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Film und Medien Stiftung NRWNewsPressemitteilungenFrisch aus Cannes, Theatertag, Spectrum Junger Film und jede Menge renommierte Referenten

Frisch aus Cannes, Theatertag, Spectrum Junger Film und jede Menge renommierte Referenten

Internationaler Filmkongress

Im Jahr 1930 taucht in einem amerikanischen Bergdorf in den Rocky Mountains wie aus dem Nichts eine geheimnisvolle junge Frau (Nicole Kidmann) auf und findet Unterschlupf. Begegnet die Bevölkerung ihr zunächst freundlich und hilfsbereit, ist sie bald der Willkür der ganzen Kleinstadt ausgeliefert. Lars von Triers neustes Meisterwerk "Dogville" wurde in Cannes hochgelobt und zu aller Überraschung nicht ausgezeichnet. Die Filmstiftung NRW eröffnet mit dem NRW-geförderten Film ihren diesjährigen Internationalen Filmkongress am Samstag, 21. Juni, in einem Special-Screening. Weitere Vorab-Screenings werden in verschiedenen Kölner Kinos stattfinden.

Auch die Referenten und Panelisten des Internationalen Filmkongresses der Filmstiftung NRW im Rahmen des medienforum.nrw stehen nun zum Großteil fest.

Am 23. und 24. Juni diskutieren in der Flora Köln wieder nationale und internationale Fachleute zu aktuellen Themen und Problemen des Films, wagen aber auch einen Blick über den "Tellerrand" hinaus.

Am Montag, 23. Juni, eröffnet Filmstiftungs-Geschäftsführer Michael Schmid-Ospach den Kongress, der dann um 11:30 Uhr mit dem Panel "Aufbruch Europa" startet. Die Produzenten Vibeke Windelov (Zentropa, "Dogville", "Open Hearts") und Nico Hofmann (teamWorx, "Tanz mit dem Teufel", "Berlin – Sinfonie einer Großstadt") diskutieren u.a. mit den Regisseuren Lone Scherfig ("Italienisch für Anfänger", "Wilbur wants to kill himself"), Rolf Schübel ("Gloomy Sunday", "Blueprint") und Tom Tykwer ("Heaven").

Gegen 14.00 Uhr leitet dann Hans Janke (Hauptredaktion Fernsehspiel des ZDF) mit einer Keynote zu internationalen Koproduktionen und den unterschiedlichen Strategien der Sender und der Weltvertriebe eine Diskussionsrunde ein, die aus Vertretern der öffentlich-rechtlichen und privaten Sendeanstalten sowie international tätigen Produzenten und einem Weltvertrieb besteht.

In Kooperation mit der Kunststiftung NRW, dem Schauspiel und der Studiobühne Köln veranstaltet die Filmstiftung den Theatertag. Mit einem Blick über den üblichen Filmbereich hinaus wird die Verwendung von Film im Theater mit ausgewählten Theaterinszenierungen präsentiert. Film und Video werden auf der Bühne ästhetisch und dramaturgisch eingesetzt und erzielen unterschiedliche Wirkungsweisen. Gegen 15:30 Uhr reflektieren die Referenten des Podiums "Bewegte Bilder auf der Bühne" in der Flora, ob der Einsatz zu einer multimedialen Zerschmetterung oder einer inhaltlichen Erweiterung auf der Bühne führt. Panelteilnehmer sind unter anderem Dramatiker und Regisseur Tankred Dorst, Videokünstlerin Rebecca Riedel und der Leiter des Theaterkanals Wolfgang Bergmann.

