Film und Medien Stiftung NRWNewsFördermeldungenFilm- und Medienstiftung NRW fördert in ihrer ersten Sitzung zur Prävention von Desinformation und Radikalisierung drei Spiele mit 277.000 Euro

Film- und Medienstiftung NRW fördert in ihrer ersten Sitzung zur Prävention von Desinformation und Radikalisierung drei Spiele mit 277.000 Euro

Im Rahmen des neu aufgelegten Förderprogramms zur Prävention von Desinformation und Radikalisierung hat die Film- und Medienstiftung NRW erstmals insgesamt 277.000 Euro an drei innovative Kölner Spieleentwickler:innen vergeben. Ziel der Förderung ist die Sensibilisierung der Spielenden. Kreative und interaktive Konzepte sollen so spielerisch auf die Gefahren von Desinformation, extremistischer Beeinflussung und radikalen Ideologien aufmerksam machen. Die geförderten Spiele sollen insbesondere junge Zielgruppen erreichen. Die ausgewählten Spieleentwickler:innen können durch die Förderung ihre innovativen Projekte, die gezielt auf Aufklärung, kritisches Denken und demokratische Werte setzen, weiterentwickeln. Mit der Förderung werden die Weichen gestellt, digitale Spiele als wirkungsvolles Instrument in der Präventionsarbeit zu etablieren und gesellschaftliche Resilienz nachhaltig zu stärken.

„Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt die Medienstiftung NRW in diesem Jahr mit zusätzlichen 500.000 Euro, um ein zentrales gesellschaftliches Anliegen voranzubringen: den Kampf gegen Fake News und Hass im Netz. Serious Games und Gamification bieten dabei innovative und wirkungsvolle Ansätze, die wir als Gesellschaft dringend benötigen“, erklärt Walid Nakschbandi. „Ein herzliches Dankeschön an alle Teilnehmenden – die Vielzahl an kreativen und klug durchdachten Ideen hat uns als Jury die Entscheidung alles andere als leicht gemacht.“

Die Jury besteht aus Mona Brandt, Game & Visual Designerin, David von Galen, Leiter des Referats für Medienwirtschaft in der Staatskanzlei NRW, Walid Nakschbandi, Geschäftsführer der Film- und Medienstiftung NRW, Çiğdem Uzunoğlu, Geschäftsführerin Grimme Institut, und Dr. Felix Zimmermann, Referent für Games-Kultur, politische Bildung und Extremismus, Bundeszentrale für politische Bildung.

Ein weiterer Einreichtermin ist für Herbst 2025 geplant.

Diese Spiele werden gefördert:

Trust Division – 100.000 Euro
CRITICAL RABBIT, Köln
Das kooperative Multiplayer-Spiel macht spielerisch erfahrbar, wie Populismus und Radikalismus unbemerkt zur eigenen Wahrheit werden. In einer filmisch inszenierten Geschichte steuern die Spielenden das logische und emotionale "Kommandozentrum" der mit Radikalismus konfrontierten Hauptfigur. Das Gameplay basiert auf den Trust-Checking-Kriterien von codetekt e.V. und wird mit Lehrkräften und Schüler:innen entwickelt.

BEANS – 77.000 Euro
the Good Evil, Köln
In dem gemütlichen Life-Sim müssen sich die Spielenden als aufstrebende Café-Besitzer:in behaupten. Es gilt, die Kunst der Kaffeezubereitung zu meistern, das Café in einen beliebten Treffpunkt zu verwandeln und die Geschichten der Gäste kennenzulernen.
Durch aufmerksames Zuhören soll die unsichtbare Welle radikaler Gedanken und Fehlinformationen, die begonnen hat die Gemeinde zu unterwandern, entdeckt werden. Schaffen die Spielenden es, einen toleranten Ort der Begegnungen zu schaffen, bevor die sozialen Risse irreparabel werden?

Merkmal: Radikal! (AT) – 99.690 Euro
Studio Zweisiedlerkrebs, Köln
In dem digitalen Multiplayer-Lernspiel müssen sich mehrere Spieler:innen gegen einen (rechts-)radikalen Bot auf einer Social-Media-Plattform behaupten. Mit einem Mix aus vereinfachten Pen & Paper Rollenspiel-Mechanismen und ihren Analyse-Fertigkeiten haben sie die Chance, sich gegen einen persönlichen Wandel zum Radikalismus zu wehren. Gleichzeitig können sie ihre Mitspieler:innen beeinflussen – zum Guten wie zum Schlechten.