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Film- und Medienstiftung NRW vergibt 7 Stipendien zur Entwicklung von Hörspielen

Ein Hörspiel als mobiles Einsatzkommando, eine assoziative Gesprächsmontage als Stimmungsbild der heutigen Gesellschaft sowie eine letzte moderierte Radiosendung vor dem Weltuntergang am Ende des Jahres 2012 sind drei Themengebiete der insgesamt sieben Hörspielprojekte, die die Film- und Medienstiftung NRW im März mit einem Arbeitsstipendium gefördert hat.

 Die Projekte und ihre Macher in Kurzform:

„Der Kauf“, Autor: Paul Plamper

Ein Hörspiel als mobiles Einsatzkommando. In einer Stadtbrache markieren Fluchtstäbe zukünftige Häuserfronten eines Stadtviertels. Von ihnen aus betritt man mit Kopfhörern, MP3-Playern und fingierten Stadtkarten imaginäre Räume bzw. Szenen. Durch das eigene Bewegen im Raum werden Geschichten rund um einen Hauskauf und zwei Paare gebaut. Das Hörspiel wird vom WDR produziert (7.500 Euro).

 „Rohstoff-Roulette: Vom Spiel um Soja und seltene Erden“, Autor: Peter Kreysler

Am Beispiel Papua Neu Guineas zeigt der Autor die Mechanismen des weltweiten Rohstoffhandels auf. Durch Milliardenspekulationen mit Rohstoffen an den Börsen geraten die Preise außer Kontrolle mit fatalen Wirkungen für die Ärmsten der Welt und die Weltwirtschaft. Das Feature entsteht in Kooperation mit dem WDR (6.000 Euro).

 

 „Die Frau die nicht ins Weltall flog“, Autor: Francis Hunger

Ein Hörspiel über die Kosmonautin Valentina Ponomaryeva, die als erste Frau ins Weltall hätte fliegen können. Erzählt wird ihre Geschichte als Metapher vom Aufstieg und Fall der Sowjetunion. In Form einer Installation soll  es im Hartware Medienkunstverein Dortmund zu hören sein (4.000 Euro).

 „Vom Zustand dieser Welt“, Autor: Benjamin Quabeck

Eine assoziative Gesprächsmontage aus sechs Lebensberichten bildet die Grundlage dieses Hörspiels. Das Sprachexperiment möchte die Stimmung einer bestimmten Generation einfangen und dem nachgehen, was zwischen den gesagten Worten steht (4.000 Euro).

 „Die Kameliendame Dirty Fuckers“, Autoren: Clemens Schönborn und Thomas Mahmoud

Eine fiktive Biographie der Kurtisanin Marguerite Gautier, angelegt als ein Stück integrativer akustischer Kunst, eine Zwischenform von experimenteller Musik und Hörspiel (4.000 Euro).

 „Dumped. A Mugu Love Scam “, Autor: Michael Becker

Hunderte Tonnen ausgedienter Computer werden jedes Jahr, als Second-Hand-Ware deklariert, nach Afrika verschifft – Entsorgung zum Nulltarif. Afrikanische Scammer, sogenannte 419er, machen Jagd auf das Privatvermögen derjenigen, die sich ihrer PCs allzu sorglos entledigen. Um diese Geschichte plant der Autor eine fiktive Geschichte (5.000 Euro).

 „Heile! Welt oder: Das Beste kommt zum Schluss. Eine Untergangsgala für das Radio“, Autoren: Oliver Brod und Claudia Lohmann

Das Ende des Maya-Kalenders, die Fast-Kollision mit Planet X, eine Klimakatastrophe: Für das todsichere Weltende 2012 existieren zahlreiche Szenarien. „Heile! Welt“ ist eine moderierte letzte Stunde mit Musik, Interviews und praktischer Hilfestellung während und nach der Katastrophe (4.000 Euro).

 

Die Mitglieder des Beraterstabes waren Volker W. Degener, Verband deutscher Schriftsteller in NRW, Dr. Christiane Florin, Christ & Welt und Georg Bühren, WDR. Der nächste Einreichtermin ist der 1. Juni 2012.