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Film und Medien Stiftung NRWNewsNewsFilm- und Medienstiftung NRW vergibt 465.000 Euro für 11 Low Budget-Projekte

Film- und Medienstiftung NRW vergibt 465.000 Euro für 11 Low Budget-Projekte

Die Förderung geht an zwei Spielfilme, drei Dokumentarfilme, drei Kurzfilme, zwei Drehbücher sowie eine Projektvorbereitung – allesamt von nordrhein-westfälischen Filmemacher:innen und Produzent:innen.

Dokumentarfilm 

„Nyumba Mbooke“, Produktion, Buch und Regie: Beryl Magoko, Förderung: 100.000 Euro
In Kuria, Kenia, können Frauen andere Frauen heiraten – nicht aus Liebe oder Intimität, sondern um so männliche Nachkommen zu bekommen: „Nyumba Mobooke“, die den Besitz erben und die Familie weiterführen können. KHM-Absolventin Berly Magoko, deren Abschlussfilm „In Search…“ bereits mehrfach ausgezeichnet wurde, beschäftigt sich mit der weiblichen Rolle in afrikanischen Ländern.

„Jes“, Produktion: Salto Film, Buch und Regie: Sven O. Hill, Förderung: 65.000 Euro 
Jes Petersen war einer der schillerndsten Galeristen der 1970er, 80er und frühen 90er Jahre. Er war aber auch Pornohändler, Geldfälscher und Drogenkurier. Sein Leben verlief stets hart am Abgrund. Was ihn gerettet hat, war seine Liebe für die Kunst. Regisseur Sven O. Hill erhielt für das Projekt bereits eine Vorbereitungsförderung. Sein ebenfalls geförderter Film „Coup“ gewann 2019 den Förderpreis Neues Deutsches Kino bei den Hofer Filmtagen und war der erste Teil seiner Trilogie über Hochstapler.

„Dütsch – Erzählung eines Kinogehers“, Produktion: Büchner Filmproduktion,
Buch und Regie: Christiane Büchner, Förderung: 55.000 Euro 

Die Kölner Regisseurin Christiane Büchner macht einen Dokumentarfilm über Werner Dütsch, der seit den 1970er Jahren einer der einflussreichsten WDR-Redakteure der deutschen Fernsehlandschaft, insbesondere für Dokumentarfilme, war. Christiane Büchner hatte für das Projekt bereits eine Vorbereitungsförderung der Filmstiftung erhalten.

Spielfilm

„Auf Wiedersehen Julia“, Produktion: Die Gesellschaft DGS, Buch und Regie: Mohamed Kodrofani, Förderung: 75.000 Euro
Kurz vor der Abspaltung des Südsudan sucht eine verheiratete ehemalige Sängerin aus dem Norden Wiedergutmachung dafür, dass sie den Tod eines Mannes aus dem Süden verursacht hat, indem sie dessen ahnungslose Frau als Dienstmädchen einstellt. Regisseur Mohamed Kodrofani gibt sein Langfilmdebüt.

„Autumn Leaves“, Produktion: Pandora KG, Buch und Regie: Aki Kaurismäki,
Förderung: 50.000 Euro 

Die Geschichte zweier zufälliger Verlierer, die versuchen eine vage Beziehung aufzubauen, die kurz vor Sonnenuntergang zum Erfolg verurteilt ist. Bären- und Palmen-Gewinner Aki Kaurismäki erzählt von zwei Menschen, die trotz Widrigkeiten und Missverständnissen versuchen, eine Art Beziehung auf der härteren Seite des Wohlfahrtstaates aufzubauen.

Kurzfilm

„Immaculata“, Produktion und Regie: Kim Lêa Sakkal, Förderung: 25.000 Euro
Medizinstudentin Maria, die sich als Putzhilfe das Studium finanziert, leidet plötzlich an unerklärlichen Schwindelanfällen. Nach mehrfachen Untersuchungen ist ihre Diagnose relativ simpel. Sie ist schwanger. Doch Maria hatte keinen Sex. KHM-Absolventin Kim Lêa Sakkal inszeniert den psychologischen Thriller.

„Nana“, Produktion: autumn song production, Buch und Regie: Jasmin Luu, Su-Jin Song, Förderung: 25.000 Euro 
Das post-migrantische Coming-of-Age Musical erzählt die Geschichte der 17-jährigen Nana, inspiriert durch die Lebensrealitäten der Regisseur:innen Jasmin Luu, die ihr Studium an der HFBK Hamburg absolvierte, und Su-Jin Song, die an der ifs internationale filmschule köln sowie am Cologne Game Lab studierte. Laut, selbstbewusst und frech, bewegt sich Nana in ihrem Umfeld. Der Film erzählt die Beziehung zu ihrer älteren Schwester Lan und den damit verbundenen Fragen nach Identität und Zugehörigkeit.

„Insickure“, Produktion: ATM, Buch und Regie: Catherina Cramer, Förderung: 25.000 Euro 
Der Experimentalfilm setzt für jedes Zeitalter eine Leitkrankheit. Für das beginnende 21. Jahrhundert ist es ME/CFS, das chronische Müdigkeitssyndrom. Eine mysteriöse Krankheit, die das neurologische Schaltzentrum unserer Gehirne lahmlegt und vor der niemand gefeit ist. Die Betroffenen haben keinerlei Energie. So geht es auch Dylan, die vor einigen Wochen selbst erkrankte. Was raubt ihrem Körper nur die Kraft? Regisseurin Catherina Cramer studierte u.a. an den Kunstakademien in Münster und Düsseldorf.

Drehbuchförderung

„Tauwetter“, Buch: Manuela Marteilli, Förderung: 10.000 Euro 

Chile, Winter 1992. Während ihres Aufenthalts im Hotel ihrer Großeltern am Fuße eines Skigebiets freundet sich die zehnjährige Ines mit der 16jährigen Hanna an, einer deutschen Skifahrerin, die zum Training nach Chile gekommen ist. Die beiden werden Freunde, bis Hanna eines Nachts verschwindet. Das Spielfilmdebüt der nun in Köln lebenden Autorin und Regisseurin Manuela Marteilli lief bei den diesjährigen Filmfestspielen in Cannes.

„tote Körper rennen nicht“, Buch: Laurenz Otto, Förderung: 10.000 Euro 
Während ein ganzes Dorf nach einem vermissten Jungen sucht, findet ein Mädchen den leblosen Körper auf einem ihrer Streifzüge durch die Natur. Anstatt von ihrem Fund zu berichten, versteckt sie die Beute und erzählt es niemanden. Autor Laurenz Otto studierte an der ifs und will mit „tote Körper rennen nicht“ sein Regiedebüt geben.

Projektvorbereitungsförderung 

„RAW (WAR)“, Regie: Alisa Berger, Förderung: 25.000 Euro
„RAW (WAR)” ist die intime Geschichte von Gewalt und Grenzüberschreitung des aus dem Donbas stammenden jungen Models und Tänzers Mark. Es ist ein essayistischer Dokumentartanzfilm, in dem Vouge-Dance als ermächtigender Körperausdruck gegen die Präsenz von Kriegstechnologie rebelliert, die Mark sein ganzes Leben lang täglich ertragen musste. Autorin und Regisseurin Alisa Berger studierte
u.a. an der KHM und ist Mitgründerin der Kölner Fortis Fem Film.

Als Jury für die Förderentscheidungen im Bereich Produktion benannte das Filmbüro NW den Autor Gerrit Hermans, den Autor und Regisseur Cem Kaya und die Produzentin Cécile Tollu-Polonowski.