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Filmstiftung mit 32 geförderten Produktionen und den vierten "Drama Series Days" bei der Berlinale

  • Drei Wettbewerbsfilme: „Mein Bruder heißt Robert und ist ein Idiot“, „Figlia mia“, „Las herederas“
  • Panorama Special: „Styx“
  • Panorama: „Shut Up and Play The Piano“, „Game Girls“
  • Forum: „Aggregat“, „La Cama“
  • Perspektive Deutsches Kino: „draußen“, „Luz“, „Verlorene“
  • Generation 14plus: „Cobain“, „Retablo“
  • Berlinale Shorts: „Blau“
  • Lola@Berlinale mit 17 filmstiftungsgeförderten Filmen
  • „Drama Series Days“: Filmstiftung und EFM veranstalten gemeinsam vierte Ausgabe
  • 68. Internationale Filmfestspiele Berlin vom 15.-25. Februar

Die Film- und Medienstiftung NRW ist bei den 68. Internationalen Filmfestspielen Berlin (15. bis 25. Februar 2018) mit insgesamt 32 geförderten Produktionen in allen wichtigen Festivalreihen vertreten – davon mit drei Weltpremieren im Wettbewerb. Zudem ist sie bereits im vierten Jahr in Folge offizieller Hauptpartner der Industry Plattform „Drama Series Days“ im Rahmen des European Film Market (EFM). Beim EFM vertritt die Filmstiftung am „Focus Germany“-Stand erneut das Filmland NRW. Außerdem lädt sie gemeinsam mit dem Land Nordrhein-Westfalen zum traditionellen NRW-Empfang am ersten Festival-Sonntag.

„Drei filmstiftungsgeförderte Filme im Wettbewerb, insgesamt 32 in allen wichtigen Sektionen, das Filmland NRW zeigt die ganze Vielfalt seines Filmschaffens bei der diesjährigen Berlinale. Wegweisende Impulse rund um das Thema High End-Serien setzen zudem die Drama Series Days, bei denen die Filmstiftung im vierten Jahr als Hauptpartner engagiert ist“, so Petra Müller, Geschäftsführerin der Film- und Medienstiftung NRW. „Herzlichen Glückwunsch an alle ProduzentInnen und Kreativen aus NRW, Dieter Kosslick und seinem Team herzlichen Dank und viel Erfolg für die 68. Ausgabe der Internationalen Filmfestspiele Berlin. Wir freuen uns auf ein offenes und lebendiges Festival mit spannenden Filmen und ebensolchen Begegnungen.“

Mit „Mein Bruder heißt Robert und ist ein Idiot“ von Philip Gröning, „Figlia mia“ von Laura Bispuri und „Las herederas“ von Marcelo Martinessi stehen gleich drei filmstiftungsgeförderte Produktionen im Wettbewerb um den Goldenen Bären. „Styx“ von Wolfgang Fischer wird die Sektion Panorama Special eröffnen. Im Panorama sind auch „Shut Up and Play the Piano“ von Philipp Jedicke und „Game Girls“ von Alina Skrzeszewska zu sehen. Im Forum werden „Aggregat“ von Marie Wilke und „La Cama“ von Mónica Lairana gezeigt, und in der Perspektive Deutsches Kino laufen mit „draußen“ von Johanna Sunder-Plassmann und Tama Tobias-Macht, „Luz“ von Tilmann Singer und „Verlorene“ von Felix Hassenfratz drei Filme, die mit Förderung aus NRW entstanden sind. Die Wettbewerbs-Sektion Generation 14plus präsentiert „Cobain“ von Nanouk Leopold und „Retablo“ von Alvaro Delgado Aparicio, und im Wettbewerb Berlinale Shorts ist „Blau“ von David Jansen zu sehen. In der Reihe Lola@Berlinale stehen darüber hinaus 17 aktuelle filmstiftungsgeförderte Produktionen auf dem Programm, darunter das vielfach, u.a. mit einem Golden Globe, ausgezeichnete Drama „Aus dem Nichts“ von Fatih Akin.

