Filmstiftung NRW mit 27 geförderten Produktionen und den 3. „Drama Series Days“ bei der Berlinale
Die Film- und Medienstiftung NRW ist bei den 67. Internationalen Filmfestspielen Berlin (9. bis 19. Februar 2017) mit insgesamt 27 geförderten Produktionen in allen wichtigen Festivalreihen vertreten – davon mit drei Weltpremieren im Wettbewerb. Zudem ist sie bereits im dritten Jahr in Folge Partner der deutlich erweiterten „Drama Series Days“ im Rahmen des European Film Market (EFM). Erneut vertritt die Filmstiftung das Filmland NRW am „Focus Germany“-Stand des EFM, und gemeinsam mit dem Land Nordrhein-Westfalen lädt sie zum traditionellen NRW-Empfang am ersten Festival-Sonntag.
„NRW präsentiert sich bei der diesjährigen Berlinale mit insgesamt 27 geförderten Filmen und dabei eindrucksvoll das Filmschaffen in NRW. Das Spektrum reicht von internationalen Koproduktionen über deutsches Arthouse und Dokumentarfilme bis hin zum jungen Kino und Debüts. Die Einladungen in alle Sektionen bei einem der wichtigsten Filmfestivals sind eine besondere Auszeichnung für alle Produzenten und Filmemacher aus NRW. Besonders erfreulich ist die Entwicklung der Drama Series Days, die die Filmstiftung gemeinsam mit dem European Film Market ins Leben gerufen hat und die mit ihrer nunmehr dritten Ausgabe mit noch mehr Veranstaltungen auf größerer Fläche weiterhin auf Erfolgskurs sind“, so Petra Müller, Geschäftsführerin der Film- und Medienstiftung NRW. „Wir freuen uns auf die Berlinale 2017 mit Premieren, großen Kino-Erlebnissen, kreativem Austausch und spannenden Begegnungen.“
Mit „Beuys“ von Andres Veiel, „Ana, mon Amour“ von Calin Peter Netzer und „Mr. Long“ von Sabu stehen gleich drei filmstiftungs-geförderte Produktionen im Wettbewerb um den Goldenen Bären. Romuald Karmakars neuer Film „Denk ich an Deutschland in der Nacht“ ist im Panorama zu sehen. Im Forum wird „Meine glückliche Familie“ von Nana & Simon gezeigt, der auch im aktuellen Wettbewerb des Sundance Festivals läuft, und mit „Offene Wunde Deutscher Film“ präsentieren Dominik Graf und Johannes F. Sievert den Nachfolger ihres letztjährigen Berlinale-Films „Verfluchte Liebe Deutscher Film“. Im Wettbewerb Generation K+ geht „Die Häschenschule – Jagd nach dem goldenen Ei“ von Ute von Münchow-Pohl an den Start, und in der Reihe Perspektive Deutsches Kino ist der Dokumentarfilm „Eisenkopf“ des KHM-Absolventen Tian Dong zu sehen. Lars Hennings „Zwischen den Jahren“ läuft ebenfalls in dieser Reihe. „Der junge Karl Marx“ von Raoul Peck feiert seine Premiere in der Reihe Berlinale Special. Hier ist auch erstmals Rainer Werner Fassbinders „Acht Stunden sind kein Tag“ in der restaurierten Version zu sehen. Anlässlich des Todes von Werner Nekes wird der Film „Werner Nekes – Das Leben zwischen den Bildern“ als Ehrung im Berlinale Special laufen. In der Reihe Lola@Berlinale stehen darüber hinaus 16 aktuelle filmstiftungsgeförderte Produktionen auf dem Programm, u.a. der frisch für den Oscar nominierte „Toni Erdmann“.
