den deutschen Kinos. (Pandora, 50.000 Euro)
- Der bereits vielfach ausgezeichnete Festivalliebling „Styx“ eröffnete das Panorama der diesjährigen Berlinale. Ab 13. September im Kino. (Zorro, 30.000 Euro)
- Der Thriller „Aus nächster Distanz“ um eine libanesische Informantin und eine israelische Mossad-Agentin ist ab 9. August in den Kinos. (NFP, 25.000 Euro)
- Seit 21. Juni ist der Dokumentarfilm „Kolyma“, ein skurriler Roadtrip in den Fernen Osten Russlands, in den Kinos. (W-film, 15.000 Euro)
- Seine Weltpremiere feierte „Jupiter’s Moon“ im Wettbewerb der letztjährigen Filmfestspiele Cannes. Ab 13. September auch in den deutschen Kinos. (NFP, 10.000 Euro)
- Gerade wurde das Drehbuch zu „In the Middle of the River“ mit dem Förderpreis Neues Deutsches Kino ausgezeichnet. Ab 16. August in den deutschen Kinos zu sehen. (farbfilm, 10.000 Euro)
Kinomodernisierung
Im Düsseldorfer Cinema werden ein neuer Anstrich im Aufgang- und Café-Bereich sowie neue Vorhänge wegen Brandschutz benötigt (4.500 Euro), ebenso stehen im Düsseldorfer Bambi dekorative Renovierungsarbeiten an (4.500 Euro), und das Cobra Kino in Solingen erhält eine neue Leinwand (1.300 Euro).
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