„Drama Series Days“
Die Film- und Medienstiftung NRW ist auch bei der vierten Ausgabe offizieller Hauptpartner der „Drama Series Days“ des European Film Market (EFM). Die 2015 ins Leben gerufene Plattform für High End-Serien ist eine gemeinsame Initiative von EFM, dem Berlinale Co-Production Market und Berlinale Talents. Die „Drama Series Days“ finden in diesem Jahr vom 19. bis 21. Februar im Zoo Palast statt. Erstmals werden hier unter einem Dach alle Konferenzen und Programme zum Thema Serien zusammengeführt. Parallel läuft ebenfalls hier das Programm der Berlinale Series mit Gala Premieren aktueller Qualitätsserien aus aller Welt. Die „Drama Series Days“ werden am 19.2. offiziell durch EFM-Direktor Matthijs Wouter Knol und Petra Müller eröffnet. Das Konferenzprogramm beginnt mit einem Panel zur marktrelevanten Fragestellung „How to Make Series Travel?“, bei der internationale Branchenexecutives wie Sarah Doole (Fremantle Media), Moritz von Kruedener (Beta Film), Rola Bauer (CEO der Studiocanal-Tochterfirma Tandem Productions) und Ivar Køhn (Head of Drama, NRK) diskutieren. Es schließen zahlreiche Panels und Showcases an. Am Mittwoch, 21. Februar, folgen zum Abschluss die CoPro Series Pitchings des Berlinale Co-Production Market.

Co-Production Market
Im Rahmen des 15. Berlinale Co-Production Market als Teil des EFM treffen vom 17. bis 21. Februar 36 neue Spielfilmprojekte mit internationalen Partnern aus den Bereichen Koproduktion und Finanzierung zusammen. Zu den ausgewählten Projekten gehört „Home“ (Regie: Franka Potente) der Kölner Produktionsfirma augenschein. Im exklusiven Company Matching ist die Kölner Heimatfilm vertreten. In diesem Jahr sind im Wettbewerb der Berlinale zwei filmstiftungsgeförderte Produktionen vertreten, die in vorigen Jahren als Projekte beim Co-Production Market präsentiert wurden: „Mein Bruder heißt Robert und ist ein Idiot“ von Philip Gröning und „Figlia mia“ von Laura Bispuri.

11. Empfang der Filmhochschulen in der Landesvertretung NRW
Studierende der ifs internationale filmschule koeln und der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM) präsentieren sich beim Empfang der Deutschen Filmhochschulen am 20. Februar in der Landesvertretung Nordrhein-Westfalen. Bereits zum elften Mal stellen sich hier die Filmstudenten der sieben großen deutschen Filmhochschulen vor. Mit Screenings und Pitchings von Spielfilmen, Dokumentarfilmen und Serien geben die Filmstudierenden Einblick in aktuelle Projekte.

 

Die NRW-Filme bei der Berlinale im Einzelnen

Wettbewerb: „Mein Bruder heißt Robert und ist ein Idiot“ von Philip Gröning
Nach seinem erfolgreichen Dokumentarfilm „Die große Stille“ über Mönche des Kartäuserordens inszenierte Philip Gröning mit „Mein Bruder heißt Robert und ist ein Idiot“ wieder einen Spielfilm, der zu großen Teilen in NRW gedreht und von der Filmstiftung NRW mit insgesamt 457.000 Euro gefördert wurde. Zum Film: Sommer. Eine einsame Tankstelle auf dem Land, eingebettet in wogende Kornfelder. Die Zwillinge Robert und Elena liegen im Gras und bereiten sich auf Elenas Abiturarbeit in Philosophie vor. Ein Wochenende über Zeit, Liebe, Sex und Philosophie, zwei Tage in der Welt der Zwillinge. Das Drehbuch verfasste Gröning mit Sabine Timoteo. In der Koproduktion der Düsseldorfer Philip Gröning Filmproduktion mit Bavaria Pictures  und L Films (F) unter Senderbeteiligung von BR, WDR und Arte spielen Josef Mattes, Julia Zange, Urs Jucker, Stefan Konarske, Zita Aretz, Karolina Porcari und Vitus Zeplichal. Neben der Filmstiftung NRW förderten MFG, BKM, FFA, Eurimages, Minitraité und DFFF.

