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Film- und Medienstiftung NRW vergibt 44.000 Euro an acht Hörspielprojekte

  • Hoffnung und Verzweiflung, gutartige Monster oder die Geschichte eines Mobiltelefons
  • 3. Sitzung vom 21. November 2014

In ihrer dritten Sitzung im November 2014 vergibt die Film- und Medienstiftung NRW 44.000 Euro an insgesamt 8 Arbeitsstipendien und Produktionsförderungen von Hörspielprojekten. Die Frage nach Hoffnung und Verzweiflung, eine Geschichte über ein Mobiltelefon und ein gutartiges Monster sind drei Themen der geförderten Projekte.

 Die Projekte im Einzelnen:

  • In einer Psychodramagruppe kombinieren die Spieler ihre persönlichen Probleme mit bekannten Großprojekten. In „Ich als Großprojekt“ von Till Müller-Klug entstehen so die narzisstische Philharmonie, das depressive Stadtschloss und der technik-obsessive Flughafen. Parallel dazu werden wie in einem Feature Fakten und Probleme der realen Großprojekte geschildert. Während in der Psychodramagruppe die persönlichen Probleme durch die Projekttherapie immer besser bewältigt werden können, geraten die Probleme auf den realen Großbaustellen zunehmend außer Kontrolle. Es kommt zu einem akustischen Showdown zwischen Fiktion, Wirklichkeit, Psychodrama, deutscher Baugeschichte und architektonischem Größenwahn. (5.000 Euro)
  • Mit „John Giornos Found Tapes“ (AT) planen die Autoren Gaby Hartel und Georg Zeitblom eine Arbeit mit den wiederentdeckten Aufnahmen des New Yorker Dichters, zum einen als freies Text- und Soundstück auf der Basis des gefundenen Materials, zum anderen als freies Feature über den Künstler, die Umstände des Fundes und sein Leben als Wort- und Soundkünstler. Giorno war der Erfinder des „Performance Poem“ und Wegbegleiter von Andy Warhol, Robert Rauschenberg, Jasper Johns und William Burrough. (5.000 Euro)
  • Stephen Emmott schreibt in seinem Buch „Zehn Milliarden“, dass die Menschheit nicht mehr zu retten ist. Das Hörspiel „Hoffnung – eine Hörspielutopie von Robert Schoen möchte nun die Frage stellen, was uns im Angesicht der möglicherweise bereits erfolgten Katastrophen die Kraft gibt, jeden Morgen aufzustehen, woher wir unsere Hoffnungen nehmen. Das Hörspiel möchte als akustische Meditation assoziativ um die Kraftfelder Hoffnung und Verzweiflung kreisen. Gespräche mit 100-Jährigen, Stehtischkneipengespräche, Beobachtungen in einem Ameisenstaat und einiges mehr sollen Aufschluss geben und zu einem Suchbild montiert werden. (4.000 Euro)
  • Welche Geschichten würden uns Alltagsgegenstände erzählen, wenn wir sie zu lesen wüssten? Diese Frage ist das Initial für „mobile world – ein Globalisierungs-Hörspiel“ von Hans-Georg Schaefer, eine aktuelle Erzählung aus einer Welt, die seit gut hundert Jahren als globalisiert angesehen werden kann. Im Mittelpunkt der Geschichte steht ein profanes Mobiltelefon. Mit Hilfe dieses simplen – durch die globalisierte Welt flottierenden – Gebrauchsgegenstands werden in diesem Hörspiel sehr unterschied-liche Biografien miteinander verknüpft. (4.000 Euro)
  • Bei „Der Kinderfresser“ handelt es sich um eine phantastische Geschichte, in der ein gutartiges Monster einem 8 ½ jährigen Mädchen auf eigenwillige Weise hilft, ihre realen Ängste zu besiegen. Die Hörer werden zusammen mit dem Mädchen in eine phantasievolle Geschichte voller kauziger Gestalten entführt. Ein Kinderhörspiel von Klaus Strenge, das die Kinder ernst nimmt. (4.000 Euro)
  • Sie helfen Flüchtlingen und Menschen ohne legalen Status, sie helfen aus verschiedensten Gründen, moralische und politische Motive mögen eine Rolle spielen, doch die Anlässe sind oft spontan und führen häufig zu einem regelrechten Doppelleben. Denn ihre Aktionen finden im Verborgenen statt, dort, wo das Gesetz keine Hilfe vorsieht – oder sie kriminalisiert. Auf der Basis von Interviews erfährt der Hörer in „Illegale Helfer“ von Maxi Obexer von deren Strategien, ihren Erfolgen und von der Härte mancher Momente, in denen jede Hilfe umsonst war. (3.000 Euro)
  • Das multimediale Projekt „Deutschland in Kleinanzeigen“ von Autorin Martina Schulte (lalibellla, Transmedia UG), das als Geschichtenerzählmaschine funktioniert, soll nun auf den Weg gebracht werden. Mehrere Kooperationspartner aus dem Kreis der ARD unterstützen das Projekt und die Entwicklung der App samt dreimonatigen Hosting und Wartung, Vimeo-, Facebook- und Soundcloud-Accounts. Die Entwicklung des Piloten wurde bereits 2012 von der Film- und Medienstiftung NRW unterstützt. (13.000 Euro)
  • Mit „39 HörSpiel für mobile devices“ von Achim Fell (Dear Reality UG) wurde eine Publikations-förderung für die Onlinestellung und den technischen Support der Hörspiel-App für iOS und Android beantragt. Die Bereitstellung für iOS und Android erfordert einen technischen Support des Content Management Systems durch die Programmierfirma, der für die Dauer des Angebots in den App-Stores (1 Jahr) sicher gestellt werden muss. (6.000 Euro)

Die Mitglieder des Beraterstabs waren: Christiane Florin, Christ & Welt, Volker W. Degener, Verband Deutscher Schriftsteller in NRW und Christina Hänsel, WDR. Zuständige Förderreferentin für Hörspiel bei der Film- und Medienstiftung NRW ist Anke Morawe.

 

Der nächste Einreichtermin ist der 6. Februar 2015.