Der zweite Kongresstag startet um 11:30 Uhr mit dem Forum "Reden ist Silber – Handeln ist Gold". In Zusammenarbeit mit dem film-&fernsehproduzenten -verband nrw und dem Bundesverband Deutscher Fernsehproduzenten wird die Filmfinanzierung erörtert. Nach dem Boom am Neuen Markt kam es besonders im Medienbereich zu großem Wachstum – zu viel zu großem Wachstum. Viele kamen in Liquiditätsengpässe und mancher Börsenstar endete nicht in Hollywood, sondern in der Insolvenz. Viele Banken vergaben damals ohne Medien-Know-how beachtliche Kreditlinien. Heute haben sich nicht nur viele Unternehmen, sondern auch viele Banken aus dem Medienbereich zurückgezogen. Doch es gibt auch Gegenbeispiele. Dr. Jürgen Neuhaus (Dresdner Bank, Mitglied der Regionalleitung Rheinland) und Gustav Schröder (Stadtsparkasse Köln, Vorsitzender des Vorstandes) erörtern die Finanzlage u.a. mit Prof. Dr. Georg Feil (Colonia Media, "Tatort", "Die Katze") und Tom Spieß (Little Shark, "Das Wunder von Bern").

Noch schwieriger ist die Situation für Nachwuchsproduzenten. Mangelndes Vertrauen und hohes Risiko prägen ihren Arbeitsalltag. Unter dem Motto "Du hast keine Chance, aber nutze sie" diskutieren die Jungproduzenten Jörg Siepmann (2pilots, "Golden Lemons") und Bettina Brokemper (Heimatfilm) mit Gebhard Henke (WDR, Leiter Fernsehfilm und Unterhaltung), Simone Stewens (ifs) und Arno Füser (Dresdner Bank).

An der "Matrix" geht in diesen Tagen kein Weg vorbei. Ein riesiges Marketingbudget hat den Film schon vor Start zu einem Blockbuster gemacht. Der Inhalt zählt im Vergleich dazu wenig. Professionelle Marketingkonzepte werden in Zukunft eine immer größere Rolle für den Erfolg an der Kinokasse spielen. Doch wann müssen diese Konzepte beginnen? Sollen schon in der Developmentphase Positionierung und angestrebte Zielgruppe feststehen, um daraus das Marketingkonzept zu entwickeln? Unter dem Titel "Bella Marketing. Filme machen alleine genügt nicht" erläutern Fachleute ihre Erfolgsgeheimnisse. Produzent Philip Voges (Hofmann&Voges) kann am Kinohit "Erkan&Stefan" seine Strategie aufzeigen, und Markus Zimmer (Concorde Filmverleih) kann schon einen Ausblick auf das deutsche Marketing von "Dogville" geben.

Während des Panels "Im Osten was Neues?" stellen die neuen Media Desks aus Bulgarien, der Tschechischen Republik und Polen sich und ihre Arbeit vor. Beim letzten Filmkongress spielte der Osten eine große Rolle und Malgorzata Szumowska zeigt während des Panels erste Ergebnisse. Die junge polnische Regisseurin spricht über ihr neustes Projekt "Strangers", das die Filmstiftung NRW unterstützt.

Beendet wird der Filmkongress mit einem Abschluss-Special. (Genaue Angaben zu den Teilnehmern des Specials erhalten Sie in den nächsten Tagen.)

"Mit dem wunderbaren Film "Dogville" starten wir unseren Filmkongress. In den folgenden Tagen wollen wir in der Kölner Flora mit unserem Koproduktionstreffen und dem Internationalen Filmkongress die Grundsteine für die nächsten Erfolge legen", so Michael Schmid-Ospach. "Mit unserem umfangreichen Rahmenprogramm bieten wir auch für Branchenfremde die Möglichkeit, Einblick in den Filmbereich zu gewinnen."

Gemeinsam mit der Cologne Conference und den Kölner Filmschulen ifs und KHM präsentiert die Filmstiftung im Kölner Filmhaus die Nachwuchsreihe "Spectrum Junger Film". Auftakt macht am Donnerstag, 19. Juni, die CreaTV-Produktion "Savannah" von Ruth Olshan, ein "Sixpack" von WDR und Filmstiftung. Mit "On dirait le Sud" gewann Vincent Pluss den Schweizer Filmpreis und in Köln hoffentlich die Zuschauergunst. Die Dokumentation "My Father the Genius" von Lucia Small gewann beim Atlanta Film Festival und beim Slamdance Festival den großen Preis der Jury. Beide Filme sind am 21. Juni im Filmhaus zu sehen. Abschluss der Filmreihe bildet am 25. Juni das "Sixpack"-Projekt "Karamuk" von Sülbiye Günar.