Wettbewerb: „Figlia mia“ von Laura Bispuri
Sardinien. Eine Tochter, Vittoria, zerrissen zwischen zwei Müttern: Tina, die sie mit Liebe erzogen hat und Angelica, die leibliche Mutter, die sie instinktiv zurückhaben möchte. Drei Frauen ringen mit ihren Wunden, Gefühlen und Beziehungen zueinander. Eine Geschichte über eine unvollkommene Mutterschaft und eine verirrte Kindheit. Es spielen u.a. Valeria Golino, Alba Rohrwacher, Sara Casu und Udo Kier. Produziert wurde von Vivo Film (I) und Colorado Film (I), Bord Cadre Film (CH) und der Kölner Match Factory in Koproduktion mit ZDF – Das kleine Fernsehspiel und Arte. Die Filmstiftung förderte mit 125.000 Euro. Den Weltvertrieb übernimmt The Match Factory. Ein Großteil der Postproduktion u.a. das Sounddesign fand in Köln statt. Laura Bispuri war bereits bei der Berlinale 2015 mit ihrem filmstiftungsgeförderten Debüt „Vergine giurata“ („Sworn Virgin“) im Rennen um den Goldenen Bären und um den Preis für den Besten Erstlingsfilm. Match Factory Productions koproduzierte auch diesen Film, The Match Factory übernahm den Weltvertrieb.

Wettbewerb: „Las herederas“ von Marcelo Martinessi
Chela und Chiquita leben seit über 30 Jahren zusammen in Asuncíon, Paraguay. Beide stammen aus reichen Familien und mussten nie selbst arbeiten. Doch das Geld ist aufgebraucht, und sie sind gezwungen, Teile ihres Erbes zu verkaufen. Als Chiquita wegen eines Betruges im Gefängnis landet, muss sich auch Chela der neuen Realität stellen. Zum ersten Mal seit vielen Jahren setzt sie sich selber hinter das Steuer des gemeinsamen Autos und beginnt einen informellen Taxi Service für reiche, ältere Frauen aus der Nachbarschaft. Sie trifft bei einer ihrer Fahrten auf die jüngere Angy. Zwischen den beiden entwickelt sich eine für Chela belebende und erfrischende Beziehung. Schließlich bricht Chela aus ihrer bisherigen engen Welt aus, und sie macht sich auf ihre eigene kleine Reise. „Las herederas“ ist eine Produktion von Babosa Cine (PRY), Mutante Cine (URY), Norsk Filmproduksjon (NOR) und Esquina Producoes (BRA) in Koproduktion mit der Kölner Pandora Film unter Beteiligung von ZDF/ARTE und dem World Cinema Fund. „Las herederas“ ist bei der Berlinale 2018 für den GWFF Preis Bester Erstlingsfilm nominiert, der von der Gesellschaft zur Wahrnehmung von Film- und Fernsehrechten gestiftet wird. Der Gewinnerfilm wird am 24. Februar bei der Preisverleihungsgala im Berlinale Palast bekannt gegeben.

Panorama Special: „Styx“ von Wolfgang Fischer
Rike, eine 40-jährige Ärztin aus Europa, verkörpert in ihrer Disposition eine typisch westliche Vorstellung von Glück und Erfolg. Sie ist gebildet, selbstbewusst, zielstrebig und engagiert. Wir erleben Rike, wie sie in Köln als Notärztin ihren Alltag bestreitet, bevor sie ihren Urlaub in Gibraltar antritt. Dort sticht sie alleine mit ihrem Segelboot in See. Ziel ist die Atlantikinsel Ascension Island. Ihr Urlaub ist jäh beendet, als sie sich nach einem Sturm mitten auf hoher See in unmittelbarer Nachbarschaft eines überladenen, havarierten Fischerbootes wiederfindet. Rund hundert Menschen drohen zu ertrinken. Rike folgt zunächst der gängigen Rettungskette und fordert per Funk Unterstützung an. Als ihre Hilfsgesuche unbeantwortet bleiben, die Zeit drängt und sich eine Rettung durch Dritte als unwahrscheinlich herausstellt, trifft sie eine folgenschwere Entscheidung. In den Hauptrollen spielen Susanne Wolff und Gedion Wekesa Oduor. „Styx“ ist eine Produktion der Schiwago Film in Koproduktion mit der Wiener Amour Fou Filmproduktion unter Senderbeteiligung von WDR und Arte G.E.I.E.. Den Verleih übernimmt Zorro Film, der Weltvertrieb liegt bei Beta Cinema. Die Filmstiftung NRW förderte das Projekt mit 500.000 Euro, weitere Förderer sind Eurimages, Österreichisches Filminstitut, DFFF, BKM, MBB sowie FFA.

