Filmkritikerpreis wird verliehen an Stummfilm – Pianisten Joachim Bärenz
Filmstiftung NRW und Verband der deutschen Filmkritik e.V. übergeben beim Filmfest Lünen 10.000 Euro an den Preisträger
Der Preis der Filmkritik, vergeben für eine herausragende Leistung auf dem Gebiet der Filmkultur, gestiftet von der Filmstiftung Nordrhein-Westfalen, wird am 13. November an den renommierten Stummfilm-Pianisten Joachim Bärenz überreicht. Die Vergabe des Prämiengeldes in Form eines Schecks von 10.000 Euro findet im Rahmen der Eröffnung des "Kinofest Lünen" statt, das auch von der Filmstiftung NRW unterstützt wird.
"Wir vergeben den Preis in diesem Jahr an den Stummfilmpianisten Joachim Bärenz. Er ist der dienstälteste Stummfilmpianist in Deutschland und wird für seine Verdienste um die Stummfilmvertonung ausgezeichnet. Seit 1969 begleitet der Pianist und Komponist aus Essen Filme aus den Kindertagen des Kinos in Veranstaltungen des Frankfurter Kommunalen Kinos, bei den Retrospektiven der Berlinale, in Filmmuseen und bei den Bonner Stummfilmtagen und ist mitverantwortlich dafür, dass es ein neu erwachtes Interesse für die Musik des stummen Films gibt. Er begleitete rekonstruierte Filme wie etwa "Metropolis" mit großem Erfolg rund um die Welt. Für das Fernsehen komponierte er zahlreiche neue Musikfassungen zu restaurierten Filmen. Der Lied- und Instrumentalbegleiter hat auch mit Pina Bausch zusammengearbeitet und eine Vorliebe für neue Musik. Bärenz verwendet zeitgenössische Motivkompilationen und bearbeitete Originalpartituren, ist aber auch ein Meister der Improvisation", so die Jury-Begründung für die Wahl der Preisträger.
Erstmals befand eine Jury über den Preis der Filmkritik. Den Juryvorsitz hatte Schauspielerin Nina Petri inne, Rolf Rüdiger Hamacher und Dr. Josef Schnelle waren für den Verband der Filmkritik in der Jury, für die Filmstiftung NRW waren Geschäftsführer Michael Schmid-Ospach und Katharina Blum dabei.
Der Preis der Filmkritik geht an Personen, Institutionen oder Vereine, die sich besonders um die Filmkultur in NRW und darüber hinaus verdient gemacht haben. Der Preis wurde bisher zweimal vergeben, Preisträger waren der Schwarz-Weiß-Filmverleih aus Bonn sowie filmdienst und epd film.