„Drama Series Days“
Die Film- und Medienstiftung NRW ist zum dritten Mal offizieller Hauptpartner der „Drama Series Days“ im Rahmen des European Film Market bei der Berlinale. Nach dem großen Erfolg in den vergangenen beiden Jahren wird das Programm der „Drama Series Days“ deutlich ausgebaut und erstreckt sich erstmals über drei Tage. Entsprechend steht auch ein Ortswechsel bevor: Vom 13. bis 15. Februar findet die dritte Ausgabe der „Drama Series Days“ erstmals im Zoo Palast statt. Die „Drama Series Days“ werden am Morgen des 13. Februar durch Berlinale-Direktor Dieter Kosslick, EFM-Direktor Matthijs Wouter und Filmstiftungs-Geschäftsführerin Petra Müller eröffnet. Im Anschluss wird der EFM gemeinsam mit der Filmstiftung NRW und der IFA sowie in Kooperation mit dem The Hollywood Reporter ein Panel zum Thema „How to Make Your Series Go Global? Co-Production, Financing and Distribution Strategies for Binge-worthy TV” veranstalten. Am Nachmittag werden unter der Überschrift „European Series Funding at a Glance“ die aktuellen Instrumente europäischer Serienförderung präsentiert.
Co-Production Market
Im Rahmen des 14. Berlinale Co-Production Market als Teil des EFM treffen 36 Spielfilmprojekte mit internationalen Partnern aus dem Bereich Koproduktion und Finanzierung zusammen. Zu den ausgewählten Projekten zählt auch das filmstiftungsgeförderte „7500“ von Patrick Vollrath der Kölner augenschein Filmproduktion. Beim Company Matching sind die Kölner Weydemann Bros. vertreten.
Die NRW-Filme bei der Berlinale im Einzelnen
Wettbewerb: „Beuys“
Bei der Berlinale präsentiert Andreas Veiel seinen neuen Dokumentarfilm „Beuys“ über einen der berühmtesten deutschen Künstler. Der Mann mit dem Hut, dem Filz und der Fettecke. 30 Jahre nach seinem Tod erscheint er als Visionär, der seiner Zeit voraus war. Geduldig versuchte er schon damals zu erklären, dass „Geld keine Ware sein darf“. Er wusste, dass der Geldhandel die Demokratie unterwandern würde. Doch mehr als das. Beuys boxt, parliert, doziert und erklärt dem toten Hasen die Kunst. Wollen Sie eine Revolution ohne Lachen machen? fragt er grinsend. Sein erweiterter Kunstbegriff führte ihn mitten in den Kern auch heute relevanter gesellschaftlicher Debatten. Regisseur Andres Veiel und sein Team stellten mit „Beuys“ eine Collage aus zum Teil bisher unerschlossener Bild- und Tondokumenten zusammen. Die Filmstiftung NRW förderte den Dokumentarfilm über Joseph Beuys von zero one film und der Kölner Terz Film mit 180.000 Euro, weitere Mittel kamen vom Medienboard Berlin-Brandenburg, BKM, FFA, DFFF und MEDIA. Als Sender waren SWR/ARTE und WDR beteiligt. Piffl Medien wird den Film in die deutschen Kinos bringen. „Beuys“ ist auch für den Glashütte Original Dokumentarfilmpreis nominiert.
Wettbewerb: „Ana, mon amour“
Die rumänisch-deutsch-französische Koproduktion „Ana, mon Amour“ von Calin Peter Netzer ist die Geschichte einer grenzüberschreitenden Liebe. Ana und Toma entscheiden sich trotz Anas psychischer Erkrankung und der widrigen Umstände ihrer beider Herkunft für ihre Beziehung zu kämpfen und erschaffen sich ein Miteinander, das sie bis in eine Co-Abhängigkeit treibt. Es ist das Psychogramm einer Partnerschaft, die am Extrem ihres Daseins zu scheitern droht. In den Hauptrollen der internationalen Koproduktion von Parada Film (RO), augenschein Filmproduktion und Sophie Dulac Productions (FR) sind Diana Cavallioti und Mircea Postelnicu zu sehen. Die Filmstiftung unterstützte das Drama mit 250.000 Euro, weitere Mittel kamen von Eurimages, als Sender ist HBO Romania beteiligt. Der Kölner Verleih Real Fiction Film wird „Ana, mon Amour“ in die deutschen Kinos bringen, der Weltvertrieb liegt bei Beta Cinema.