Panorama: „Shut Up and Play the Piano” von Philipp Jedicke
Chilly Gonzales ist preisgekrönter Komponist, Klaviervirtuose und Entertainer. Bei seinen Auftritten stellt er Kammermusik ganz selbstverständlich neben Rap und Elektronik. Als exzentrischer Musiker ist er Inspirationsquelle für so unterschiedliche Künstler wie Feist, Jarvis Cocker, Peaches, Daft Punk und Drake. „Shut Up And Play The Piano“ folgt Gonzales von seiner Heimat Kanada in den Berliner Underground der späten Neunziger und über Paris in die Konzerthäuser der Gegenwart. Er taucht tief ein in Gonzales' Bühnenpersona, in der Selbstzweifel und Größenwahn zwei Seiten ein- und derselben Medaille sind. Der Film von Philipp Jedicke verbindet bislang unveröffentlichtes Material aus Gonzales' Video-Archiv mit neu gedrehten Interviews und fiktionalen Szenen. Der Film ist eine Produktion der Kölner Rapid Eye Movies unter Senderbeteiligung von ZDF und Arte und wurde von der Filmstiftung NRW mit 90.000 Euro gefördert.

Panorama: „Game Girls“ von Alina Skrzeszewska
„Game Girls“ zeigt die sich liebenden Teri und Tiahna, ihre Träume und ihren Alltag in Los Angeles' Skid Row. Im Mikrokosmos der „Obdachlosenhauptstadt“ der USA begleitet die Regisseurin Alina Skrzeszewska sie auf ihrem steinigen Weg, vielleicht in ein neues Leben, vielleicht in eine neue Runde eines Loops von Gewalt, Ausbeutung, Drogen. Der Dokumentarfilm wurde von Blinker Filmproduktion zusammen mit Films de Force Majeure und ZDF in Zusammenarbeit mit Arte produziert. Die Filmstiftung unterstützte die Postproduktion mit 20.000 Euro. Die Entwicklung und Produktion wurden durch französische Förderungen, MEDIA und Eurimages unterstützt. Den Vertrieb übernimmt Doc & Film International. „Game Girls“ ist bei der Berlinale 2018 außerdem für den Glashütte Original-Dokumentarfilmpreis nominiert. Der diesjährigen Jury gehört u.a. die deutsche Regisseurin und Künstlerin Ulrike Ottinger an, die selbst mehrfach mit ihren Filmen zur Berlinale eingeladen wurde.

