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Film- und Medienstiftung NRW vergibt 503.500 Euro für 14 Low Budget-Projekte

Die Förderung geht an zwei Spielfilme, drei Dokumentarfilme, einen Kurzfilm sowie fünf Animationsfilme und drei Drehbücher.

Spielfilm
„Seid einfach wie ihr seid“, Produktion: Orange Roughy Filmproduktion, Buch und Regie: Alice Gruia, Förderung: 83.500 Euro
Willie dreht ihren Abschlussfilm an einer Kölner Filmschule über das Zusammentreffen ihrer Eltern, die sich seit 20 Jahren nicht gesehen haben. Dass Willie schwanger ist und abtreiben will, weiß allerdings keiner. Als ihr dann auch noch ihr Freund einen Heiratsantrag macht, geraten Team und Protagonist*innen vollends außer Kontrolle. Found-Footage-Kammerspiel über Schein und Sein in einer ganz normalen (Patchwork-)Familie.

„Schirkoa“, Produktion: Rapid Eye Movies, Buch und Regie: Ishan Skukla, Förderung: 60.000 Euro
In der hochentwickelten, nahezu perfekten Gesellschaft Schirkoa, in der die Bürger*innen mit Papiertüten über dem Kopf leben, um Unterschiede verschwinden zu lassen, haben nomadische Freidenker*innen körperliche Anomalien entwickelt und wurden verbannt. Als das neue Ratsmitglied Tüten-Kopf Nummer 197A aus Versehen in Schirkoa eine Revolution anzettelt, flieht er in das verbotene Flüchtlingsland, wo man ihn als bescheidenen Halbgott feiert. Ishan Skuklas Animationslangfilm-Debüt beruht auf seinem gleichnamigen, vielfach ausgezeichneten Kurzfilm. Die Kölner Rapid Eye Movies ist deutscher Partner der internationalen Koproduktion.

Dokumentarfilm
„Hinter guten Türen“, Produktion: Ester.Reglin.Film, Buch und Regie: Julia Beerhold,
Förderung: 80.000 Euro
Das Porträt einer Familie im Wirtschaftswunder zwischen Wiederaufbau und schwarzer Pädagogik, erzählt aus einer ganz persönlichen Perspektive. Ein Film über Liebe und die Sehnsucht nach Familie.

„Thomas Schütte QUATTRO STAGIONI“, Produktion, Buch und Regie: Corinna Belz,
Förderung: 60.000 Euro
Vier Jahreszeiten oder ein Jahr mit dem in Düsseldorf lebenden Thomas Schütte. Die Arbeiten des international bekannten Künstlers sind aktuell und universell zugleich, aus ihnen sprechen Wehmut, Wut und Witz. Seine Kunst belügt uns nicht. Die Kölner Filmpreisträgerin Corinna Belz realisiert einen Film über das Kunstmachen und über unsere sich rasant verändernde Realität. Auch in Zeiten der Pandemie arbeitet Schütte mit Beharrlichkeit und Zuversicht weiter.

„Das Retirée“, Produktion, Buch und Regie: Julie Pfleiderer, Förderung: 50.000 Euro
„Das Retirée“ porträtiert das letzte utopische Haus, das der 83jährige Vater der Regisseurin als Architekt entworfen und nicht gebaut hat. Das Retirée sollte als ein Haus der Konzentration, Selbstbestimmung und des Individualismus dienen. Der sich ergebende Dialog der beiden betrachtet realistische und radikal unrealistische Visionen von diesem Haus als einem sicheren Ort in einer aktuell nur bedingt sicheren Gesellschaft, thematisiert die Zerbrechlichkeit des Alterns und das kulturelle Gedächtnis der beiden Generationen. Vater und Tochter begegnen sich dabei in der sicheren Umgebung des Familienhauses in Neuss.

Kurzfilm  
„2050 – Nachrichten aus der Zukunft“, Produktion und Regie: Erica von Moeller, Buch: Erica von Moeller, Sönke Lars Neuwöhner, Sven Holly Nullmeyer, Förderung: 25.000 Euro
2050 ist die Klimakrise real. Wie wird die Welt aussehen, die wir formen? Die Zukunft kommt. Aber welche? Forscher*innen, Architekt*innen, Städtebauer*innen, Unternehmer*innen – kurz: Menschen von heute skizzieren ihre Vision für das Jahr 2050 in Form audiovisueller Statements. Alle Expert*innen berichten aus ihrer jeweiligen Disziplin und ihrem Forschungsgebiet. Wie können global gerechte Entwicklungsmöglichkeiten für alle Menschen auf einem ökologisch begrenzten Planeten möglich sein?

„Blood & Clay“, Produktion: radl animation, Regie: Martin Rahmlow, Albert Radl, Buch: Martin Rahmlow, Förderung: 25.000 Euro
1913 gastiert im Hamburger Hafen der Zirkus „Direktor Kosswicks wundersame Kreaturen“, in dem mythologische Kreaturen in Showkämpfen gegeneinander antreten müssen. Und jede Nacht muss die Waise Lizbeth den im Kampf zerstörten Golem reparieren. Sie versucht mit Hilfe eines Wolfsjungen aus der brutalen Knechtschaft des Direktor Kosswicks zu entkommen. Dafür muss sie im Animationsfilm das Geheimnis des Golems lüften.