Wettbewerb: „Mr.Long“
Weil der Ärger mit der lokalen Mafia kein Ende nimmt, flüchtet der taiwanesische Auftragskiller Mr. Long, nach Japan in eine abgelegene Kleinstadt und versucht sich dort als Kleinunternehmer: er eröffnet einen kleinen Nudelimbiss. Zu der alleinerziehenden Mutter Lily und ihrem achtjährigen Sohn bahnt sich eine Beziehung an, die jäh unterbrochen wird, als die Vergangenheit ihn wieder einholt. Die Suche nach einem Weg aus der Spirale der Gewalt, nach Ruhe und Geborgenheit durchzieht das Werk des japanischen Regisseurs Sabu. Das Drama wurde von der Kölner Rapid Eye Movies koproduziert, in Kooperation mit Live Max Film (Tokio), LDH Pictures (Tokio), BLK2 Pictures (Hongkong) und Kaohsiung Film Fund (Taiwan). Die Filmstiftung förderte mit 30.000 Euro. Jet Tone Films übernimmt den Weltvertrieb für „Mr. Long“.
Panorama: „Denk ich an Deutschland in der Nacht“
Romuald Karmakar stellt in seinem neuen Film „Denk ich an Deutschland in der Nacht“ den Techno in den Mittelpunkt. Techno aus Deutschland ist weltweit einzigartig und einer der wichtigsten Kulturexporte. Dieser Film geht dem Phänomen auf den Grund. Befragt wurden die wichtigsten Musikproduzenten und DJs aus Deutschland, sie wurden exklusiv auf die Bühnen der wichtigsten Clubs und Festivals in Deutschland und Europa begleitet. Die Produktion von Arden Film in Koproduktion mit der Kölner Rapid Eye Movies entstand unter Senderbeteiligung von ZDF und Arte und wurde von der Filmstiftung NRW mit 50.000 Euro unterstützt; weitere Förderer waren MBB, Hessische Filmförderung, DFFF und FFA. Rapid Eye Movies bringt den Film auch ins Kino.
Forum: „Meine glückliche Familie“
„Meine glückliche Familie“ heißt der neue Film des Regisseur-Duos Nana & Simon, der gerade im Wettbewerb des Sundance Festivals vorgestellt wurde. Der Film erzählt von der Literaturlehrerin Manana, die am Abend ihres 52. Geburtstags ihrer völlig überraschten Familie verkündet, dass sie ausziehen wird, nachdem sie seit 25 Jahren mit ihrem Mann verheiratet ist und zusammen mit diesem, ihren Eltern und ihren zwei erwachsenen Kindern samt einem Schwiegersohn in einer Drei-Zimmer-Wohnung in Tbilisi lebt. Als diese tatsächlich ihren Koffer packt, sind alle fassungslos. Manana sei längst aus dem „Scheidungsalter“ raus und habe einen einwandfreien Ehemann, der weder trinke, Drogen nähme oder sie schlage. Doch Manana bleibt konsequent und tut etwas, was im patriarchalen Georgien undenkbar ist: sie zieht in eine kleine Wohnung, um allein zu leben. Das Drama ist eine Produktion der augenschein Filmproduktion mit Polare Film (GE) und Arizona Productions (FR) und entstand unter Beteiligung des ZDF – Das kleine Fernsehspiel. Die Filmstiftung förderte mit 250.000 Euro, weitere Förderer waren Eurimages, BKM, DFFF, GNFC Georgian National Film Center, CNC und Medias Development.
Forum: „Offene Wunde Deutscher Film“
Im vergangenen Jahr waren Dominik Graf und Johannes F. Sievert mit „Verfluchte Liebe Deutscher Film“ bei der Berlinale. In diesem Jahr sind sie mit ihrem Nachfolgeprojekt „Offene Wunde Deutscher Film“ im Forum vertreten. Der abendfüllende Dokumentarfilm-Essay begibt sich auf eine weitere archäologische Reise in die Steinbrüche der deutschen Filmgeschichte und versucht einige der Wege sichtbar zu machen, die gekappt wurden, die man nicht hätte weitergehen müssen – aber können… Die Produktion der Augustin Film unter Sendebeteiligung von WDR und Arte wurde zur Hälfte in NRW gedreht und von der Filmstiftung NRW mit 35.000 Euro gefördert.
