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Film- und Medienstiftung NRW fördert fünf Hörspielprojekte

Die Film- und Medienstiftung NRW vergibt Arbeitsstipendien und Produktionsförderungen für fünf Hörspielprojekte in Höhe von insgesamt 20.000 Euro. Die entsprechenden Empfehlungen hatte der Beraterstab in seiner ersten Sitzung des laufenden Jahres erarbeitet.

Die Projekte im Einzelnen:

Harald Brandt, Berlin: „Smokes and Fumes – Die Ölindustrie auf der Anklagebank
Das Feature geht der Frage nach, in wie weit der weltgrößte Ölkonzern ExxonMobil die Öffentlichkeit und Anleger über mögliche Folgen des Klimawandels belogen hat. Um das Geschäftsmodell der Ölindustrie nicht zu gefährden, wurde gezielt an der Entstehung einer pseudowissenschaftlichen Narration gearbeitet, die jede Verantwortung des Menschen beim Klimawandel in Frage stellt. Seit 2015 laufen in den USA mehrere Prozesse, die der neuen Regierung unter Donald Trump massive Probleme bei der Umsetzung ihrer umweltfeindlichen Agenda bereiten könnten. Das Feature schildert das Vorgehen der Rechercheure verschiedener Nichtregierungsorganisationen und begleitet diverse Akteure bei den aktuellen Verhandlungen. (5.000 Euro)

Tim Gorinski, Berlin: „Tracked / Trapped“
Ein junger Hacker stellt sich die Aufgabe, vier mit Spyware ausgestattete Handys zu verkaufen, um nach bestem Beispiel der jüngsten Abhörskandale sein Glück zu versuchen. Nach und nach wird aus dem anfänglichen Experiment ein bedrohliches Szenario, bei dem die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwimmen. Ein wichtiges Thema wird hier als technische Versuchsanordnung angelegt und experimentell umgesetzt. (5.000 Euro)

Johannes Nichelmann, Berlin: „Der geheimnisvolle Tod des Stasi-Agenten“
Der Autor erzählt einen realen Nachwendekrimi über das Schicksal eines Stasiagenten sowie der Medien und Behörden, die sich bereitwillig auf ihn eingelassen haben: 2008 wurde der ehemalige Stasi-Agent Eckhardt N. in einer kleinen Ferienhütte im Süden Dänemarks tot aufgefunden. Die deutschen Ermittlungsbehörden gingen zunächst von einem Insulinschock aus, die dänische Polizei schloss ein Tötungsdelikt nicht aus. Beide Länder legten den Fall allerdings schnell zu den Akten. Wenige Jahre vor dem Tod des Agenten hatte die dänische Journalistin Lisbeth Jessen ein Radiofeature und einen Dokumentarfilm über Eckhardt N. veröffentlich. Kurz vor dessen Tod erhielt Jessen einen Anruf: Eckardt war sich sicher, dass ihn jemand töten will. Erste Recherchen der beiden Autoren Nichelmann und Jessen belegen: Das Wirken des Eckhardt N. schlägt bis heute hohe Wellen. (4.000 Euro)

Benjamin Quabeck, Berlin: „Fuffzig Minuten Berlin“
Entstehen soll hier ein Echtzeit-Krimi, in dem sich die beiden Ruhrpott-Kleingangster Thorsten und Dennis durch ein sprödes, abweisendes Berlin schlagen, um ihren Flieger nach Griechenland zu erwischen. Zeitlich gesehen haben sie eigentlich keine Chance, aber das hat sie noch nie von etwas abgehalten. Wo ein Wille ist, ist auch ein verdammter Weg.  (3.000 Euro)

Philip Stegers, Köln: „Die Werkstatt“
Wenn sich der neurotische Drehbuchautor Kornfeld eine Geschichte ausdenkt, geht zwangsläufig die Fantasie mit ihm durch. Seine Figuren beginnen ein Eigenleben und er selbst wird zum Protagonisten seiner Erzählung. So wird Kornfeld zum persönlichen Assistenten des Produzenten und Künstlers Andy Wommers und taucht ein in die High Society, die viel besser zu ihm passt als das Prekariat des Drehbuchautors. Eine absurde Komödie , die zugleich ernsthaft die Existenzbedingungen und Abgründe des menschlichen Daseins und Miteinander beleuchtet. (3.000 Euro)

Die Mitglieder des Beraterstabs waren Christiane Florin, Deutschlandfunk, Volker W. Degener, Verband Deutscher Schriftsteller in NRW, und Christina Hänsel, WDR. Die zuständige Förderreferentin für Hörspiel bei der Film- und Medienstiftung NRW ist Anke Morawe. Der nächste Einreichtermin ist der 29. Mai 2017.