Forum: „Aggregat“ von Marie Wilke
„Aggregat“ beobachtet die Arbeit von deutschen Journalisten und Politikern. In einer Zeit des Umbruchs: Flüchtlingskrise und Rechtspopulismus stellen das demokratische System auf die Probe. Drehorte waren Redaktionen, die Bundespressekonferenz und Konferenzräume im Bundestag, aber auch Schrebergärten, Marktplätze und Gaststätten. Der Film zeigt Fragmente aus einem Land im Umbruch: Abgeordnete der SPD üben in einer internen Veranstaltung den Umgang mit rechtspopulistischen Thesen. In einem Info-Zelt des Deutschen Bundestags wird Politik nachgespielt. Journalisten der Bild-Zeitung und der taz diskutieren in Redaktionskonferenzen über Themen des Tages. TV-Redakteure produzieren einen Fernsehbeitrag über die identitäre Bewegung. Eine Menschenmenge ruft: Volksverräter. Lügenpresse. „Aggregat“ ist eine Sammlung aus Bildern, Eindrücken und Bruchstücken der politischen und medialen Gegenwart der deutschen Demokratie. Der Dokumentarfilm von Marie Wilke wurde von der Kundschafter Filmproduktion zusammen mit der Redaktion „Das kleine Fernsehspiel“ des ZDF produziert und von der Filmstiftung NRW mit 50.000 Euro gefördert, weitere Gelder kamen von MDM, DFFF, nordmedia und MBB. Zorro Film wird die Produktion ins Kino bringen. Marie Wilke war im Jahr 2013 Stipendiatin des Gerd Ruge Stipendium der Filmstiftung NRW.

Forum: „La Cama“ von Mónica Lairana
Das Drama mit dem englischen Titel „The Bed“ zeigt den letzten gemeinsamen Tag von Jorge und Mabel als Paar. Das Familienhaus steht zum Verkauf und die beiden müssen es auflösen und all ihre materiellen Besitztümer aufteilen, bevor der Umzugswagen eintrifft. Sie haben Sex, weinen und lachen, essen und trinken miteinander. Währenddessen lösen sie ihren Haushalt auf und inmitten dieser emotionalen Höhen und Tiefen verabschieden sie sich voneinander. Mónica Lairana inszeniert in ihrem Drama Alejo Mango und Sandra Sandrini als Paar, welches sich nach 30 Jahren Ehe trennt. Die Produktion von Gema Films (ARG) entstand in Koproduktion mit Rio Abajo Producciones (AR), 3 Moinhos (BRA), Topkapi Films (NL) und der Kölner Sutor Kolonko. Die Filmstiftung NRW unterstützte die Produktion mit 50.000 Euro, weitere Förderer sind INCAA, Ancine, Hubert Bals Fund Development & Plus und World Cinema Fund. „La Cama“ ist außerdem für den GWFF Preis Bester Erstlingsfilm nominiert.

Generation 14plus: „Cobain“ von Nanouk Leopold
„Cobain“ ist eine Produktion der Circe Films (NL) in Koproduktion mit der Kölner Coin Film, A Private View (B) und The Film Kitchen (NL), als beteiligter Sender wirkt der WDR mit. Die Geschichte: Als der 15-jährige Cobain erfährt, dass seine drogensüchtige Mutter wieder schwanger ist, will er sie zum Entzug überreden. Weil Mia aber seine Hilfe gänzlich ablehnt, versucht er seinen ungeborenen Bruder zu retten. In dem Drama spielen Bas Keizer, Naomi Velissariou, Wim Opbrouck und Dana Marineci die Hauptrollen. Die Filmstiftung NRW unterstützte die Produktion mit 180.000 Euro, weiterer Förderer ist Eurimages. W-film bringt „Cobain“ am 13. September in die Kinos.

Generation 14plus: Retablovon Alvaro Delgado Aparicio
„Retablo“ heißt der Debütfilm des peruanischen Regisseurs Alvaro Delgado Aparicio. Er erzählt von dem 14-jährigen Segundo, der mit den Eltern in einem Dorf hoch oben in den Bergen Perus lebt. Sein Vater Noé ist ein angesehener Künstler und Segundos Vorbild. Er fertigt Altarretabel, kunstvoll verzierte Schreine für Kirchen- und Hausaltäre, und führt seinen Sohn in dieses Handwerk ein. Doch ihr enges Verhältnis hat Risse bekommen, denn Noé hütet ein dunkles Geheimnis. Schonungslos und in gesättigten Farben schaut der Film hinter die Fassade einer intakt wirkenden Dorfgemeinschaft, in der patriarchale Regeln und homophobe Ansichten mit unerbittlicher Gewalt durchgesetzt werden. Er entwirft das bildgewaltige Panorama einer Welt, in der ein junger Künstler seinen Platz sucht. Die Hauptrollen spielen Magaly Solier und Amiel Cayo. „Retablo“ ist eine Produktion der Dortmunder Summerhill Lights (heute Catch of the Day Films) in Koproduktion mit Siri Producciones (PER) und Dag Hoel Film (NOR). Die Filmstiftung förderte die Postproduktion mit 24.500 Euro.