Generation K+ competition: „Die Häschenschule – Jagd nach dem goldenen Ei“
„Die Häschenschule – Jagd nach dem Goldenen Ei“ von Ute von Münchow-Pohl setzt die Reihe hochwertiger filmstiftungsgeförderter Animationsfilme fort. In der liebevoll modernisierten Version des Osterklassikers landet Max, kleinkrimineller Großstadthase, in der Häschenschule. Dank des Trainings durch die mysteriöse Hermine und mit Hilfe der süßen Emmi lernt er neben den geheimen Techniken der Osterhasen auch einiges über sich selbst und wächst schließlich beim finalen Kampf gegen eine gewiefte Fuchsfamilie über sich hinaus. Die Produktion der Akkord Film Produktion in Koproduktion mit Virgin Lands, NDR und SWR wurde von der Filmstiftung mit 380.000 Euro gefördert, weitere Gelder kamen vom FFF Bayern, MFG, FFHSH, MBB, Nordmedia und FFA. Universum wird den Film am 16. März in die deutschen Kinos bringen, der Weltvertrieb liegt bei Sola Media.
Perspektive Deutsches Kino: „Eisenkopf“
KHM-Absolvent Tian Dong fährt mit seinem Abschlussfilm „Eisenkopf“ zur Berlinale. Der abendfüllende Dokumentarfilm handelt von einer besonderen, jungen Fußballmannschaft, die in China zunehmend an Aufmerksamkeit gewinnt: die „Shaolin-Kungfu-Fußballmannschaft“. Ihre Art Fußball zu spielen vereint den traditionellen Ballsport mit Elementen der uralten chinesischen Kampfkunst. Beim Spiel werden Techniken wie der Shaolin-„Eisenkopf“ oder der Shaolin-„Wirbelwind-Fuß“ eingesetzt, wobei man sich jedoch an die FIFA-Regeln hält. Das Training mit Kungfu-Elementen soll Stärke, Kondition und Flexibilität der Spieler verbessern. Die Produktion der KHM wurde von der Filmstiftung mit 19.000 Euro gefördert. „Eisenkopf“ ist auch für den Glashütte Original Dokumentarfilmpreis nominiert.
Perspektive Deutsches Kino: „Zwischen den Jahren“
Die Kölner Radical Movies Production produzierte den Film „Zwischen den Jahren“ des Autors und Regisseurs Lars Henning mit Peter Kurth, Catrin Striebeck und Karl Markovics komplett in Nordrhein-Westfalen. Zum Inhalt: Becker ein wortkarger, etwas grobschlächtiger Mann, ist nach einer lebenslangen Haftstrafe aus dem Gefängnis entlassen worden. Sein altes Leben liegt genau so weit hinter ihm wie die schreckliche Tat, die er damals begangen hat. Jetzt will er nur noch seine Ruhe, sein neues Leben führen. Doch dann taucht Dahlmann auf, der Mann, dessen Leben Becker vor achtzehn Jahren zerstört hat. Als Dahlmanns Frau Dana ihn bei einem Raubüberfall überraschte, erschoss Becker sie und ihre kleine Tochter Lili. Becker bittet Dahlmann um Vergebung, doch er hat keine Chance bei Dahlmann, der letztendlich Vergeltung sucht. Becker muss ihn stoppen, um die Menschen, die ihm wichtig sind, zu schützen und die Gewalt, die er aus seinem Leben verbannt hatte, holt ihn jetzt wieder ein. Als Sender sind WDR und Arte beteiligt, die Filmstiftung förderte mit 450.000 Euro. Temperclayfilm bringt den Film am 16. März in die Kinos.
