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Film- und Medienstiftung NRW vergibt 5 Stipendien zur Entwicklung von Hörspielen

Pilgern in der völligen Dunkelheit, eine „Nationale Komödie“ zum NSU-Prozess und ein Thriller als Hörspiel-App sind drei Themengebiete der fünf Hörspielprojekte, die die Film- und Medienstiftung NRW im März in der ersten Sitzung des Jahres mit einem Stipendium gefördert hat. Insgesamt wurden 34.000 Euro für Arbeitsstipendien und Produktionsförderungen vergeben.

Die Projekte und ihre Macher in Kurzform:

„Im Tunnel“, Autorin: Heike Fink, Wuppertal

Fünf Personen begeben sich unter der Führung eines Theologie-Studenten für eine Halbtageswanderung in einen Tunnel. Anstelle des üblichen Pilgertourismus auf dem Jakobsweg soll hier das „bessere Pilgern“ praktiziert werden – ohne Tageslicht, der Schwärze auf 10 Kilometern ausgeliefert. Jeder hat seine eigenen Beweggründe, ihm zu folgen. Nur einer weiß mehr als die anderen: der Journalist, der seine Story braucht (4.000 Euro).

„Die Nordlandfahrer“, Autor: Philip Stegers, Köln

Das Hörspiel rekonstruiert mittels historischer Dokumente den Erholungsurlaub von Kaiser Wilhelm II am Vorabend des ersten Weltkriegs. Offen gelegt wird die Diskrepanz zwischen der sich anbahnenden Katastrophe des ersten Weltkrieges und den gleichzeitig dokumentierten Banalitäten eines egozentrischen Kaisers und seiner Urlaubsgesellschaft. (3.000 Euro).

„Rashomon Hilti“, Autor: Edgar Lipki, Köln

Eine „Nationale Komödie“ zum NSU-Prozess: über die Stelle RECHTS, wo die Optik beschlägt. Der Prozess eine Großveranstaltung in der die sachliche Auseinandersetzung letztlich Sprachlosigkeit zur Folge hat und das Paradox offener Wahrheiten vor aller Augen führt: Open Air verlorener Bezüge, bei der die Einen nichts sagen und die Anderen nichts hören wollen. Unsere Wahrnehmung, ein Kino der Unschuld. Die Wirklichkeit, ähnlich wie im Film RASHOMON, hat sich im Spiel der Interessen längst verabschiedet (3.000 Euro).

„Keine Sekunde Schanze“, Autor: Benjamin Quabeck, Berlin

Der dritte Teil der kriminellen Ruhrpottbrüder-Geschichte. Nach „12 Stunden Hassel“ und „Drei Tage Nordstadt“ machen sie sich nun auf den Weg nach Hamburg, um endlich die lang ersehnte Karriere als Gangster-Rapper in den Griff zu kriegen. Sie ahnen bald, dass sie von dem halbseidenen Musikproduzenten betrogen werden sollen und beginnen, den Spieß umzudrehen. Dabei geraten sie fatalerweise in die hochkochende alljährliche Straßenschlacht auf dem Hamburger Schanzenfest (4.000 Euro).

„39“, Autoren: Dear Reality (Achim Fell und Christian Sander), Düsseldorf

Das Hörspiel „39“ (AT) ist ein nichtlineares und interaktives Hörspiel in Form einer App. Es verbindet die Kunstform Hörspiel mit interaktiven mobilen Technologien und ermöglicht eine neuartige, spielerische und immersive Form von Hörspiel. Die Geschichte ist eine Thriller-Handlung mit Verschwörungscharakter und spielt vor dem Hintergrund der Attentate auf die Londoner U-Bahn im Jahr 2005 (20.000 Euro).

Die Mitglieder des Beraterstabs waren: Christiane Florin, Christ & Welt, Volker W. Degener, Verband Deutscher Schriftsteller in NRW und Christina Hänsel, WDR. Zuständige Förderreferentin für Hörspiel bei der Film- und Medienstiftung NRW ist Anke Morawe.

Der nächste Einreichtermin ist der 30. Mai 2014.