Perspektive Deutsches Kino: „draußen“ von Johanna Sunder-Plassmann und Tama Tobias-Macht
„draußen“ portraitiert vier Menschen, die in Köln auf der Straße leben. Ausgehend von persönlichen Gegenständen, die aufgeladen sind mit Erinnerungen und Emotionen, öffnet der Film das Tor zu einer Welt, die sonst verschlossen bleibt. Der Film regt nicht nur zu einem Perspektivwechsel an, sondern zeigt vier Obdachlose, die sich ihren Stolz und ihre Würde erhalten haben. Die Produktion der Kölner unafilm unter Senderbeteiligung von WDR und Arte wurde komplett in NRW gedreht und von der Filmstiftung NRW mit 150.000 Euro unterstützt. Den Verleih übernimmt Real Fiction aus Köln. „draußen“ ist bei der Berlinale 2018 im Wettbewerb um den Glashütte Original-Dokumentarfilmpreis.

Perspektive Deutsches Kino: „Luz“ von Tilmann Singer
Mit der Horror-Lovestory „Luz“ schließen Regisseur Tilman Singer und Production Designer Dario Méndez Acosta ihr Studium an der Kunsthochschule für Medien Köln ab. Luz, eine junge Taxifahrerin lateinamerikanischer Herkunft, stolpert mit letzter Kraft in eine Polizeidienststelle. Ein Dämon ist ihr auf den Fersen und fest entschlossen, seiner Geliebten endlich nahe zu sein. Tilman Singers Thriller ist auf 16mm gedreht und spielt mit der Wahrnehmung des Zuschauers. KHM-Absolvent Paul Faltz zeichnet für Bildgestaltung und Kamera verantwortlich. Die Hauptrollen spielen Luana Velis, Jan Bluthardt und Julia Riedler, die Filmstiftung NRW förderte die Produktion der KHM-Absolventen mit 20.000 Euro. „Luz“ ist außerdem für den GWFF Preis Bester Erstlingsfilm nominiert.

Perspektive Deutsches Kino: „Verlorene“ von Felix Hassenfratz
Maria Dragus, Anna Bachmann, Clemens Schick und Enno Trebs spielen die Hauptrollen in „Verlorene“ von Felix Hassenfratz. Der Film erzählt von Maria, die zum ersten Mal verliebt ist – in Valentin, den Zimmermann auf der Walz, der Arbeit findet am Sägewerk der Familie. Maria steht dem Schicksal ohnmächtig gegenüber. Hannah, ihre jüngere Schwester, entdeckt das dunkle Geheimnis und will Maria mit allen Mitteln befreien – auch gegen den Willen ihrer Schwester. „Verlorene“, das Kinodebüt von Felix Hassenfratz, ist eine Produktion der Viafilm in Koproduktion mit Rat Pack Filmproduktion unter Senderbeteiligung von SWR und WDR im Verleih von W-film. Die Filmstiftung NRW unterstützte Drehbuch, Produktion und Verleih mit 181.000 Euro, weitere Förderer sind MFG und DFFF.

Berlinale Shorts: „Blau“ von David Jansen
Der Ozean. Die Weite. Ein traumatisiertes Walkalb. Auf der Suche nach einem neuen Gefährten gerät es immer wieder in gefährliche Situationen. Trotz seines unbändigen Überlebenstriebes ist es von Anfang an verloren. „Blau“ heißt der neue Kurzfilm von David Jansen, produziert vom hi&Moinsen Kollektiv. Die Filmstiftung förderte das Projekt mit 25.000 Euro. David Jansen war bereits 2015 mit seinem Kurzfilm „Däwit“ bei den Berlinale Shorts vertreten.