Berlinale Special: „Der junge Karl Marx“
„Der junge Karl Marx“ mit August Diehl, Stefan Konarske und Vicky Krieps in den Hauptrollen wird im Berlinale Special laufen. Raoul Pecks bildstarkes Porträt der frühen Freundschaft zwischen Karl Marx und Friedrich Engels erzählt von der Begegnung zweier Geistesgrößen, die die Welt verändern und die alte Gesellschaft überwinden wollten. In großen Bildern und mit viel Sensibilität erzählt Raoul Peck die Entstehungsgeschichte einer weltbekannten Idee als Porträt einer engen Freundschaft. Ihm gelingt ein so intimer wie präziser Blick in die deutsche Geistesgeschichte, die durch zwei brillante und gewitzte Köpfe seit der Renaissance nicht mehr so grundlegend erschüttert wurde. „Der junge Karl Marx“ ist eine Produktion von Rohfilm, AGAT Films, Velvet Film und Artemis, als Sender ist der SWR beteiligt. Die Filmstiftung NRW förderte den Film mit 300.000 Euro, weitere Förderer sind MDM, MBB, DFFF und die Deutsch-Französische Förder-kommission. Die Dreharbeiten fanden u. a. im Bocholter Textilwerk statt. Neue Visionen bringt den Film am 2. März ins Kino.
Berlinale Special: „Acht Stunden sind kein Tag“
„Acht Stunden sind kein Tag“ ist eines der frühen Fernsehwerke von Rainer Werner Fassbinder, das 1972 vom WDR produziert und nun von der Rainer Werner Fassbinder Foundation, mit Unterstützung des Museum of Modern Art und ARRI Media aufwändig restauriert wurde. Es ist eines der letzten Fernsehwerke Fassbinders, dessen Rechte für eine DVD, Kino- und Online-Auswertung bisher nicht zu Verfügung standen. Bei der Restaurierung wurde auf das 16-mm Original-Positiv zurückgegriffen und auf aktuellem technischen Standard in ursprünglicher Bild- und Tonqualität wiederhergestellt. Die Filmstiftung NRW förderte diese Restaurierung mit 100.000 Euro, weitere Förderer sind die FFA, R.W.F. Werkschau und der Verlag der Autoren. Mit der fünfteiligen TV-Serie „Acht Stunden sind kein Tag“ setzte sich Rainer Werner Fassbinder mit dem Arbeitsleben der 70er Jahre auseinander, das Thema hat im Kontext der heutigen Globalisierung allerdings nicht an Brisanz verloren. Wie viele Stunden bleiben nach einem achtstündigen Arbeitstag, die nicht von beruflichen, politischen und familiären Problemen bestimmt sind? Erstmals wurde eine Familienserie im Arbeitermilieu angesiedelt, sozialpolitische und ökonomische Aufklärung verbunden mit Alltagsgeschichten voll Spannung und Unterhaltungswert. In den Hauptrollen sind Gottfried John, Hanna Schygulla, Luise Ullrich, Werner Finck, Irm Hermann, Wolfgang Schenck, Hans Hirschmüller u. v. a. zu sehen. Auf der Berlinale wird die aufwändige Restaurierung uraufgeführt, zeitgleich wird eine DVD bei Studiocanal erscheinen.
Berlinale Special Ehrung: „Werner Nekes – Das Leben zwischen den Bildern“
Anlässlich des Todes von Werner Nekes zeigt die Berlinale den soeben fertig gestellten Dokumentarfilms von Ulrike Pfeiffer über Werner Nekes, der als einer der bedeutendsten zeitgenössischen Experimental-filmemacher gilt und zugleich Herr über die größte kinematographische Sammlung der Welt war. Der Film setzt sich mit dem Werk des außergewöhnlichen Filmemachers auseinander und entdeckt in einer ehemaligen Lederfabrik in Mülheim a. d. Ruhr das Universum des Experimentalfilmers. Alexander Kluge, Bazon Brock, Helge Schneider und exponierte Protagonisten des "anderen Kinos" in Deutschland geben Werner Nekes ein würdiges Geleit. Produziert wurde „Werner Nekes – Das Leben zwischen den Bildern“ von der TAG/TRAUM Filmproduktion in Koproduktion mit Kinescope Film. Die Filmstiftung förderte mit 60.000 Euro, weitere Förderer sind BKM, nordmedia und FFHSH sowie die Rudolf Augstein Stiftung. Die Veranstaltung gilt als Tribute to Werner Nekes, der am 22. Januar verstarb. Zur Einführung werden Festivaldirektor Dieter Kosslick und Daniel Kothenschulte sprechen.
