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Film und Medien Stiftung NRWNewsFördermeldungenFilmstiftung vergibt 134.000 Euro für Low Budget-Projekte im Bereich Verleih und Weltvertrieb

Filmstiftung vergibt 134.000 Euro für Low Budget-Projekte im Bereich Verleih und Weltvertrieb

  • Koproduktion der Pandora Filmproduktion „Die Erbinnen“ kommt im Oktober ins Kino; Drama wurde bei der Berlinale mit zwei Silbernen Bären ausgezeichnet
  • Real Fiction bringt „draußen“, einen Dokumentarfilm der Kölner Regisseurinnen Tama Tobias-Macht und Johanna Sunder-Plaßmann, auf die Leinwand
  • „Klasse Deutsch“: Dokumentarfilm von Florian Heinzen-Ziob über den Einstieg geflüchteter Kinder in das deutsche Schulsystem

„draußen“, Verleih: Real Fiction Film, Förderung: 21.000 Euro
Der Dokumentarfilm von Tama Tobias-Macht und Johanna Sunder-Plaßmann portraitiert vier Obdachlose in Köln. Neben Gesprächen und Beobachtungen ihres Alltags wird ein Schwerpunkt auf die Besitztümer der Männer und eine bewusste Inszenierung der wenigen Gegenstände, die die Protagonisten besitzen, gelegt. Der Film, den die Kölner Unafilm produziert hat und der seine Uraufführung bei der diesjährigen Berlinale in der Reihe Perspektive Deutsches Kino feierte, wird ab dem 30. August bundesweit in den deutschen Kinos zu sehen sein.

„Matangi/Maya/M.I.A.“, Verleih: Rapid Eye Movies, Förderung: 20.000 Euro
Vom Flüchtling zum Popstar: Der Dokumentarfilm spürt dem Leben der Sängerin und Pop-Ikone M.I.A. nach. Anhand von Archivmaterial aus den letzten 22 Jahren, das meiste von Maya selbst gedreht, zeigt Steve Loveridge, wie sie Popmusik als politisches Sprachrohr nutzt und dabei nicht davor zurückschreckt, als Außenseiterin dazustehen. Nach der Weltpremiere in Sundance ab 22. November im deutschen Kino.

„Klasse Deutsch“, Verleih: W-film, Förderung: 19.000 Euro
Was ist der Unterschied zwischen finden und erfinden? Wie funktioniert ein Wörterbuch? Die B206 ist keine normale Schulklasse. Maximal zwei Jahre hat die resolute Kölner Lehrerin Ute Vecchio Zeit, Kinder, die aus dem Ausland neu nach Deutschland kommen, mit Härte und Hingabe auf das deutsche Schulsystem vorzubereiten. Dabei sind die Herausforderungen so vielschichtig wie die Länder und Kulturen, aus denen die Kinder kommen. Der Dokumentarfilm von Florian Heinzen-Ziob ist ab 25. Oktober im Kino.

„Stiller Kamerad“, Weltvertrieb und Verleih: Rushlake Media, Förderung: 19.000 Euro
Der Dokumentarfilm begleitet eine Soldatin und zwei Soldaten der Bundeswehr in ihrem Bemühen, mit Hilfe der Pferde-gestützten Traumatherapie einen Weg zurück in den Alltag zu finden. Dabei wirft Regisseur Leonhard Hollmann einen sehr persönlichen Blick auf die unterschiedlichen Charaktere mit ihren individuellen Erlebnissen. Er begleitet die Therapiestunden als stiller Beobachter und ermöglicht dadurch einen Zugang zu dem besonderen Therapieansatz von Claudia Swierczek.

„The Last Movie“, Verleih: Rapid Eye Movies, Förderung: 15.000 Euro
Dennis Hoppers lang verschollener Meta-Western ist ein avantgardistisches Meisterwerk. Seine zweite Regiearbeit ist weitaus experimenteller angelegt als „Easy Rider“ und kehrte Hollywood-Konventionen den Rücken. Die Geschichte um einen Stuntman, der nach Dreharbeiten in einer peruanischen Kleinstadt zurückbleibt, ist eine philosophische Reise, zutiefst persönlich gefärbt, kompromisslos, wunderschön, schroff und eine Reflexion über das Kino selbst. Nach knapp 50 Jahre gibt es ab 27. Dezember wieder die Gelegenheit, „The Last Movie“ im Kino zu sehen.

