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Film und Medien Stiftung NRWNewsFördermeldungenFilm- und Medienstiftung NRW vergibt 492.900 Euro für 14 Low Budget-Projekte

Film- und Medienstiftung NRW vergibt 492.900 Euro für 14 Low Budget-Projekte

Die Förderung geht an nordrhein-westfälische Filmemacher:innen und Produzent:innen für drei Dokumentarfilme, zwei Spielfilme, vier Kurzfilme, zwei Animationsfilme, zwei Drehbücher sowie eine Projektvorbereitung.

Dokumentarfilme

„Objekt“, Produktion: tvist, Buch und Regie: Loreto Quijada, Förderung: 80.000 Euro
Familienfotos, die wahllos in einer Straßenbahnhaltestelle in Köln liegen, lösen eine Suche nach ihren Besitzer:innen aus. Diese Suche nach den völlig Fremden und die Rückgabe ihrer Erinnerungen wird für die Autorin und Protagonistin zu einer persönlichen Erkundung, die sich in fragmentarischer Weise in anderen Migrant:innen in NRW widerspiegelt. Das Projekt erhielt bereits eine Projektentwicklungsförderung und wird nun gemeinsam mit tvist aus Köln realisiert. Quijada war 2020 Stipendiatin des Wim Wenders Stipendiums der Film- und Medienstiftung NRW.

„Oh My“, Produktion: Treibsand Film, Buch und Regie: Kim Münster, Förderung: 70.000 Euro
Eine Trennungsgeschichte zwischen Eltern und Kind. Vier Protagonist:innen, die vom Kontaktabbruch in der Familie betroffen sind, reflektieren aus unterschiedlichen Perspektiven ihr Erlebtes und die damit einhergehenden Gefühle. Eine Bindungswissenschaftlerin wird währenddessen bei ihrer Forschung mit Fokus der Eltern-Kind-Beziehung begleitet. Regisseurin Kim Münster absolvierte ein Kamerastudium an der FH Dortmund. Die von ihr mitgegründete Wuppertaler Treibsand Film ist Alumni des MGZ NRW. Münsters aktueller Dokumentarfilm „Spielen oder nicht Spielen“ startet am 12. Oktober in den Kinos.

„Fritz Litzmann, mein Vater und ich“, Produktion: Pausefilm, Buch und Regie: Aljoscha Pause, Förderung: 60.000 Euro
In seinem bisher persönlichsten Dokumentarfilm erzählt Filmemacher Aljoscha Pause die Geschichte seines Vaters Rainer Pause. 1987 gründete er in Bonn das renommierte Kabaretttheater Pantheon. Bis heute steht er in Gestalt seiner Figur Fritz Litzmann auf der Bühne. Der Film ergründet die Motive eines kompromisslosen Künstlers und wie sich dessen Verwirklichung auf den Sohn auswirkte. Eine (Zeit-)Reise von Vater und Sohn zurück in die Bonner Republik der 70er und 80er Jahre und den Quellen ihrer Träume, Ideen und Ängste. Weggefährt:innen wie Helge Schneider, Gerhart Polt, Bastian Pastewka, Michael Mittermeier, Carolin Kebekus, Torsten Sträter oder Claudia Roth haben bereits ihre Mitwirkung zugesagt.

Spielfilm

„Elefanten im Nebel“, Produktion: Die Gesellschaft DGS, Buch und Regie: Bikram Shah Abinash, Förderung: 60.000 Euro
In einem kleinen nepalesischen Dorf inmitten eines Waldes, der von wilden Elefanten bevölkert ist, ist Pirati die Matriarchin einer Gemeinschaft von Transgender-Frauen. Sie wünscht sich ein „normales“ Leben mit Master, in den sie verliebt ist, doch als eine ihrer „Töchter“ verschwindet, muss sie zwischen Liebe und Verantwortung für ihre Gemeinschaft wählen. Die Kölner DGS koproduzierte mit Unterstützung der Filmstiftung bereits die internationale Koproduktion „Goodbye, Julia“, die in Cannes mit dem Friedenspreis ausgezeichnet wurde und für den Sudan ins Oscar-Rennen geht. Nun koproduzieren sie das Debüt des nepalesischen Regisseurs Abinash „Elefanten im Nebel“. Er ist Absolvent der Locarno Filmmakers Academy sowie von Berlinale Talents und der Asian Film Academy.

„Takotsubo“, Produktion: 2Pilots, Buch und Regie: Miki Polonski, Förderung: 60.000 Euro
Ran lebt mit seiner aus Russland eingewanderten Familie in Israel. Freundin Ella beendet bald ihren Militärdienst, das Leben könnte schön sein. Doch Rans Bruder Uri ist ein Spieler, der mit immer größerer Rücksichtslosigkeit Hilfe und Geld einfordert, Rans Mutter Ina hat ein in vielerlei Hinsicht gebrochenes Herz, Rans Onkel Syoma ist schizophren und Rans Vater Vova keine Hilfe. Was kann Ran tun? Miki Polonski wurde für das Drehbuch seines poetisch erzählten Familiendramas schon vielfach ausgezeichnet u.a. in Cannes. Der Dreh der internationalen Koproduktion soll im Dezember 2023 in Israel beginnen, die Kölner 2Pilots koproduzieren.

Kurzfilme

„Pura Vida Ibiza“, Produktion, Buch und Regie: Jens Schillmöller, Förderung: 25.000 Euro
Der jung gebliebene Mittvierziger Ritchie lernt eine Gruppe Jugendlicher rund um die 18jährige Nelly kennen. Das Aufeinandertreffen zweier Generationen führt zu Missverständnissen. Und dann ist da noch die Sache mit seinem Tattoo. Der Kölner Filmemacher Jens Schillmöller dreht mit Benjamin Höppner in der Hauptrolle in Köln.

