Friedenspreis des Deutschen Films – Die Brücke für „Meinen Hass bekommt ihr nicht“ und „Sieben Winter in Teheran“
Heute Abend, den 20. Juni, wird der Friedenspreis des Deutschen Films – Die Brücke an zwei filmstiftungsgeförderte Projekte vergeben. Regisseur Kilian Riedhof wird für das Drama „Meinen Hass bekommt ihr nicht“ (Komplizen Film) ausgezeichnet, der in 2022 in Locarno Weltpremiere feierte. Regisseurin Steffi Niederzoll erhält den Spezialpreis der Jury für „Sieben Winter in Teheran“. Die Produktion der Kölner Made in Germany erfuhr bereits viel Beachtung und wurde u.a. bei der Berlinale im Februar mit dem Kompass-Perspektive-Preis als Bester Film ausgezeichnet. Der Preis Die Brücke würdigt seit 2002 jährlich herausragende künstlerische Arbeiten und wird vom Bernhard Wicki Gedächtnis Fonds e.V. gemeinsam mit dem Bayerischen Staatsministerium für Digitales und der SPIO vergeben. Die Verleihung fand im Münchner Cuviliés Theater statt. Am Samstag, 1. Juli um 23.35 Uhr in 3sat und am Sonntag, 2. Juli um 23.15 Uhr im BR Fernsehen wird jeweils ein Zusammenschnitt der Veranstaltung zu sehen sein.
Zu „Meinen Hass bekommt ihr nicht“
Die filmstiftungsgeförderte Produktion „Meinen Hass bekommt ihr nicht“ von Kilian Riedhof feierte seine Weltpremiere beim 75. Locarno Film Festival und wurde u.a. auf dem Film Festival Cologne gezeigt. Das Drehbuch schrieben Kilian Riedhof, Jan Braren und Marc Blöbaum, basiert auf dem gleichnamigen Bestseller des Journalisten und Autors Antoine Leiris. Dafür erhielten sie 2020 bereits die Goldene Lola des Deutschen Drehbuchpreises. Vor der Kamera standen u. a. Pierre Deladonchamps, Camélia Jordana und Zoé Iorio. „Meinen Hass bekommt ihr nicht“ wurde von Komplizen Film in Koproduktion mit Haut et Court, Frakas Productions, NDR, Tobis, MMC Movies Köln, Erfttal Film, RTBF, Proximus, Shelter Prod in Zusammenarbeit mit CINÉ+, ARTE, Wallimage, Haut et Court Distribution, Cofinova 17, Indéfilms 9. produziert und von der Filmstiftung NRW mit insgesamt 830.000 Euro in Produktion und Verleih gefördert. Den Verleih übernahm Tobis. Zum Inhalt: Die Nacht des 13. Novembers 2015 ändert für Antoine Leiris alles. Bei einem Attentat im Pariser Club Bataclan verliert er Hélène die Liebe seines Lebens und Mutter seines erst siebzehn Monate alten Kindes. Noch völlig unter Schock trotzt er dem Terror und der Gewalt in einem bewegenden Social Media Post mit dem hoffnungsvollen Appell: „Meinen Hass bekommt ihr nicht!“. Seine Botschaft geht um die Welt und landet auf der Titelseite der Tageszeitung Le Monde. In einem surrealen Ausnahmezustand zwischen medialer Aufmerksamkeit und unendlicher Trauer, muss Antoine sich nun – vor allem seinem kleinen Sohn Melvil zuliebe – in der neuen Realität zurechtfinden.
Zu „Sieben Winter in Teheran“
Nach der fulminanten Premiere und Auszeichnungen bei der diesjährigen Berlinale lief „Sieben Winter in Teheran“ u.a. beim Dokfest München und beim IFFF Dortmund + Köln. Der Dokumentarfilm erzählt die Geschichte von Reyhaneh Jabbarri. Die 19-jährige wehrt sich gegen ihren Vergewaltiger, sticht ihn nieder und landet anschließend wegen Mordes in einem iranischen Todestrakt. „Sieben Winter in Teheran“ zeigt anhand von heimlich gedrehtem Videomaterial, wie ihre Familie um das Leben der jungen Frau kämpft. Sie wurde im Iran zur Heldin, weil sie lieber sterben wollte, als durch eine Lüge ihr Leben zu retten. Der Film zeichnet damit gleichzeitig ein Portrait der Lebenswirklichkeit von Frauen im Iran. „Sieben Winter in Teheran“ ist eine Produktion von Made in Germany Filmproduktion in Koproduktion mit der Pariser Gloria Films und TS Productions (CH) unter Senderbeteiligung von WDR. Cercamon hat den Weltvertrieb übernommen. Die Filmstiftung förderte die Produktion mit insgesamt 150.000 Euro, weitere Gelder kamen von BKM, FFA und Eurimages. Am 14. September wird Little Dream Pictures den Film in die deutschen Kinos bringen.