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Film und Medien Stiftung NRWNewsNewsFilmstiftungsgeförderte MaLisa-Studie zu Sichtbarkeit und Vielfalt im TV vorgestellt

Filmstiftungsgeförderte MaLisa-Studie zu Sichtbarkeit und Vielfalt im TV vorgestellt

Am 5. Oktober hat die MaLisa Stiftung gemeinsam mit ihren Partnerinstitutionen neue Studienergebnisse zur Diversität im deutschen Fernsehen veröffentlicht. Untersucht wurden die Vielfaltsdimensionen Geschlecht, Alter, sexuelle Orientierung, Zuschreibung der Herkunft und Behinderung. Im Vergleich zur Studie von 2017 zeigen sich neben Fortschritten hinsichtlich der Geschlechterverteilung weitere Handlungsbedarfe für mehr sichtbare Diversität.

Nach der ersten umfassenden Studie zur audiovisuellen Diversität von 2017 hat die MaLisa Stiftung von Maria und Elisabeth Furtwängler gemeinsam mit den vier großen TV-Sendergruppen und Filmförderungen erneut eine Untersuchung auf den Weg gebracht, um zu messen, was sich seither in Bezug auf Geschlechterdarstellungen getan hat. Zudem wurden für die aktuelle Untersuchung weitere Vielfaltsdimensionen in den Blick genommen. Die Ergebnisse der Studie „Sichtbarkeit und Vielfalt: Fortschrittsstudie zur audiovisuellen Diversität“ für den Bereich TV wurden heute in Berlin vorgestellt.

Für die Studie wurden die Protagonist:innen und Hauptakteur:innen in TV- und Kinderfernseh-Produktionen für das Jahr 2020 hinsichtlich Geschlecht, Alter, Migrationshintergrund, ethnischer Zuschreibung, sexueller Orientierung und Behinderung untersucht. Durchgeführt wurde sie unter der Leitung von Prof. Dr. Elizabeth Prommer vom Institut für Medienforschung der Universität Rostock. Gefördert wurde sie von ARD, ZDF, ProSiebenSat.1, RTL Deutschland sowie der Film- und Medienstiftung NRW, der Filmförderungsanstalt FFA, dem FilmFernsehFonds Bayern, dem Medienboard Berlin-Brandenburg und der MaLisa Stiftung.

Die zentralen Ergebnisse zeigen:

  1. Das Geschlechterverhältnis ist weiterhin unausgewogen. Auf eine Frau kommen über alle TV-Programme hinweg nach wie vor rund zwei Männer.
  1. Es gibt jedoch positive Entwicklungen:
  • In den fiktionalen TV-Produktionen von 2020 ist das Geschlechterverhältnis nahezu ausgewogen.
  • Im Vergleich zu 2016 wird der Altersgap in der TV-Fiktion insgesamt kleiner.
  • In den Informationsformaten erklären Männer nicht mehr allein die Welt.
  1. Handlungsbedarf besteht in folgenden Feldern:
  • Männer kommen immer noch am häufigsten als Experten zu Wort – auch in Berufsfeldern, in denen überwiegend Frauen arbeiten.
  • Es gibt eine große Ungleichheit in der Moderation von (Quiz-)Shows.
  • Das Kinderfernsehen ist insgesamt immer noch unausgewogen. In Produktionen des Jahres 2020 werden aber mehr weibliche Protagonist*innen und Figuren sichtbar.
  • Behinderung, sexuelle Orientierung, Migrationshintergrund und Zuschreibungen der ethnischen Herkunft sind nicht so vielfältig sichtbar, wie in der Bevölkerung verteilt.

Eine ausführliche Zusammenfassung der Ergebnisse inklusive Grafiken finden Sie hier. Die vollständigen Ergebnisse finden Sie hier.