Hommage für Willem Dafoe
Die Berlinale ehrt in diesem Jahr den Schauspieler Willem Dafoe mit dem Goldenen Ehrenbären und widmet seiner Arbeit eine Hommage. Neben großen amerikanischen Mainstream- wie auch Arthouse-Produktionen spielte er auch immer wieder in europäischen Filmen eine wichtige Rolle. Mit der Filmstiftung arbeitete er in Paul Schraders „Ein Leben für ein Leben – Adam Resurrected“ wie auch in Lars von Triers „Antichrist“, „Nymphomaniac 2“ und „Manderlay“ zusammen. In der Hommage läuft u.a. „Antichrist“.

Lola@Berlinale
In der Reihe Lola@Berlinale präsentieren die Berliner Filmfestspiele Produktionen, die sich in der Vorauswahl für den Deutschen Filmpreis befinden. Darunter sind in diesem Jahr 17 Kinofilme, die eine Förderung der Film- und Medienstiftung NRW erhalten haben.

Focus-Stand und NRW-Empfang
Während des Festivals informieren Mitarbeiter der Film- und Medienstiftung NRW auf dem European Film Market im Martin Gropius-Bau über Fördermöglichkeiten in NRW. Die Filmstiftung präsentiert sich am Stand von Focus Germany, dem Zusammenschluss der großen acht deutschen Filmförderer. Zudem findet während des Festivals der NRW-Empfang des Landes Nordrhein-Westfalen und der Film- und Medienstiftung NRW in der Berliner Landesvertretung statt.

Ausführliche Berichte und Interviews zu den NRW-Filmen in den offiziellen Berlinale-Reihen präsentiert die kommende Ausgabe von „Film und Medien NRW – Das Magazin“, das zu den Filmfestspielen erscheinen wird. Zum Download steht es ab 13. Februar auf der Website der Filmstiftung NRW bereit.

Alle Informationen zum Berlinale-Auftritt der Filmstiftung NRW, zu den geförderten Filmen und den Premieren während des Festivals finden Sie unter www.filmstiftung.de/events/nrwberlinale

 

Überblick: NRW-Filme bei der Berlinale 2018

Wettbewerb

  •  „Mein Bruder heißt Robert und ist ein Idiot“ von Philip Gröning
  • Figlia mia“ von Laura Bispuri
  •  „Las herederas“ von Marcelo Martinessi

Panorama

  •  „Shut Up and Play the Piano“ von Philipp Jedicke
  •  „Styx” von Wolfgang Fischer
  •  „Game Girls“ von Alina Skrzeszewska

Forum

  • Aggregat“ von Marie Wilke
  • La Cama“ von Mónica Lairana

Generation 14plus

  • Cobain“ von Nanouk Leopold
  • Retablo“ von Alvaro Delgado Aparicio

Perspektive Deutsches Kino

  • draußen“ von Johanna Sunder-Plassmann und Tama Tobias-Macht
  • Luz“ von Tilmann Singer
  • Verlorene“ von Felix Hassenfratz

Berlinale Shorts

  • Blau“ von David Jansen

Hommage für Willem Dafoe

  • Antichrist“ von Lars von Trier

Lola@Berlinale                                      

  •  Als Paul über das Meer kam“ von Jakob Preuss
  • Aus dem Nichts“ von Fatih Akin
  • Beuys“ von Andres Veiel
  •  „Das Kongo Tribunal“ von Milo Rau
  • Die Häschenschule – Jagd nach dem Goldenen Ei“ von Ute von Münchow-Pohl
  • Eingeimpft“ von David Sieveking
  • Fighter“ von Susanne Binninger
  • Fühlen Sie sich manchmal ausgebrannt und leer?“ von Lola Randl
  • Happy“ von Carolin Genreith
  • HERRliche Zeiten“ von Oskar Roehler
  • Magical Mystery – Oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt“ von Arne Feldhusen
  • Meine glückliche Familie“ von Nana & Simon
  • Rock My Heart“ von Hanno Olderdissen
  • System Error“ von Florian Opitz
  • Teheran Tabu“ von Ali Soozandeh
  • Wenn Gott schläft“ von Till Schauder
  • Zwei im falschen Film“ von Laura Lackmann