„Turtle & Albion“, Buch: Malte Vogt, Regie: Fitore Muzaqi, Förderung: 25.000 Euro
Der dreizehnjährige Albion pflegt während der Schulferien seinen schwer kranken, achtjährigen Bruder Mensur. Als Mensur ihm erzählt, dass er sich in eine Schildkröte verwandeln wird, muss Albion sich entscheiden: Glaubt er seinem kleinen Bruder und hilft ihm bei der Verwandlung – oder muss er Verantwortung übernehmen und sich den Erwachsenen anvertrauen? Autor Malte Vogt, Regisseurin Fitore Muzaqi und Produzent Christopher Albrodt studierten an der ifs köln, Kameramann Mahmoud Belkahel an der Kunsthochschule für Medien Köln.

„Meine Wurzeln“, Produktion, Regie und Buch: Ivan Morales Jr., Förderung: 25.000 Euro
Der Brief eines Mannes an einen Baum. Erinnerungen und Träume verschmelzen zu einer organischen Erzählung über eine artübergreifende Beziehung. Ein persönlicher Animationsfilm mit dokumentarischen Elementen. Eine Reflexion über unser Verhältnis zur Natur. Neben der Animationskunst ist der in Köln lebende deutsch-brasilianische Filmkünstler auch als Cutter und Drehbuchautor tätig.

„Ludwig“, Produktion, Regie und Buch: Alireza Darvish, Förderung: 25.000 Euro
Der Animationsfilm ist vom Leben Ludwig Sebus inspiriert: der berühmte deutsche Folklore-Sänger, auch bekannt durch seine Kölner Karnevalslieder, ist bereits 98 Jahre alt. Geboren zu werden, in einer Zeit und an einem Ort, ist nichts, was man selber wählen kann. Die Erfahrung ein Kind zu sein während eines Weltkrieges und in dieser Situation als Kriegsmaterial verbraucht zu werden, ist eine bittere Wahrheit. Der Kölner Animationsspezialist und Künstler Alireza Darvish zeigt in seinem Film auf poetische Weise die Auseinandersetzung und Reflexion gegen jede Art von Gewalt in Form von Krieg.

„Die Sandale meiner Schwester“, Produktion, Buch und Regie: Semih Korhan Güner, Förderung: 10.000 Euro
Ein Tag im Freibad, Zoel taucht nach einer Sandale, plötzlich bricht das Chaos aus. Regisseur Semih Korhan Güner arbeitete selber als Rettungsschwimmer, bevor er sein postgraduales Studium an der Kunsthochschule für Medien Köln abschloss. In seinem 6-minütigen Kurzfilm lässt er auch eigene Erfahrungen einfließen. Die Unterwasserkamera im Schwimmbad führt Cedric Ernoult, ebenfalls KHM-Absolvent.

„Kenger“, Produktion: Linda Rosenkranz, Fynal, Regie und Buch: Irfan Akcadag, Förderung: 9.900 Euro
Auch wenn Berivan es gewohnt ist, in Flip Flops auf den dornigen Bergen in Anatolien zu gehen, will sie anständige Schuhe. Um sich diesen Wunsch zu erfüllen, verkauft sie am Schnellstraßen-Rastplatz Kaugummi, den sie selbst herstellt. Die Fynal AG aus Dortmund produziert den Film des Regisseurs Irfan Akcadag, der an der FH Dortmund studiert hat.

Projektvorbereitungsförderung

„Ilyess on the fields of gold“, Produktion: Gralke-Media, Regie und Buch: Tim Gralke, Förderung: 23.000 Euro
Ilyess (sie/er) floh aus der Ukraine und arbeitet heute hart und entschlossen an ihrer/seiner internationalen Zukunft als Klimaaktivist:in. Sie/Er kämpft auf diesem kräfteraubenden Weg mit körperlichen Problemen und emotionalen Belastungen durch Krieg und eine konfliktgeladene Aktivist:innen-Community. Gralke Media aus Recklinghausen bereitet den Dokumentarfilm unter der Regie von Tim Gralke in den nächsten Monaten vor.

Drehbuchförderung

„Außen ist nicht das, was zählt“, Buch: Luka Lara Steffen, Förderung: 10.000 Euro
In einer unfreien Welt verliebt sich die angepasste Levi in die rebellische Jules und muss eine folgenschwere Entscheidung treffen: alles riskieren und fliehen oder sich dem aufgezwungenen weiblichen Schicksal fügen. Die Kölner Autorin und Regisseurin Luka Lara Steffen studierte an der Kunsthochschule für Medien und wurde bereits mit dem Förderpreis des Internationalen Frauenfilmfestivals Dortmund|Köln ausgezeichnet.

„A Jealous God“, Buch: Albi Fouché, Förderung: 10.000 Euro
Nachdem sie ein unfassbares Wunder vollbracht hat, entdeckt eine christliche Missionarin
die wahre Quelle ihrer beunruhigenden Macht und wird selbst zur Hexe. Der in Kapstadt geborene Autor und Regisseur Albi Fouché studierte ebenfalls an der Kunsthochschule für Medien. „A Jealous God“ ist sein Langfilmdebüt.

Als Jury für die Förderentscheidungen im Bereich Produktion benannte das Filmbüro NW den Autor und Produzent Christian Becker, den Produzent Andreas Brauer sowie die Regisseurin Britta Wandaogo. Neuer Einreichtermin für die Vereinfachte Förderung Produktion ist der 17. November.