Lola@Berlinale
In der Reihe Lola@Berlinale präsentieren die Berliner Filmfestspiele Produktionen, die sich in der Vorauswahl für den Deutschen Filmpreis befinden. Darunter sind in diesem Jahr 16 Kinofilme, die eine Förderung der Film- und Medienstiftung NRW erhalten haben: „Auf Augenhöhe“ von Evi Goldbrunner, „Auf einmal“ von Asli Özge, „Cahier Africain“ von Heidi Specognas, „Das kalte Herz“ von Johannes Naber, „Die Mitte der Welt“ von Jakob M. Erwa, „Gleissendes Glück“ von Sven Taddicken, „Happy Hour“ von Franz Müller, „Kundschafter des Friedens“ von Robert Thalheim, „Marija“ von Michael Koch, „Mullewapp – Eine schöne Schweinerei“ von Tony Loeser und Theresa Strozyk, „Nebel im August“ von Kai Wessel, „Paula“ von Christian Schwochow, „Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt“ von Wolfgang Groos, der oscarnominierte „Toni Erdmann“ von Maren Ade, „Wer ist Oda Jaune?“ von Kamilla Pfeffer, „Wild“ von Nicolette Krebitz.
Focus-Stand und NRW-Empfang
Während des Festivals informieren Mitarbeiter der Film- und Medienstiftung NRW auf dem European Film Market im Martin Gropius-Bau über Fördermöglichkeiten in NRW. Die Filmstiftung präsentiert sich am Stand von Focus Germany, dem Zusammenschluss der acht großen deutschen Filmförderer. Zudem findet während des Festivals der NRW-Empfang des Landes Nordrhein-Westfalen und der Film- und Medienstiftung NRW in der Berliner Landesvertretung NRW statt.
Ausführlichere Berichte und Interviews zu den NRW-Filmen in den offiziellen Berlinale-Reihen präsentiert die kommende Ausgabe von „Film und Medien NRW – Das Magazin“, das zu den Filmfestspielen erscheinen wird. Zum Download steht es ab 6. Februar auf der Website der Film- und Medienstiftung NRW bereit.
Alle Informationen zum Berlinale-Auftritt der Filmstiftung NRW, zu den geförderten Filmen und den Premieren während des Festivals finden Sie unter www.filmstiftung.de
Übersicht: NRW-Filme bei der Berlinale 2017
Wettbewerb
- „Beuys“ von Andres Veiel
- „Ana, mon amour“ von Calin Peter Netzer
Panorama
„Denk ich an Deutschland in der Nacht“ von Romuald Karmakar
Forum
- „Meine glückliche Familie“ von Nana & Simon
„Offene Wunde Deutscher Film“ von Dominik Graf und Johannes F. Sievert
Generation Kplus competition
- „Die Häschenschule – Jagd nach dem goldenen Ei“ von Ute von Münchow-Pohl
Perspektive Deutsches Kino
- „Eisenkopf“ von Tian Dong
- „Zwischen den Jahren“ von Lars Henning
Berlinale Special
- „Der junge Karl Marx“ von Raoul Peck
- „Acht Stunden sind kein Tag“ von Rainer Werner Fassbinder
- „Werner Nekes – Das Leben zwischen den Bildern“ von Ulrike Pfeiffer (Sondervorführung als Ehrung)
Lola@Berlinale
- „Auf Augenhöhe“ von Evi Goldbrunner
- „Auf einmal“ von Asli Özge
- „Cahier Africain“ von Heidi Specognas
- „Das kalte Herz“ von Johannes Naber
- „Die Mitte der Welt“ von Jakob M. Erwa
- „Gleissendes Glück“ von Sven Taddicken
- „Happy Hour“ von Franz Müller
- „Kundschafter des Friedens“ von Robert Thalheim
- „Marija“ von Michael Koch
- „Mullewapp – Eine schöne Schweinerei“ von Tony Loeser und Theresa Strozyk
- „Nebel im August“ von Kai Wessel
- „Paula“ von Christian Schwochow
- „Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt“ von Wolfgang Groos
- „Toni Erdmann“ von Maren Ade
- „Wer ist Oda Jaune?“ von Kamilla Pfeffer
- „Wild“ von Nicolette Krebitz