Instagram
Film und Medien Stiftung NRWNewsNewsFilmmatinee zum Gedenken an Helma Sanders-Brahms

Filmmatinee zum Gedenken an Helma Sanders-Brahms

Der Kölner Frauengeschichtsverein veranstaltet zu Ehren der im Mai diesen Jahres verstorbenen Regisseurin Helma-Sanders-Brahms am Sonntag, 27. Juli 2014, ab 12.00 Uhr eine Filmmatinee im FilmhausKino.

Als Vorfilm wird die in Oberhausen prämierte Dokumentation „Angelika Urban, Verkäuferin, Verlobt“ aus dem Jahr 1970 gezeigt, die u.a. im Kölner Kaufhof gedreht wurde. Im Anschluss ist die wiederhergestellte und digital restaurierte
Originalfassung von „Deutschland, Bleiche Mutter“ (1980) zu sehen, die Anfang des Jahres bei der Berlinale noch in Anwesenheit der Regisseurin im Rahmen der Retrospektive präsentiert wurde.

Zum Film:
Als junge Mutter schlägt sich Lene (Eva Mattes) im Zweiten Weltkrieg mit ihrer Tochter Anna allein durch. Ihre Reise durch das verwüstete Deutschland ist eine Reise zu sich selbst, die märchenhafte Züge trägt. Nach Kriegsende möchte sie sich nicht mehr in ihre alte Frauenrolle zwängen lassen, doch mit der Rückkehr der Männer, stellvertretend ihres Mannes Hans (Ernst Jacobi), etabliert sich wieder die alte patriarchale Ordnung. Ihre Autarkie und die gewonnene Stärke kehren sich in der Enge der häuslichen Welt gegen sie (Beate Preisler).

Helma Sanders-Brahms (* 20.11.1940 Emden – † 27.05.2014 Berlin) studierte Germanistik und Anglistik in Köln, arbeitete danach als Fernsehansagerin und hospitierte in Italien bei den Regisseuren Sergio Corbucci und Pier Paolo Pasolini. Seit 1969 produzierte sie 30 eigene, häufig stark autobiografisch geprägte Filme, für die sie auch fast alle Drehbücher selbst schrieb. Ihre ersten Filme setzten sich kritisch mit der Arbeitswelt und der Situation der Frauen im damaligen Westdeutschland auseinander. Zu einem zentralen Film der deutschen Frauenbewegung und der 68er-Bewegung geriet „Unter dem Pflaster ist der Strand“ (1975). Vor allem mit „Deutschland, Bleiche Mutter“ (1980) wurde sie zu einer der wichtigsten, weltweit gefeierten Regisseurinnen. Dafür erhielt sie den Ersten Preis beim Zweiten Internationalen Frauenfilmfestival in Sceaux/Créteil, einen Oscar-Vorschlag in den USA und den Publikumspreis in Sydney. Sie war Officier des französischen Ordre des Arts et des Lettres und Mitglied der Akademie der Künste in Berlin.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit Feminale e.V., FilmhausKino und Köln im Film e.V. statt.

Weitere Informationen unter frauengeschichtsverein.de