„Das Fünf Ähren Gesetz“, Produktion: Fortis Fem Film, Regie und Buch: Yana Ugrekhelidze, Förderung: 25.000 Euro
Während der Hungerkatastrophe der 1930er Jahre in der Ukraine verabschiedet der Oberste Sowjet der UdSSR ein Gesetz zum Schutz des Staatseigentums. Alle Getreideerträge in der Ukraine werden eingezogen und den Menschen dort ist praktisch verboten, etwas zu essen. Ein Vater versucht für seine Familie Getreide in der Scheune zu verstecken. Als er verhaftet und deportiert wird, bleibt die Mutter mit fünf Kindern alleine zurück. Regisseurin und Autorin Ugrekhelidze, die den Animationsfilm realisiert, studierte an der KHM Film und Animation.

„Louis I.“, Produktion: Hübner/Wallenfels, Regie: Markus Wulf, Buch: Markus Wulf, Maggie Briggs, Förderung: 25.000 Euro
Nach dem Bilderbuch von Olivier Tallec erzählt der Stop-Motion-Kurzfilm von Louis, einem ganz gewöhnlichen Schaf. Durch einen Windstoß wird Louis an einem schicksalhaften Tag zufällig eine blaue Papierkrone auf den Kopf geblasen. Und aus Louis dem Schaf, das nur auf der Wiese grast, wird ganz unverhofft Louis der Erste, König der Schafe. Und der nimmt sein neues Amt sehr ernst… Regie und Produktion des Stop-Motion-Kurzfilms studierten an der ifs internationale filmschule köln.

„Whaling“, Produktion: Soybloq, Regie: Kim Nguyen, Mareike Keller, Buch: Mareike Keller, Barbara Mattes, Förderung: 25.000 Euro
Der animierte Kurzfilm zeigt den Kampf zwischen Mensch und Meer, wenn die Ozeane durch den Klimawandel ansteigen. In einer Großstadt gerät gerade das gewohnte Leben aus den Fugen, als das Meer die Metropole flutet. Ein Mädchen versucht in dem ausbrechenden Chaos nach Hause zu kommen. Wird sie es schaffen? Und was verbirgt sich hinter der Bedrohung?

„Sirens“, Produktion: paradies, Regie und Buch: Ilaria Di Carlo, Förderung: 15.000 Euro
Der experimentelle Kurzfilm dokumentiert Kern- und Kohlekraftwerke in Deutschland in den letzten Jahren vor ihrer Stilllegung. Wie in der altgriechischen Mythologie die Sirenen Seeleute mit ihrem unwiderstehlichen Gesang in tödliche Fallen lockten, sind enorme, qualmende Kraftwerke und Fabriken die Verlockung der industriellen Revolution; dem Zeitalter, das einst der Menschheit bessere Lebensbedingungen versprach. So entsteht eine dystopische Odyssee durch Deutschlands Industrielandschaften in Nordrhein-Westfalen, Brandenburg, Niedersachsen und Sachsen.

Drehbuchförderung
„Die Auserwählten“, Buch: Christoph Otto, Förderung: 10.000 Euro
Eine paranoide UFO-Sekte wartet vergeblich auf den Weltuntergang. Das selbsternannte Medium und die Prophetin der Gruppe hatten es schließlich angekündigt. Doch ein harter Kern glaubt weiterhin an den Untergang und sucht nach Erklärungen. Die gibt der Kopf der Sekte, der vermutet, dass Ungläubige die Gruppe infiltriert und so alles sabotiert haben. Otto schloss sein Studium an der KHM 2017 ab.

„Screaming at Monsters“, Buch: Patrick Graf, Förderung: 10.000 Euro
Die achtjährige Rim verarbeitet die traumatischen Erlebnisse aus dem Bürgerkrieg im Nahen Osten und von der Flucht in Form von Monstergeschichten. In der neuen Schule in Deutschland wird Rim immer wieder auffällig. Ihre Mutter sucht Rat bei einem Jugendpsychologen, der ihr helfen soll, die Erfahrungen aufzuarbeiten und ihre Angst zu überwinden. Doch auch beim Jugendpsychologen lösen die Geschichten eine Entwicklung aus. Rim entwickelt eine neue Freundschaft mit einem Jungen aus ihrer Schule.

„Smart phone low Season“, Buch: Anna Schwingenschuh, Förderung: 10.000 Euro
Ally war Tänzerin. Kay ist Wachmann. Sie lebte frei und selbstbestimmt. Er ist der Welt abhandengekommen. Ally ist krank und muss Katalonien verlassen, um für ihre Behandlung nach Deutschland zu fahren. Kay war Kampfsportler, arbeitet nun als Wachmann im Objektschutz, was ihn an sonderbare, menschenleere Orte in Katalonien bringt. Ein gestohlenes Smartphone verbindet zwei scheinbar Fremde in ihrer Einsamkeit. Eine Geister-reiche Liebesgeschichte an Menschen-leeren Orten. Schwingenschuh studierte an der KHM Regie und Drehbuch.

Als Jury für die Förderentscheidungen im Bereich Produktion benannte das Filmbüro NW die Spielfilmregisseurin Almut Getto, den Produzent Jörg Siepmann sowie die Dokumentarfilmregisseurin Rosa Hannah Ziegler.

Nächster Einreichtermin für die Vereinfachte Förderung Produktion ist der 14.1.2021.