„Global Family“, Made in Germany, Förderung: 10.000 Euro
Die Familie Shaash lebt auf der ganzen Welt verteilt. Der Bürgerkrieg in Somalia hat sie dazu gezwungen. Plötzlich muss die 88jährige Imra, die Älteste, ihr Exil in Äthiopien verlassen. Doch wo soll sie hingehen? Und wohin darf sie gehen? Basierend auf dieser Frage entspinnt sich ein transnationales Familiendrama, in dem die Familie alles versucht und doch scheitert, eine neue Heimat für Imra zu finden. Die Kinotour mit den Dokumentarfilmern Melanie Andernach und Andreas Köhler läuft noch bis Herbst in den Kinos.

„Eine gefangene Frau“, Verleih: Partisan Filmverleih, Förderung: 10.000 Euro
Seit über zehn Jahren lebt die 52jährige Ungarin Marish als moderne Haussklavin bei einer wohlhabenden Familie. Tagsüber putzt, kocht und wäscht sie. Daneben arbeitet sie in einer Fabrik. Das Geld, das sie dort verdient, muss sie abgeben. Eigenes Geld hat sie nicht. Was bleibt, sind Zigaretten und ein Schlafplatz auf dem Sofa. Durch die Begegnung mit der Regisseurin Bernadett Tuza-Ritter beginnt Marish vorsichtig, ihre Abhängigkeit zu hinterfragen und plant, zu fliehen. Der bewegende Dokumentarfilm, den die Kölner Corso Filmproduktion koproduziert hat, läuft ab 18. Oktober im Kino. 

„Die Erbinnen“, Verleih: Grandfilm, Förderung: 10.000 Euro
Chela und Chiquita sind schon lange ein Paar. Die extrovertierte Chiquita regelt das gemeinsame Leben. Chela hingegen verlässt eher ungern das Haus, lieber verbringt sie den Tag hinter ihrer Staffelei. Als Chiquita wegen Überschuldung ins Gefängnis kommt, ist Chela plötzlich auf sich allein gestellt. Mit ihrem alten Daimler beginnt sie, ältere Damen aus der Nachbarschaft zu chauffieren. Hierbei lernt sie auch eine der Töchter kennen. Diese Begegnung verändert Chela nachhaltig. Das Drama von Marcelo Martinessi, das die Kölner Pandora Film koproduziert hat und das nach seiner Uraufführung im Wettbewerb der Berlinale mit vier Preisen ausgezeichnet wurde, startet am 18. Oktober in den deutschen Kinos.

„Lucica und ihre Kinder“, Bettina Braun, Förderung: 5.000 Euro
Alleinerziehend mit sechs Kindern in der Dortmunder Nordstadt sieht sich Lucica, Roma aus Rumänien, und auch ihre Kinder mit täglichen Herausforderungen konfrontiert. Die Lage spitzt sich zu, und die Kamera ist immer nah dabei. Aber Nähe schafft Verbindlichkeiten. Wer braucht hier wen? Und wofür? Die Milieustudie der Dokumentarfilmerin Bettina Braun über Armutsmigration innerhalb Europas und über Geben und Nehmen startet im November mit einer Kinotour. 

„Mr. Gay Syria“, Coin Film, Förderung: 5.000 Euro
Zwei schwule syrische Männer versuchen, sich ein neues Leben aufzubauen, nachdem sie gezwungen waren, ihr Heimatland zu verlassen. Husein ist ein Friseur, der in Istanbul gestrandet ist, Mahmoud setzt sich in Berlin für die LGBT-Rechte ein. Was die beiden verbindet, ist der verrückte Traum, an dem internationalen Schönheitswettbewerb „Mr. Gay World“ teilzunehmen und so einem Leben in Unsichtbarkeit zu entfliehen. Der Start des Dokumentarfilms von Ayse Toprak in den Kinos Anfang September wird mit Kooperationsveranstaltungen unterstützt.

Als Jury für die Förderentscheidungen benannte das Filmbüro NW Leila Hamid, Produzentin und Verleiherin Port au Prince Pictures Berlin, Jessica Manstetten, u.a. Leiterin MuVi Programm Internationale Kurzfilmtage Oberhausen, und die Theaterleiterin der Essener Filmkunsttheater Hanna Runge.

Nächster Einreichtermin für die Vereinfachte Förderung – Verleih und Vertrieb – ist der 28. November 2018.