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Förderung für neun Low Budget-Projekte

365.500 Euro gehen an neun Low Budget-Projekte, darunter eine Mark Twain- sowie eine Friedrich Dürrenmatt-Verfilmung, ein Film über die Independent-Band Dinosaur Jr. und ein Projekt über die Kunst des Verlierens.

Spielfilm

„Die Tagebücher von Adam und Eva“, Produzent: Franz Müller Filmproduktion, Mizzi Stock Entertainment, Regie: Franz Müller, Förderung: 85.000 Euro
Als plötzlich ein langhaariges Wesen im Paradies auftaucht, ist Adam mehr als überrascht. Eva folgt ihm überall hin, will alles wissen und ist dazu künstlerisch veranlagt. Eva hingegen findet Adam etwas einfältig, fühlt sich aber merkwürdigerweise zu diesem stoffeligen Typen hingezogen. Und so lernen beide, sich miteinander zu arrangieren. Nach dem Buch von Mark Twain inszeniert Franz Müller den experimentellen Film mit Laura Tonke und Alex Brendemühl.

„Der Schneider“, Produzent: Made in Germany, Regie: Sonia Kentermann, Förderung: 60.000 Euro
Der Grieche Nikos ist einer der letzten seiner Zunft. Er schneidert Maßanzüge für Männer. Doch angesichts der Wirtschaftskrise droht er seinen Laden zu verlieren. Also begibt er sich mit einer selbstgezimmerten mobilen Schneiderei in die Randbezirke Athens und erkennt, dass Frauen trotz Krise noch sehr wohl bereit sind, in maßgeschneiderte Kleidung zu investieren. Nämlich dann, wenn es um ihre Hochzeitskleider geht! Mit Hilfe von Mira wird er der Hochzeitsausstatter der armen Leute.

Dokumentarfilm

„Freakscene – The Story of Dinosaur Jr.“, Produzent: Rapid Eye Movies, Regie: Virus Philipp, Förderung: 60.000 Euro
Die Hommage an die legendäre Band Dinosaur Jr. zeigt, wie sie die Rockszene in den neunziger Jahren inspirierte. Es ist auch die Geschichte um den wortkargen und exzentrischen Gitarristen und Bandleader J. Mascis, der 1997 der Schwager des Regisseurs wurde. Eine emotional, tragisch-komische, mitunter sehr laute Achterbahnfahrt.

„Die Kunst des Verlierens“, Produzent: scöhfett Filme, Regie: Berta Valin Escofet und Stefan Höh, Förderung: 60.000 Euro
Der Mikrokosmos der Trabrennbahn in Berlin bietet universelle Geschichten über gewinnende Verlierer. Ferdi, 66, jagt seit Jahrzehnten mit voller Leidenschaft dem Traberpokal hinterher, allerdings belegt er in jedem einzelnen Rennen den letzten Platz. Bevor seine drei kleinen Töchter in seine Fußstapfen treten können, müssen sie erst mal lernen, wie man anständig verliert.

Kurzfilm

„La Moitié“, Produktion und Regie: Hannah Hummel, Förderung: 15.000 Euro
La Moitié beschreibt die nordöstliche Pariser Peripherie als einen Ort, an dem der 48-jährige Textilarbeiter Koly die Suche nach einer Frau mit der Identitätsfrage verknüpft. Der Film ist in zwei Teile gegliedert: einen längeren stark dokumentarischen und einen narrativen, mit nachgestellten Szenen inszenierten Part.

„Midas – oder die schwarze Leinwand“, Produzent: ÖFilm, Regie: Hannah Dörr, Förderung: 12.000 Euro
Richard Green, Vorstand einer Investmentgesellschaft, wird mit einem Vorschlag seines Aufsichtsrats konfrontiert: Um die Insolvenz der Firma abzuwenden, soll Green durch einen inszenierten Selbstmord sterben. Verzweifelt sucht er Hilfe, doch Freunde und Familie wenden sich von ihm ab. Eine Flucht scheint sinnlos. Green entscheidet sich für den Freitod – und zögert im letzten Moment. Doch es ist bereits zu spät… Nach einem Theaterstück von Friedrich Dürrenmatt.

 Postproduktionsförderung

„Retablo“, Produzent: Summerhill Lights, Regie: Alvaro Delgado-Aparicio, Förderung: 24.500 Euro
Segundo lebt mit seinen Eltern in einem Dorf in den Anden von Peru. Sein Vater ist ein angesehener Künstler, in dessen Fußstapfen der 13-jährige treten möchte. Als Segundo seinen Vater in einem intimen Moment mit einem anderen Mann beobachtet, gerät nicht nur das Leben des Teenagers ins Wanken – auch im Dorf macht das Geheimnis des Vaters seine Runden. In der chauvinistisch geprägten Gemeinde baut sich ein Druck auf, der Segundos ganze Familie bedroht.

Animation / Experimental

„Das kleine Neuron“, Produzent: Pengyu Huang, Lea Hartlaub, Regie: Pengyu Huang, Förderung: 25.000 Euro
Der biografische Film kombiniert dokumentarisches Material mit gezeichneten 2D-Animationen. Auf dem Sterbebett liegend, erinnert sich der Vater der Regisseurin seines Lebens. Er leidet an einer Hirnatrophie und phantasiert. Ein kleines Neuron kommt ihm zur Hilfe. Wie für viele anderen war es auch für ihn schwierig, innerhalb des kontrollierenden Staates China in persönlicher Freiheit zu leben.

„Höhlenmalerei“, Produktion und Regie: Mirjam Baker, Förderung: 24.000 Euro
Der abstrakte Animationsfilm will den Zuschauer mittels farbigerer Linienzeichnungen, die in ständiger Bewegung sind, auf eine hypnotisierende Reise schicken. So dringt er immer weiter vor in eine unentwirrbare Höhle, einen tiefen Raum aus sich ständig verändernden Linien und Farben.

Als Jury für die Förderentscheidungen im Bereich Produktion benannte das Filmbüro NW Regisseurin Lola Randl, Dokumentarfilmregisseur Eli Roland Sachs und Produzent Hans Eddy Schreiber.

Nächster Einreichtermin für die Vereinfachte Förderung Produktion ist der 6. Dezember.

Fördertabelle (PDF)